ANZEIGE

Peterson StroboPlus HD Test

Wenn sich ein Stimmgerät von Peterson zum bonedo-Test ansagt, dann geht es um Präzision und um eine Marke, die seit mehr als 60 Jahren nicht nur bei Gitarrentechnikern und Studios zur ersten Wahl zählt. Die Tuner des amerikanischen Herstellers sind vor allem im professionellen Bereich zu finden und gelten dort vielfach als Standard und als Referenz, wenn es um Genauigkeit und Zuverlässigkeit geht. Anfangs waren es mechanische Stroboskop-Tuner, die im Vergleich zu den Geräten der damaligen Mitbewerber die exakte Schwingung des Tons wesentlich genauer per Lauflicht dargestellten als mit einem Zeiger. Zwar baut Peterson nach wie vor die mechanischen Gerätschaften, ist aber auch ins digitale Gewerbe eingestiegen.

Peterson_Strobo_Plus_HD_012FIN


Das kommt uns Musikern entgegen, denn es liefert uns saubere Stimmung zu einem akzeptablen Preis. Wir haben für euch aus der digitalen Serie drei Tuner getestet, den Anfang macht ein Desktop-Stimmgerät, das StroboPlus HD.

Details

Gehäuse/Optik

Das Gehäuse des StroboPlus HD besteht zwar komplett aus Kunststoff, macht aber einen recht robusten Eindruck. Man findet alle Bedienelemente inklusive Display auf der Oberseite, die Anschlüsse sind seitlich geparkt. Der Instrumenteneingang wartet rechts, der Ausgang, über den das Signal bei Bedarf weitergeleitet werden kann, links. Da unser Kandidat nicht unbedingt stumm bleiben muss, sondern auf Wunsch auch Stimmtöne von sich gibt und sogar als Metronom arbeitet, sorgt ein Drehregler für die richtige Lautstärke. Links folgt ein Kopfhörer-Anschluss (Miniklinke) und einen Vibe Clip-Anschluss für die Metronom-Funktion. Letztere ist optional als kostenpflichtiges Upgrade im Zuge eines Firmware-Updates erhältlich und kann über die Peterson Website bei einem Update des Betriebssystems aufgespielt werden. Die Verbindung zu einem Computer geschieht per USB-Buchse, über die Software-Updates geladen werden und die per kostenloser App ein komfortables Einstellen des Tuners am Rechner erlaubt. Außerdem wird so der interne Akku aufgeladen, was aber auch jeder handelsübliche Handy-USB-Netzadapter erledigt.

Fotostrecke: 2 Bilder Eingang und Lautstärke-Regler für die Stimmtonausgabe und die Metronom-Funktion warten rechts…

Zur Positionierung gibt es verschiedene Möglichkeiten,wobei die einfachste darin besteht, den Tuner flach auf den Tisch zu legen. Allerdings halten ihn seine vier Gummifüße nicht unbedingt rutschfest am Platz. Besser gestaltet sich das Arbeiten mit dem aufgestellten Stimmgerät – ein ausklappbarer Metallbügel an der Rückseite sorgt für eine angewinkelte Position. Wer sich den StroboPlus HD an einen Mikrofon- oder Notenständer klemmen möchte, dem steht auch diese Option frei. Die Rückseite ist mit einem 1/4″-Gewinde ausgestattet, das entweder direkt zum Einsatz kommt oder zum Beispiel mit dem hauseigenen Pitch Holder zur Befestigung an Stativen dient. Seine Energie erhält der Tuner vom internen Lithium-Ionen-Akku. Das eingebaute Mikrofon befindet sich oben rechts und diagonal gegenüber der Lautsprecher zur Tonausgabe.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Tuner lässt sich aufbocken

