Die Relevanz von Spitfire Audio in der Sample-Library-Industrie ist unbestritten. Chor, Percussion, Streicher oder gleich ganze Orchester wurden bisher von den Samplespezialisten aufgenommen und so für Keyboarder verfügbar gemacht. Und selbst eine regelmäßige wachsende Freeware-Library im eigenen Plugin gibt es mit Labs bereits. Aber damit nicht genug.
Vor einiger Zeit entstand auf dem persönlichen YouTube-Kanal von Firmenmitbegründer Christian Henson die Idee zu einer kostenfreien, community-betriebenen Online-Library, zu der einfach alle nach Lust und Laune selbst aufgenommene Sample-Libraries beisteuern dürfen. Damit war die Idee zu Pianobook geboren.
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Allgemeines
Die einzelnen Libraries nutzen verschiedene Sample-Player, je nach Content-Creator. Der Hauptteil wird aber über Kontakt von Native Instruments abgespielt. Ist im Einzelfall eine bestimmte Version oder gar die Vollversion von Kontakt Bedingung, wird dies explizit angegeben. Daneben findet man hier auch Libraries in den Formaten .exs oder .sfz sowie solche für den extra von David Hilowitz für diesen Zweck programmierten Decent Sampler.
Für dich ausgesucht
Wer nun also auf der Suche nach individuellen Samples-Libraries ist, geht einfach auf die Homepage von Pianobook und schaut sich dort in Ruhe um. Sehr oft gibt es zu den Sounds aussagekräftige Demotracks von Usern aus der Community, mit denen man sich schnell einen Eindruck über das jeweilige Instrument verschaffen kann.
Viel mehr als nur Pianos
Auch wenn der Name anderes vermuten lässt: Pianobook bietet inzwischen viel mehr als nur Piano-Libraries. So gibt es außerdem die Kategorien Pads and Synths, Drums and Percussion, Found Sounds (Weinkorken und andere alltägliche Gegenstände), Kalimba, Guitars and Bass, Organ, Stringed Instruments, Metallic, Wind Instruments, Choir und Other. Hier lässt sich bereits die quantitative Vielfalt dieser Community erahnen, die momentan 500 Beiträge verzeichnet und immer noch größer wird.
Sound
Alle folgenden Beispiele stammen direkt aus Kontakt, weitere Effekte wurden nicht benutzt. Claustrophobic Piano wurde vom Sample-Meister selbst, Christian Henson, mit drei verschiedenen Mikros aufgenommen, deren Signale über das GUI miteinander gemischt werden können. Was für ein Pianosound! Der Hall stammt übrigens auch direkt aus der Library. Ibanez Dreams klingt, als würde der Track von einem unveröffentlichten Def Leppard Album stammen, auch hier unglaublich viel Atmosphäre. Das Gleiche dann bei Winter Voices und Flute Violin: Die zwei Pad-Sounds klingen an sich schon total nach Hans-Zimmer-Soundtrack. Freshwater Bay hingegen ist aus den Aufnahmen von Meer- und Wellengeräuschen entstanden und geht deutlich in Richtung Soundeffekte.
Fazit
Pianobook ist voller unglaublich guter Sounds und interessanter Libraries, die in zwölf Kategorien angeordnet wurden und im besten Sinne des Wortes den Charme von Selbstgemachtem besitzen. Damit bringt man Charakter pur in seine Produktionen. Die Pianos klingen äußerst realistisch und weisen für ein gutes Spielgefühl auch schon mal vier Dynamic-Layers auf. Außerdem wurden Synths eingefangen, die man sich unter Umständen nur schwer leisten kann. Und wo bekommt man sonst eigentlich eine Library, die auf den Geräuschen eines Teekessels beruht? Hier gibt es nichts, was es nicht gibt – man kann also einfach nur fünf Sterne vergeben.
Pro
- riesige Auswahl
- sehr realistische Piano-Libraries
- kreative Libs aus interessanten Sounds und Instrumenten
- wird stetig erweitert
Contra
- Kein Contra
Features
- Kostenlose Online-Community für Sample-Libraries
- 12 Instrumentenkategorien
- unzählige Libraries, Tendenz steigend
- nutzt verschiedene Sampler-Plattformen
Preis
- Pianobook: kostenlos
- riesige Auswahl
- sehr realistische Piano-Libraries
- kreative Libs aus interessanten Sounds und Instrumenten
- wird stetig erweitert
- Kein Contra