ANZEIGE

Peluso Microphone Lab P67 Test

Praxis

Erster Eindruck, Anwendungsbereiche, Frequenzgang

Das U 67 gilt als treffsichere Wahl für Gesangsaufnahmen und punktet hier mit Durchsetzungskraft im Mix, bedingt durch seine Brillanz in Kombination mit einem satten und warmen Röhrensound. Das Peluso P67 beweist an gleicher Stelle seine Stärken, ist aber zusätzlich durch die Kapselstimmung um einige dB brillanter als sein Vorbild. Es ist somit eine gute Wahl für Männerstimmen und tiefe Frauenstimmen. Auch am Bass oder der Bassdrum macht es eine gute Figur. Bei Stimmen mit übermäßig viel Höhenanteil würde ich nicht auf das P67 zurückgreifen, was sich gleichzeitig auch auf hochtonreiche Instrumente wie die Geige beziehen lässt. Nimmt man die mittigen und tiefen Frequenzen in den Fokus, entfaltet hier das Mikrofon einen angenehm cremigen Charakter, was sich beispielsweise bei der Piano-, Gitarren- oder Celloabnahme als außerordentlich wohlwollend herausstellen könnte. Im Vergleich zum Blackspade UM 17B beispielsweise klingt das P67 ein wenig brillanter, weshalb es im Falle eines weiblichen Soprans wie bei der Sängerin wahrscheinlich nicht meine erste Wahl wäre.

Satter und warmer Röhrensound, dennoch brillant: Peluso P67
Satter und warmer Röhrensound, dennoch brillant: Peluso P67

Richt-(Charakter-)Effekt

Das P67 lässt neun verschiedene Kapsel-Verschaltungen zwischen vorderer und hinterer Membran zu. Über den Drehknopf an dem mitgelieferten MX56-Verstärker sind die drei reinen Richtcharaktere Niere, Kugel und Acht schaltbar. Zudem sind sechs hybride Richcharaktere in den Zwischenbereichen anwählbar. Hierdurch sind teilweise deutliche klangliche Veränderungen zu vernehmen.

Niere

Im reinen Nieren-Zustand entfaltet das Mikrofon seinen vollen U-67-Charakter mit ein wenig mehr an Brillanz als beim Vorbild.

Kugel

Schaltet man den Drehknopf in Richtung Kugel, scheint das Mikrofon weiter zu hören und bildet im stärkeren Maße Raumanteile ab. Dieses Verhalten ist durchaus wünschenswert, zumindest in einer Stereo-Anordnung, zwecks Raumabnahme. Zusätzlich scheint das Mikrofon in dieser Einstellung ein wenig an Brillanz zu verlieren.

Acht

Die Richtcharakteristik Acht lässt aufhorchen und birgt eine drastische Klangveränderung in sich. Den Ohren bietet sich, im Gegensatz zu den anderen beiden reinen Schaltungen Niere und Kugel, eine mächtige Öffnung im Brillanzbereich. Zudem scheint der Sound an Fundament zu gewinnen. Die Änderung ist in positiver Weise so beeindruckend, dass mich an dieser Stelle ein Blindtest möglicherweise auf ein anderes Mikrofon tippen lassen würde.

Hybride

Durch die sechs hybriden Zwischenstufen lassen sich die jeweiligen Klangänderungen oder Raumempfindlichkeiten, der reinen Richtcharakteristiken, wunderbar dosiert mischen und als Gestaltungsmittel einsetzen.

Hochpassfilter

Das Hochpassfilter eliminiert erfolgreich die meisten störenden Trittschall- und Popplaute. Zusätzlich ist das High-Pass-Filter in der Lage, dem möglicherweise zu stark daherkommenden Nahbesprechungseffekt entgegenzuwirken. Der Test des Mikrofons bewies auch die positive Eigenschaft der stark ausgeprägten Empfindlichkeit des Mikrofons. Was aber auch bedeutete, dass ohne eingeschaltetes Filter und ab einem Abstand von unter fünf Zentimetern tieffrequente Artefakte nicht zu vermeiden waren.

Audio Samples
0:00
Peluso P67, Niere, 5 cm Peluso P67, Niere, 20 cm Peluso P67, Niere, 50 cm Peluso P67, Acht, 20 cm Peluso P67, Kugel, 20 cm Peluso P67, Niere, 20 cm, 45 Grad Peluso P67, Niere, 20 cm, HPF Blackspade UM17B, 20 cm
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.