Die Moll-Pentatonik (engl. “pentatonic scale”) ist die meistgespielte und alle Stilistiken übergreifende Tonleiter bzw. Skala in der populären Musik. Beherrscht man diese fünf Töne, kann man im Handumdrehen eigene Bass-Grooves und aussagekräftige Fills entwickeln und sich völlig frei auf dem gesamten Griffbrett austoben!
- Moll-Pentatonik – Allgemeiner Aufbau
- Moll-Pentatonik – Fingersatz
- Moll-Pentatonik – Griffbilder
- Moll-Pentatonik – die Lage ganz ausspielen
- Wechselschlagübung über die Moll-Pentatonik
- Wechselschlagübung über die Moll-Pentatonik
- Gleich drauflos improvisieren mit der Moll-Pentatonik
- Moll-Pentatonik in anderen Tonarten
Moll-Pentatonik – Allgemeiner Aufbau
Um die Moll-Pentatonik zu verinnerlichen – vor allem mit dem Ziel, sie über das gesamte Griffbrett spielen zu können – muss man zunächst ihren grundsätzlichen Aufbau verstehen. Das Erfreuliche: Die Moll-Pentatonik ist sehr übersichtlich aufgebaut und daher sehr leicht zu merken.
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“Was ist eine Moll-Pentatonik?”
Die Moll-Pentatonik ist eine Tonleiter, die lediglich aus fünf Tönen besteht. Ihr Aufbau lautet wie folgt:
- Grundton (GT)
- kleine Terz (b3)
- Quarte (4)
- Quinte (5)
- kleine Septime (b7)
- Oktav (oktavierter Grundton bzw. GT8)
Der fünftönige Aufbau dieser Tonleiter findet sich übrigens auch in ihrem Namen: “penta” ist altgriechisch für “fünf”. Die Skale beinhaltet keine Halbtonschritte. Das Intervall zwischen Grundton und Terz sowie Quinte und Septime umfasst jeweils eine kleine Terz. Ansonsten finden sich ausschließlich Ganztöne. Diese besondere Struktur lässt die Skala sehr offen klingen, weswegen man sie quasi als “Universal-Skala” für die meisten Mollakkorde hervorragend einsetzen kann.
Moll-Pentatonik – Fingersatz
Um eine flüssige und mühelose Spieltechnik zu gewährleisten, sollte man darauf achten, dass jeder Finger der Greifhand nur jeweils einen Bund zugewiesen bekommt – man spricht hier von dem sogenannten “weite System”.
Wenn du kleine Hände hast oder die weite Spannung noch nicht so richtig hinbekommst, kannst du natürlich aber auch gerne die Finger 1 (Zeigefinger) – 4 (kleiner Finger) spielen, wo ich in den unteren Notenbeispielen 1 (Zeigefinger) – 3 (Ringfinger) vermerkt habe.
Noch eine wichtige Info am Rande: Ich habe die Beispiele bewusst als solide Basis zunächst nur für Viersaiter-Bass notiert!
Moll-Pentatonik – Griffbilder
Das Griffbild 1 zeigt euch die Skala mit dem Grundton auf der E-Saite. Danach folgen alle weiteren Töne, bis ihr bei der Oktave auf der D-Saite landet.
Wichtig: Der tiefste Ton definiert auch immer die Tonart. In unserem Bild ist der tiefste Ton ein “Fis” – also bewegen wir uns hier in Fis-Moll!
Hier seht ihr die Notation und Tabs mit Fingersatz und Funktionen am Beispiel von G-Moll (tiefster Ton auf dem dritten Bund der E-Saite):
Moll-Pentatonik – die Lage ganz ausspielen
Hier sehr ihr, wie sich das Griffbild der Pentatonik erweitert, wenn ich über die Oktave hinaus spiele, um alle “erlaubten” Töne zu spielen, welche ich in dieser Lage auf dem Griffbrett erreichen kann. Die neu dazugekommenen Töne auf der G-Saite sind Wiederholungen der Töne Bb und C.
Und hier das Ganze wieder als Noten- und Hörbeispiel:
Wechselschlagübung über die Moll-Pentatonik
Um parallel dazu auch einen gleichmäßigen Wechselschlag der Schlaghand zu trainieren, empfehle ich, die Skala auch mit jeweils zwei Achtel-Anschlägen pro Ton (“Doppel-Achtel”) zu üben. Bei dieser folgenden Übung starten wir ganz simpel mit der Variante vom Grundton zur Oktave und zurück:
Und jetzt das gleiche Prinzip mit allen Tönen der Lage:
Gleich drauflos improvisieren mit der Moll-Pentatonik
Versuche jetzt doch einmal, sofort mit den Tönen der Skala zu improvisieren. Folge dafür diesem Link zu dem bekannten Deep Purple-Song “Smoke on the Water” und spiele völlig frei mit der G-Moll-Pentatonik zu dem Track – du wirst sehen, wie toll und einfach das funktioniert!
Moll-Pentatonik in anderen Tonarten
Noch einmal zur Wiederholung: Das Griffbild 1 kann man einfach wie eine Schablone horizontal über das gesamte Griffbrett verschieben. Auf diese Weise erhält man mit dem gleichen Fingersatz immer eine Moll-Pentatonik – nur eben in anderen Tonarten! Zur Orientierung musst du nur auf den Grundton achten, denn er bestimmt die Tonart der Skala.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Eintritt in die Welt der berühmtesten und coolsten Bass-Skala überhaupt!
Bis zum nächsten Mal, euer Samy Saemann
Tor Burn sagt:
#1 - 01.07.2015 um 17:23 Uhr
Was für ein Bass ist auf dem Bild zu sehen, kennt den jemand?
Andrew sagt:
#2 - 15.12.2015 um 12:37 Uhr
Eine Frage zum Griffbild 1: Handelt es sich dabei um eine G-Moll Tonleiter? Warum wird die Notation dazu so wie hier angeführt geschrieben? Sollte der Grundton nicht G-flat sein (weil am Bass der 2.Bund)? Usw. der 3. Ton eigentlich der 5.Bund also ein a ist (in der Notation aber ein b-flat? Kann jemand meine Verwirrung lösen?
Andrej Delani sagt:
#2.1 - 14.04.2017 um 19:39 Uhr
Da steht es doch...
Das Griffbild 1 zeigt euch die Skala mit dem Grundton auf der
E-Saite. Danach folgen alle weiteren Töne, bis ihr bei der Oktave auf
der D-Saite landet. Der tiefste Ton definiert auch immer die Tonart (in
unserem Bild ist das zum Beispiel ein "Fis").
Antwort auf #2 von Andrew
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