Praxis
Ich habe den Phonic Grafik-EQ mit zwei unterschiedlichen PAs (Mackie SRM 450v2 und JBL EON 500er Serie) und Live-Band getestet – so, wie es sich gehört. Um die Anlage erst einmal vom Grundsound an die Räumlichkeit anzupassen, habe ich eine Referenz-CD verwendet. Auf dieser CD befinden sich 10 Audio-Titel aus den verschiedensten Musikrichtungen (Rock, Pop, Hip-Hop, Klassik, Electro…eben ein bunter Querschnitt), deren Klang ich in- und auswendig kenne. Ich weiß also, wie sich der entsprechende Titel über die Anlage im Raum anhören sollte, damit ich (vorerst) glücklich bin. Diese Arbeit war mit dem iA231F schnell und zuverlässig erledigt, und ein A/B-Vergleich zwischen bearbeitetem und Original-Signal mittels EQ In/Out-Schalter (Hoch- und Tiefpass-Filter waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Signalweg) machte schnell klar, dass der Phonic-EQ keine merkenswerten Phasen-Schweinereien aufs Tablett bringt. Man mache sich bewusst, dass ja im Prinzip pro Kanal 31(!) Filter im Signalweg sind – und mit 31 schlechten Filtern kann man ein Signal auch mal ganz schnell auf links drehen. Dies ist aber hier nicht der Fall – also ein dicker Pluspunkt. Nachdem ich dann die Titel meiner Referenz-CD bzw. deren Sound über die PA im Raum wieder gut erkannt hatte, war die Grundeinstellung fertig und die Live-Band konnte anrücken.
Für dich ausgesucht
Um die Feedback Detection zu testen, habe ich natürlich mal das eine oder andere Feedback provoziert – sei es durch übermäßigen Pegel der Overhead-Mikros am Drumset, unvorteilhafte Position eines Handmikros mit entsprechendem Pegel, etc. Zur vorzeitigen Vermeidung eines Feedbacks muss man die Finger schon breit gefächert an den Fadern des Grafik-EQs haben und schnell reagieren. Kennt ihr diese lustigen Reaktionstests, wo man schnell auf aufleuchtende Buzzer drücken muss…? So in etwa kann man sich das vorstellen. Das ist aber jetzt kein Kritikpunkt am Gerät, denn gerade hochfrequente Feedbacks sind einfach von jetzt auf gleich da, tieffrequentere Rückkopplungen schaukeln sich langsamer auf, und dann hat man mit der Feedback Detection-Funktion des Phonic-EQs auch beste Chancen, diese erst gar nicht aufkommen zu lassen. Ich kann also nach bestem Wissen und Gewissen behaupten: Die Feedback Detection funktioniert, und das sogar sehr gut. Schritt 2 wäre also auch erledigt – die Grundeinstellung ist um die kritischen Feedback-Frequenzen korrigiert worden, prima. Na dann kann es ja losgehen, und die Band kann ganz normal spielen. So weit, so gut, aber irgendetwas rumpelt im Bassbereich. Es wird eine Mischung aus resonierender Bassdrum und E-Bass sein, ist ja auch egal, denn ich habe ja noch ein Hochpassfilter zur Verfügung. Und siehe da, das Filter steht auf ca. 80Hz und das tieffrequente Rumpeln ist verschwunden. Auch dieses Filter arbeitet sauber. Um in Sachen Gesamtpegel noch einen „Kontrollausschuss“ einzubauen, beschäftige ich mich nun mit dem Limiter, denn hier und da hauen Snare-Drum und E-Bass doch ein paar Peaks auf die PA. Hmm, was soll ich sagen…? Technisch gesehen funktioniert der Limiter einwandfrei, aber soundtechnisch hört man sein Eingreifen eben, was mir nicht unbedingt ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ein einstellbarer Parameter (Threshold) reicht eben doch nicht aus, um einen Limiter zufrieden stellend zu betreiben. Hier hätte ich mir zumindest noch die beiden Zeit-Faktoren (Attack und Release) gewünscht. Ist aber auch nicht weiter tragisch – ich habe den Limiter wieder ausgeschaltet, einfach in den Kanalzügen des Mischpultes etwas nachgeregelt und alles war gut. Der Limiter ist also eher eine Gratiszugabe bei diesem Gerät, was seine Grundqualität aber nicht wirklich schmälert, denn seine Hauptaufgaben, nämlich das EQing und die Feedback Detection, erledigt der iA231F absolut zuverlässig und gut.
Dragos Sinculescu sagt:
#1 - 15.02.2023 um 11:07 Uhr
Guten Tag. Ich möchte gerne wissen ob die EQ von Phonic IA 231 f noch verfügbar ist. Dankeschön und Viele Grüße.