Praxis
Der neue Peavey Max 250 liefert aus dem Stand heraus einen vollen und runden Sound, mit dem sich ein schönes Fundament unter jede Band legen lässt. Erwartungsgemäß schiebt der 15-Zöller die unteren Frequenzen kräftig in den Vordergrund, der integrierte Hochtöner setzt sich aber gut durch und sorgt für ausreichend Transparenz und Ortbarkeit des Basssounds im Bandmix. Schaltet man den Hochtöner mit dem Switch auf der Rückseite aus, geht die Reise mehr in eine klassische Vintage-Richtung, der Combo klingt aber erfreulicherweise bei Weitem nicht so schwammig, wie man es von einigen 15-Zoll-Basscombos aus früheren Jahrzehnten kennt. Er liefert bereits auch ohne Hochtöner noch praxistaugliche und durchsetzungsstarke Sounds!
Wer auf noch sattere und leicht angezerrte Sounds steht, kommt mit dem Max 250 dank einer integrierten Overdrive-Schaltung ebenfalls voll auf seine Kosten. Die Abstimmung der Crunch-Circuit ist wirklich sehr gelungen und passt wunderbar zum kehligen Grundsound des Combos. Mein passiver Jazz Bass klingt mit gedrückter Overdrive-Taste wunderbar warm und crunchy, fast wie durch einen Röhrenpreamp gespielt. Sehr lobenswert ist zudem, dass sich die Endlautstärke nur marginal ändert, wenn man den Overdrive aktiviert. Man kann also bei Gigs problemlos und ohne lästige Fummelei am Volumeregler zwischen angezerrten und cleanen Sounds wechseln – Daumen hoch für dieses tolle Feature!
Ihr seht schon: An Klangwerkzeugen zur Abstimmung des Sounds fehlt es dem Max 250 also keinesfalls und ich halte alle Features im Grossen und Ganzen für sehr nützlich und gelungen. Allem voran den Dreiband-Equalizer, der über eine schaltbare Mittenfrequenz verfügt. Alle Regler greifen gut und verändern den Sound deutlich. Wenn man die Mitten leicht ausfiltert und die Höhen deutlich boostet, liefert der Peavey Max 250 sogar einen klaren und knackigen Slapsound – das kann längst nicht jeder 15-Zoll-Combo!
Neben dem Vierband-Equalizer bietet der Max 250 noch zwei EQ-Presets, die mit den Tastern Contour und Bright aktiviert werden. Der Praxiswert des Contour-Features hängt dabei ein bisschen von den räumlichen Gegebenheiten ab, wie ich finde. Der Scoop-Sound klingt an sich schon recht gut, durch den starken Bass-Boost und die gleichzeitige Mittenabsenkung wird der Basssound allerdings sehr mächtig und neigt in manchen Räumen durchaus etwas zum Dröhnen. Der Bright-Taster hingegen funktioniert ganz ohne Nebenwirkungen. Alle Frequenzen oberhalb der 1-kHz-Schwelle werden um satte 10dB angehoben und der Sound wird sofort griffiger und erhält mehr Glanz.
Für das Kosmos-C-Feature zur Erweiterung der Tiefbasswiedergabe ist eine gewisse Grundlautstärke nötig, im Wohnzimmerbetrieb hört man den Effekt kaum. Bei höheren Pegeln sorgt dieses Feature allerdings dafür, dass der Basssound merklich breiter und mehrdimensionaler wirkt. Für Sub-Bass-Fans hat diese psychoakustische Tiefbassverstärkerung sicherlich ihren Reiz, im Bandsound können die ultratiefen Frequenzen allerdings auch schnell mal zu Problemen führen. Hier ist deshalb – besonders in Kombination mit dem Contour-Taster – ein wenig Vorsicht geboten.
Ein sehr willkommenes Feature ist das integrierte chromatische Stimmgerät: Die Töne werden zuverlässig angezeigt und mithilfe der drei LEDs findet man problemlos die richtige Tonhöhe – ein super simples Stimmgerät ohne jeden Schnickschnack eben!
Überzeugend ist auch die Endstufenleistung des neu designten Max 250 aus dem Hause Peavey. Ich habe mit dem Combo einige Sessions bestritten und konnte mich stets sehr gut hören. Es ist durchaus denkbar, dass die leicht schräg eingebaute Schallwand einen positiven Effekt auf die Dispersion hat – wirklich beurteilen könnte man das aber wohl nur in einem 1:1-Direktvergleich! Aber wie auch immer: Die Lautstärke des Combos ist auf jeden Fall gigtauglich und reicht locker für den Bandeinsatz in kleineren Clubs. Auch höhere Pegel bringen den kompakten Max 250 nicht aus der Ruhe, der Sound bleibt auch an der Leistungsgrenze durchaus noch fundamentstark und transparent.
Für dich ausgesucht
Abschließend habe ich für euch wie immer noch einige Soundfiles aufgenommen – viel Spaß damit!