Praxis
Bedienung
Der Tuner hat eine Stimmgenauigkeit von ±1Cent und der Referenzton kann zwischen 438 Hz und 445 Hz kalibriert werden. Das ist zwar kein großes Spektrum, aber in der Praxis absolut ausreichend, wenn man nicht beispielsweise mit Pianos spielen muss, die extrem weit vom 440 Hz-Standard entfernt sind. Die Höhe des Referenztons wird mit dem kleinen Taster am unteren Ende umgeschaltet. Die Tonerkennung funktioniert nicht unbedingt superschnell, aber spätestens nach einer halben Sekunde hat der Tuner den Ton erkannt und stellt ihn sehr ruhig und stabil dar. Die Anzeige bleibt beim Ausklingen noch lange stehen, sodass man keine mehrfachen Anschläge benötigt, um eine verstimmte Saite wieder ins Lot zu bringen. Da wir es hier mit einem monophonen Stimmgerät zu tun haben, sollte man zusätzliche schwingende Saiten vermeiden, um es nicht zu verwirren. In dieser Beziehung ist der Space Saving Tuner wirklich sehr pingelig: Sobald eine andere Saite minimal mitschwingt, hat er Probleme. Aber wenn man das weiß und auch berücksichtigt, gibt es mit E-Gitarren in Standardstimmung keine Probleme, auch mit meiner Bariton-Gitarre lief alles glatt. Auch der Viersaiter-Bass in Standardstimmung ließ sich problemlos auf die richtige Tonhöhe justieren, aber bei den beiden tiefen Saiten dauerte es fast eine Sekunde, bis der Ton erkannt war. Ist die Saite einmal identifiziert, steht auch die Anzeige. Ehrlich gesagt ist mir das lieber als ein Tuner, der zwar schnell reagiert, aber dann bei jeder Bewegung am Stimmwirbel nervös flackert. Geht es dann in Richtung 5. Saite beim Bass, wird es knifflig, denn das tiefe B (30,9 Hz) wollte er nicht mehr anzeigen, das ging nur mit Flageolett-Ton.
Für dich ausgesucht
Zum Abschluss werfen wir noch ein Ohr auf die Klangstabilität, bzw. einen möglichen Klangverlust durch das Zwischenschalten des Tuners. Zum Test habe ich meinen Marshall Plexi mit einem Mid-Gain-Sound benutzt, der jeden Pegelverlust mit einem unterschiedlichen Zerrgrad quittiert. Das Ergebnis: Pegelverlust gibt es keinen, allerdings wird es in den unteren Mitten etwas dünner, da sind andere Tuner wesentlich klangneutraler. Wenn man einen separaten Ausgang am Pedal-Looper oder Volume-Pedal hat, ist die Klangstabilität nicht relevant, aber wenn man den Tuner in Reihe schalten möchte, muss man mit leichtem Tonverlust leben.