Praxis
Beim Jaleo bin ich vor allem gespannt, welche Auswirkungen das Bassreflex-System auf den Klang hat. Der Snare-Effekt ist durchaus vergleichbar mit dem des Percus, doch im Bassbereich klingt es etwas trockener und aufgeräumter, wenn auch nicht tiefer oder satter. Beim Aufnehmen fällt mir auf, dass der eingebaute Sperrholzstreifen die Energie des austretenden Schalls etwas entschärft und ich so auf den Popschutz, den ich beim Aufnehmen des Percus vor das Mikrofon schrauben musste, um Verzerrungen zu vermeiden, verzichten kann. Durch die Daumenmulden kann man dem Jaleo auch spürbar mehr Spielkomfort bescheinigen.
Die Ebano-Schlagfläche sowie die beiden zusätzlichen Saiten des Basico machen sich im Klang deutlich bemerkbar. Sein straffer Bass tönt ordentlich satt, und Snares und Slaps gewinnen an Präsenz, wobei die Saiten ein gutes Stück filigraner als bei den beiden anderen Prüflingen ansprechen. Das Snare-Geräusch mischt sich allerdings auch hörbar in den Basssound ein. Wer es diesbezüglich chirurgisch aufgeräumt mag, sollte sich wohl eher bei Modellen mit rustikaler agierenden Snare-Systemen umschauen. Liebhaber eines präsenten Snaresounds werden jedoch große Freude an dieser spritzigen Kiste haben.
Für dich ausgesucht
Von Haus aus scheinen alle drei Cajones optimal eingestellt zu sein, was auch notwendig ist, denn justierbare Saiten gibt es erst ab dem Modell Fiesta. Da allerdings häufig nicht nur Cajon-Einsteiger und Fortgeschrittene, an die sich die Test-Cajones vornehmlich richten, mit dem richtigen Stimmen und Einstellen überfordert sind, ist die fehlende Justierungsmöglichkeit nicht zwangsläufig ein Nachteil.