Praxis
Der Bass CUB II ist nicht viel größer als ein Schuhkarton – sicherlich wird da jedem klar sein, dass ein Minicombo dieser Art weder ultratiefe Frequenzen noch Basssounds in Bandlautstärke liefern kann. Ich war allerdings dann doch ziemlich erstaunt, was mit dem überarbeiteten Bass CUB II so alles möglich ist: Starke Transienten steckt der Basscombo nämlich in der Tat sehr souverän weg, sodass selbst harte Slapgrooves straff und klar übertragen werden.
Bei höheren Lautstärken sollte man allerdings den Limiter aktivieren, damit die stärksten Ausschläge zum Schutz der kleinen Lautsprecher abgefangen werden. Klangeinbußen durch den Limiter konnte ich nicht feststellen, die Schaltung arbeitet sehr unauffällig und erzeugt erfreulicherweise keine nennenswerten Nebengeräusche.
Dank der Ausstattung mit einem Limiter kann man den Master-Regler dann auch ruhigen Gewissens voll aufdrehen und sich über die stattliche Lautstärke wundern, die mit dem 110 Watt starken Bass CUB II möglich ist: Kleinere Hintergrund-Gigs in Duo- oder Trio-Besetzungen sind durchaus möglich, wenn man den Combo geschickt platziert – am besten in einer Ecke und auf dem Boden. Das finde ich in Anbetracht der Größe schon wirklich bemerkenswert!
Zum Üben in den eigenen vier Wänden oder für akustische Proben mit Gitarristen oder Sängern reicht die Power des CUB II selbstverständlich allemal. Der zweite Kanal kann für spontane Proben mit kleinem Besteck ja sogar mit einem Mikrofon verbunden werden – ein super praktisches Feature für Tieftöner, die z.B. im Duo mit einem/er Sänger/in arbeiten.
Klanglich muss man sich beim PJB Bass CUB II verständlicherweise auf einen eher kompakteren Sound einstellen. Bedingt durch das kleine Gehäusevolumen kann der Basscombo keine allzu fetten Tiefbässe übertragen und betont eher den unteren Mittenbereich – er klingt also immer etwas “boxy”, wie der Angelsachse zu sagen pflegt. Ich empfand es aber nicht als sehr drastisch – zu manchen Sounds (z.B. Fretless-Passagen) passt der leicht mittige Grundsound sogar ganz hervorragend!
Die neu entwickelten 5-Zoll-Speaker klingen in der Tat etwas weicher und natürlicher als die bekannten Piranhia 5-Zöller, die Phil Jones nach wie vor in vielen Basscombos und -boxen verbaut. Demzufolge klingt der Bass CUB II in meinen Ohren insgesamt auch etwas wärmer und nicht so extrem Hifi-mäßig und super clean wie beispielsweise der legendäre Briefcase-Basscombo.
Gleichzeitig geht die weichere Abstimmung der neuen 5-Zöller aber keineswegs auf Kosten der Transparenz – der Bass CUB II klingt immer noch sehr klar und überträgt auch die Feinheiten im oberen Bereich. Und für den Fall, dass der Sound mal nicht auf Anhieb passt, bietet der kleine Combo einen gut funktionierenden Dreiband-Equalizer pro Kanal.
Für dich ausgesucht
Vor allem der Mittenregler leistet hier wirklich gute Dienste! Einige meiner Bässe empfand ich über den Combo als zu nasal, mit einer leichten Absenkung des betreffenden Bereiches konnte ich das Problem aber schnell beheben. Auch die anderen beiden Regler zeigen Wirkung und helfen bei Klanganpassungen, drastische Veränderungen kann der winzige Combo mit den kleinen Speakern aber logischerweise nicht abbilden.
Nichts auszusetzen gibt es außerdem am Kopfhörerverstärker des Bass CUB II: Er arbeitet nebengeräuscharm und ich empfand den Sound auch bei längeren Sessions stets als angenehm. Damit ihr einen möglichst realistischen Eindruck davon bekommt, wie der CUB II in einem normalen Wohnraum mittlerer Größe klingen kann, habe ich für Aufnahme der Audiobeispiele einfach ein Mikrofon in ungefähr 30 Zentimeter Entfernung vor den Combo positioniert.