Neben Amps, Boxen und (für mich meist gleich, aber gut) klingenden Effektpedalen bringt die finnische Firma Darkglass Electronics nun ein neues Pedal auf den Markt, das vor allem für Bassisten entwickelt wurde, sich aber garantiert auch E- und A-Gitarristen auch die Finger danach lecken werden. Das Darkglass Element ist ein Pedal mit Cab Sim und noch mehr. Einziger Wermutstropfen ist (wieder einmal) der Preis – vielleicht ist er aber auch gerade dieses Mal gerechtfertigt?
Cab Sim im Pedalformat
Vor ein paar Jahren sah die Auswahl noch sehr eintönig aus. Eigentlich wurde bei ernsthaftem Interesse an Cab Sim im Pedalformat immer etwas von Two Notes empfohlen. Mittlerweile gibt es neben den immer noch sehr guten Produkten der Firma aber auch ganz andere Kaliber, die mitunter vom Gehäuse her kleiner, größer, preiswerter, simpler oder gar flexibler einsetzbar sind. Eigentlich ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Dass sich aber eine Firma mit einem solchen Pedal (in)direkt an Bassisten richtet, ist neu. Vor allem, wenn die Features allgemein auf verschiedene Instrumente passen und gut aufgefasst werden können.
Darkglass Element
Es ist nicht größer als ein Standard-Pedal dieser Firma, wirkt aber schon auf den ersten Blick ganz anders. Neben der schlichten silbernen Gehäusefarbe kommen statt Regler oder Display drei Touch-Slider zum Einsatz, die mittels LEDs den aktuellen Wert anzeigen. Die Technik dazu wurde schon einmal beim Hyper Luminal Compressor verwendet.
SciFi-Optik mit Sinn
Statt eines Fußschalters gibt es an der gleichen Position einen ins Gehäuse gelassenen Druckschalter, der 5 Positionen durchschaltet und jeweils eine andere Cab Sim zum Erklingen bringt. Die sind über die hauseigene Darkglass Suite über USB oder Bluetooth (A2DP-Schnittstelle) austauschbar. Über BT kommt auch wahlweise ein Backing-Track, zu dem dann gejammt werden kann. Das ergibt Sinn, denn das Darkglass Element hat gleich zwei (Stereo) Kopfhörerausgänge, die getrennt über zwei der drei Touch-Fader geregelt werden können. Der Dritte ist für den „Blend“ zuständig und vermutlich eine Art Dry/Wet-Regler.
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Technische Daten
Intern werden die Sounds mit 24 Bit und 48 kHz Samplerate mit Impulsantworten verrechnet, die Latenz liegt bei fast unmerklichen 2,2 ms. Mit 105 dB „Ausgangsleistung“ kommt auch genug Lautstärke für alle Bereiche durch die Ausgänge.
Direkt in die PA oder das Interface geht es über den symmetrischen XLR-Ausgang oder den passiven Parallel-Out an Speaker bzw. Endstufe. Dazu gesellt sich noch ein AUX-Input, über den über 3,5 mm Klinke ebenfalls Backings von einer externen Quelle abgespielt werden können. Die Eingangsimpedanz ist wahlweise 2 MOhm, 18 und 12 kOhm und die Eingangs-Attenuation per Schalter 0, -12 oder -30 dB. Ihr könnt mit bis zu 900 Watt (siehe eigene Amps des Hauses) in das Pedal rein, vorausgesetzt, am Ende steckt ein externen Load in der Signalkette! Sonst macht es puff und es ist vermutlich erst mal Ruhe im Karton und ihr braucht im besten Fall nur ein neues Pedal.
Preis und Marktstart
Wie ich finde, ist das Darkglass Element sehr durchdacht und bietet einer Menge Musiker potenziell viel Freude. Der Preis ist firmentypisch nicht gerade niedrig: 249 USD soll es im Handel kosten. In Euro vermutlich 1:1 übersetzt, dann aber mit eingerechneter MwSt.
Ein genauer Verkaufsstart steht noch nicht fest. Ich bin aber mal gespannt, wie gut die mitgebrachten Impulse klingen. Für Bass fehlen mir noch brauchbare Varianten. Preislich muss es sich noch behaupten, da es doch teurer als andere Kandidaten ist und außer tauschbaren Impulsen und zwei KH-Outs nicht viel an Sounds zu bieten hat, dafür aber mehr Einsatzgebiete finden könnte – was den Preis wiederum rechtfertigen könnte.
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