Praxis
Für den Praxistest hören wir das Echolution 3 mit Telecaster und PRS-Style-Gitarre über einen REVV D20 mit der Impulsantwort eines Celestion Greenback Speakers und für alle Stereosounds kommt der FX-Loop eines Line 6 HX Stomp zum Einsatz. Die allgemeine Handhabung des Pedals erfolgt grundsätzlich intuitiv und logisch, auch wenn sich für die Funktionen Preset-Wahl und Special-FX ein Blick in die ausschließlich englischsprachige Bedienungsanleitung empfiehlt.
Wir starten mit der Telecaster und einem groben Überblick über die drei Delay-Modi Standard, Reverse und Jump mit deaktivierter Mod-Sektion und Tone-Poti in der 12-Uhr-Stellung.
Während wir es im Standard-Modus mit einem warmen und organischen Delay-Sound zu tun haben, geben die Reverse- und Jump-Modi einen ersten Vorgeschmack auf die experimentelle Ader des Echolution 3. Besonders interessant klingt der Jump-Modus, da hier nicht bloß (wie in der Anleitung beschrieben) jede Wiederholung oktaviert wird, sondern zusätzlich ein charakteristisches Rhythmus-Pattern entsteht, das so klingt, als würde sich bei jeder Wiederholung auch die Delay-Time halbieren. Nun hören wir die zwei Regelmöglichkeiten der Modulations-Sektion in verschiedenen Stellungen und im zweiten Beispiel hören wir am Ende kurz das Repeat-Poti in der Maximalstellung. Für einen genaueren Einblick in die Einstellungen empfehle ich das zugehörige Video.
Im Tone-Modus setzt das Mod-Poti die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters und regelt so den Höhenanteil im Effektsignal. Wir hören es in vier verschiedenen Stellungen vom Minimum zum Maximum. Außerdem wechseln wir bei gleichbleibender Delay-Time in den 3/4-Modus für punktierte Achtel und am Ende in den Golden-Modus für Achtel-Triolen.
Eines der zentralen Features des Echolution 3 ist der Multi-Tap-Modus. Hier ist es möglich, zwei der vorhandenen Tempo-Divisionen miteinander zu kombinieren. Wir hören die ganzen Noten zunächst alleine, dann in Kombination mit den punktierten Achteln und dann mit den Achtel-Triolen.
Im letzten Durchgang wird deutlich, dass Pigtronix mit der Unterteilung der ganzen Noten um den Faktor 0,382 im Golden-Modus zwar mathematisch ein interessantes Feld betritt, musikalisch jedoch für Verwirrung sorgt, weil die etwas zu schnellen Achteltriolen bei mehreren Wiederholungen doch merklich aus dem Ruder laufen.
Wir hören nun dasselbe Riff wieder mit ganzen Noten und punktierten Achteln und aktivieren den Jump-Modus.
Für dich ausgesucht
In der Kombination aus Multi-Tap und Jump-Modus entwickelt das Effektsignal ein Eigenleben und addiert eine zweite Stimme zu den gespielten Noten. Da die zweite Tempo-Division vom Jump-Modus unangetastet bleibt, werden die oktavierten Wiederholungen jedoch nicht zu aufdringlich.
Nun wechseln wir zu einer PRS-Style-Gitarre und hängen das Echolution 3 in den Stereo-FX-Loop vom Line 6 Helix Stomp. Wir hören zunächst das Standard-Delay mit maximaler Delay-Time und leichter Modulation, dann den Pong-Modus, in dem das Signal zwischen den beiden Outputs hin und her springt, dann den Reverse-Modus und schließlich den Jump-Modus.
Im nächsten Praxisbeispiel wird es etwas rhythmischer mit mehr Modulationstiefe und weniger Höhen im Effektsignal. Wir hören das Riff erst im Standard- und danach im Jump-Modus. Da sich die Oktavierung nur auf die ganzen Noten auswirkt, entsteht auch so ein interessantes mehrstimmiges Rhythmus-Pattern.
Nun soll es noch einmal experimentell werden mit einem Distortion-Sound, Delay-Time und Repeats auf Maximum und allen verfügbaren Special-FX. Im zweiten Durchgang wird zusätzlich das Time-Poti bewegt, um Tonhöhenveränderungen zu erzeugen.
Im letzten Beispiel hören wir das Echolution im Song-Kontext mit Bass und Schlagzeug in verschiedenen Einstellungen.