Es ist wohl das Sehnsuchtsmikrofon vieler Tontechniker und Sänger: das Neumann U 47. Aber es gibt da eine gewisse Schwierigkeit, die neben dem Sound auch für die Begründung des „Mythos 47“ verantwortlich ist – und das ist leider der Preis: Nicht nur gebrauchte Mikros in gutem Zustand, sondern tatsächlich alle 47er sind auf dem Gebrauchtmarkt annähernd unerschwinglich.
Als weiteres Problem ist die Originalröhre VF14 nur noch für sehr viel Geld zu haben, außerdem plagen sich frühe Kapselkonstruktionen mit ungewünschten Alterungsartefakten herum, und auch andere Bauteile lassen die Zeit nicht ohne Tribut an sich vorbeihuschen.
„Muss es wirklich ein Original sein?“, fragen sich viele Engineers. Es gibt tatsächlich eine Vielzahl Nachbauten auf dem Markt, von möglichst originalgetreuen Clones des Klassikers, die mit den heute zur Verfügung stehenden oder sogar NOS-Bauteilen eine starke Konkurrenz zu den Originalen darstellen, bis hin zu solchen, die mit einer Röhre und einer 47 in der Produktbezeichnung etwas vom Glanz des magischen Originals abbekommen wollen.
John Peluso ist auf die Wartung und Reparatur von Mikrofonen spezialisiert, insbesondere der mitteleuropäischen Klassiker. Da lag es schnell nahe, eigene Mikrofone herauszubringen, die mit den teuren Originalen mithalten können. Peluso bietet heute eine weite Range verschiedener Mikrofone an, bei denen es weniger auf die genaue Replik der Optik, sondern vielmehr der klanglichen Eigenschaften geht. Das P87 und das P12, also AKG-C12- und Neumann-U87-Nachbauten, sind bereits bei uns zum Test gewesen. Das 47 gibt es nicht als einen simplen Nachbau, sondern in sage und schreibe drei Versionen, die wir uns alle zum Test haben kommen lassen. Die Unterschiede liegen hier in erster Linie in der verwendeten Röhre und daraus resultierend und somit in zweiter Linie – im Preis.
Wir haben alle drei 2247er von Peluso im Test gehabt, und zwar gleichzeitig. Neben dem klassischen Review ermöglichte uns das einen Direktvergleich der Kandidaten!