Praxis
Bedienung/Praxis
Wir starten unseren Rundgang mit den Basisfunktionen des BBS-1. Die werden über die Taster auf der rechten Seite abgerufen. Das Tempo hat eine Reichweite von 10 bis 280 BPM und kann in Zehnteln hinter dem Komma eingestellt werden. Natürlich funktioniert die Eingabe auch per Tap, mit der entsprechenden Funktion ist das Value-Rad ausgestattet. Von den Tastern bin ich ehrlich gesagt nicht übermäßig begeistert, die keinen wirklich stabilen Eindruck hinterlassen. Ich kann mich natürlich täuschen, denn während des Tests hat keine Funktion versagt, aber beim Testgerät funktionierte beispielsweise der Kontakt bei der rechten “Pfeil-Taste” nicht hundertprozentig. Ich kann zwar keine Prognose über ihre Lebensdauer geben, aber ich habe durchaus schon Taster unter den Fingern gehabt, die etwas vertrauenserweckender wirkten.
Mit dem Meter-Taster wird die Taktart eingestellt. Beim Zähler des Taktes kann von 1 bis 12 gewählt werden und als Notenwerte stehen Halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntel zur Verfügung. Wer viel in ungeraden Taktarten unterwegs ist, wird also voll bedient. Mit der Taste Sub werden die sogenannten Subdivisions (kleinere Notenwerte als Viertel) eingestellt und auch hier ist das BBS-1 gut bestückt. Neben Achtel, Achteltriolen und Sechzehnteln sind weitere Pattern am Start, die je nach Taktart variieren. Im Bild seht ihr die unterschiedlichen Varianten. In der zweiten Abbildung sind die verschiedenen Akzent-Kombinationen dargestellt, denn neben der Anwahl von Subdivisions können zusätzlich Akzente ausgesucht werden.
Dadurch wird die Taktangabe definitiv lebendiger und auch Gitarristen könnten langsam Freude am Spielen mit Metronom finden.
Beim Metronom-Ton stehen vier verschiedene Soundpresets zur Verfügung, die ihr in den folgenden Audiobeispielen hören könnt, das Ganze einmal ohne Subdivision und Akzent, dann mit Achtel-Subdivisions und in der dritten Runde mit zusätzlichem Akzent auf der Zählzeit 3.
Für dich ausgesucht
Bei den Metronomsounds ist Voice 3 mein klarer Favorit. Die Lautstärke des internen Speakers reicht auf jeden Fall aus, um auch beim Strumming mit einer Steel-String-Akustik gehört zu werden. Verglichen mit einem Boss DB-60 ist das Peterson BBS-1 etwas definierter und lauter über den internen Speaker. Und wer nicht mehr hören will oder kann, muss fühlen, und zwar mit dem Vibrations-Clip. Dieser macht einen guten Job und hat auch alle Sperenzchen mit Subdivisions und Akzenten auf Lager. Es ist natürlich wichtig, dass der Clip nah am Körper angelegt wird – an einem weiten Hemd oder dicken Wollpulli macht er nicht wirklich Sinn. Die Positionierung an der Innenseite des Gürtels halte ich für praktikabel und gut geeignet. Wenn der Vibrations-Clip angeschlossen ist, dann ist die Tonausgabe über den internen Lautsprecher deaktiviert. Wer bei Gigs mit Click spielen und nicht vor jedem Song alles neu einstellen möchte, der kann seine bevorzugten Settings (Tempo, Taktart, Subdivision, Akzent) im internen Speicher sichern. Hierfür stehen 100 Preset-Speicherplätze zur Verfügung, das sollte auch für einen längeren Gig reichen. Einziger Nachteil an dieser Anwendung mit dem BBS-1 ist, dass man den Presets keine Namen geben kann. Die Synchronisierung über MIDI-Clock funktioniert ebenfalls komplett problemlos. Ich hatte das BBS-1 über USB mit meinem Computer verbunden, das Gerät wurde vom Rechner sofort erkannt und konnte als Empfänger für MIDI-Clock-Signale eingesetzt werden. Alle in Logic eingebauten Tempowechsel übernahm das BBS-1 ohne Hänger. Es musste lediglich eine Verzögerung von 16 ms eingestellt werden, aber das ist normal bei der Verwendung von Plug-Ins in der DAW. Wer Songs mit Tempowechsel unabhängig vom Computer spielen möchte, kann die Tempo-Map als MIDI-Datei speichern und dann über die BBS-App in das Metronom laden. Auch das funktionierte problemlos.