Bedienung

Die Bedienelemente, vier Taster, sind großflächig unter dem Display angeordnet. Dazu kommt ein Jogwheel mit integrierter Schaltfunktion unten rechts. Der Tuner bietet die beiden Betriebsarten Tonkontrolle oder Tonwiedergabe, die mit dem Mode-Schalter ausgewählt werden. Die Empfindlichkeit des StroboPlus HD reicht von 16 Hz bis 8 KHz, im Modus Tonwiedergabe spielt er die entsprechenden Noten mit einem synthetischen Klang ab. Am meisten wird in der Regel die Tonkontrolle genutzt, bei der der Tuner zuhört und den Ton analysiert, dessen Höhe nun im Display dargestellt wird. Der Noten-Name steht mittig im Display und die Balken am Rand zeigen als Umrandung eines virtuellen Rades an, ob man zu hoch oder zu tief gestimmt hat. Dreht sich das “Rad” nach links, dann ist der Ton zu tief, dreht es sich nach rechts, dann ist er zu hoch. Die Schnelligkeit der Drehung zeigt, wie weit man vom exakten Ergebnis entfernt ist. Bei optimaler Stimmung dreht sich nichts mehr. Mit dem zweiten Taster (Man/Aut) unterscheidet das Stimmgerät zwischen automatischer Tonerkennung oder manueller Zuweisung. Bei der manuellen Tonerkennung wird der entsprechende Ton über das Jogwheel ausgewählt. Der Start-Taster dient zum Aktivieren des Stimmtons bei der Tonwiedergabe oder des Metronoms, während der Preset-Taster abgespeicherte Funktionen aufruft. Dabei handelt es sich um diverse Feineinstellungen, die das Stimmgerät optimal an das jeweilige Instrument und die Bedürfnisse des Musikers anpassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente siedeln sich unterhalb des Displays an

So lässt sich beispielsweise die Transpose-Stufe von -6 bis +5 Halbtöne einstellen. Das ergibt dann Sinn, wenn man die Gitarre zum Beispiel komplett einen halben oder ganzen Ton tiefer stimmt. In dem Fall zeigt der Tuner bei den Leersaiten die gewohnten Töne (E-A-D-G-B-E) an. Auch der Referenzton lässt sich zwischen 390,0 und 490,0 feinjustieren. Wem diese Detail-Einstellungen noch nicht reichen, der hat die Möglichkeit, die Tonhöhe im Bereich von ±50 Cent in 1/10 Cent-Schritten festzulegen. Im Rock’n’Roll-Gewerbe werden diese beiden Möglichkeiten wahrscheinlich kaum genutzt, aber wer in klassischen Gefilden unterwegs ist und mit Konzertflügeln auf 443 Hz zu tun hat, die nach zwei Wochen leicht in der Stimmung absinken, der wird davon auf jeden Fall profitieren. Die vierte Option bei den Feineinstellungen nennt sich Sweetener. Dabei handelt es sich um ein von Peterson entwickeltes Feature, bei dem die Tonerkennung an die temperierte Stimmung des Instrumentes angepasst wird. Eine normale Gitarre hundertprozentig rein zu stimmen, ist unmöglich, denn dann müsste jedes Bundstäbchen zu jeder Saite einzeln ausgerichtet werden, außerdem verändert der Greifdruck permanent die Stimmung. Daher ist das Stimmen mit Leersaiten immer nur eine gewisse Annäherung. Hat man mit einem absolut akkuraten Tuner die Leersaiten gestimmt, klingt ein D-Dur Akkord mitunter nicht mehr so schön und es ist ratsam, mit gegriffenen Tönen nachzustimmen. Dabei werden die leeren Saiten unter Umständen minimal tiefer gestimmt. Beim Sweetened Tuning kann man Voreinstellungen für diverse Instrumente und Stimmungen wählen, was den akkuraten Stimmvorgang schon mal etwas verkürzt. Mehr als 90 unterschiedliche Sweetened Tunings für viele Instrumentengattungen stellt das StroboPlus HD bereit.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.