Praxis
Der Pigtronix PBC Philosopher ist, klein, handlich und sehr leicht. Das macht ihn zu einem sehr angenehmen Weggefährten, der weder Gigbag noch Pedalboard überdimensional beschwert oder zu viel Platz erfordert.
Weniger klein ist der Sound, den das possierliche Teilchen zu generieren vermag! Die generelle Frage, ob ein so kleiner Fliegengewicht-Bodenkompressor denn überhaupt nur annähernd das leisten kann, was so manch 3-HE (drei Rackeinbau-Höheneinheiten) Studiokompressor für mehrere tausend Euro leistet, ist ein wenig albern. Natürlich stecken hier noch einige hörbare Unterschiede im Detail, im Sound und in der Bedienbarkeit, bzw. den Möglichkeiten etwaiger Feinabstimmungen. Aber ist das eine faire Frage ein Gerät betreffend, das unter der 200-Euro-Marke gehandelt wird?
Fair oder nicht – ich muss ungeachtet dessen feststellen, dass der Philosopher Bass Compressor einfach genau das leistet, was man von einem Basskompressor im weitesten Sinne erwartet. Möglicherweise zeigt er manchem Puristen etwas zu viel eigenen Charakter und daher etwas zu wenig Neutralität. Mag sein, aber der Charakter, den ich hier zu hören bekomme, ist bestechend charmant. Auch wenn man sich bei Pigtronix gerne auf die Fahne schreibt, “weniger vintage, sondern eher modern” zu denken, so besitzt dieser Kompressor definitiv Vintage-Charakter.
Dabei bringt er den Bass mit viel Punch, aber nicht unangenehm pumpend, nach vorne. Perkussive Noten werden subtil hervorgehoben. Der Sound wirkt dichter und kompakter und bekommt eine sehr ausgeglichene und runde Dynamik. Vollkommen unabhängig ist dabei, welche Spieltechnik verwendet wird. Die Klangsouveränität behauptet sich beim Fingerspiel ebenso wie beim Plektrum oder der Slaptechnik. Die Feinabstufung zwischen dem Originalsignal und dem komprimierten Signal über den Compression-Regler funktioniert hervorragend, und so bleibt selbst neben extrem starker Kompression auf Wunsch auch immer noch ausreichend spür- und hörbare Dynamik erhalten. Speziell dies ist ein Aspekt, bei dem viele preiswerte Kompressor-Pedale und auch in Verstärkern integrierte Kompressoren häufig kränkeln.
Für dich ausgesucht
Der Grit-Overdrive agiert ziemlich rigide und sein Regelbereich ist relativ begrenzt. Zwar kann man die Intensität am Sustain-Regler leicht verändern, allerdings weitaus geringer, als man dies von klassischen Verzerrern gewohnt ist. Der Effektanteil lässt sich wie gehabt über den Compression-Regler bestimmen, wobei der Effekt am homogensten wirkt, wenn er anteilig über 50% vom Signalpfad ausmacht. Der Verzerrer wirkt sehr fett, kann aber vor allem durch Zurücknehmen der Lautstärke am Bass selbst dennoch sehr effektiv in der Wirkung verändert werden. Einen sehr schön bluesigen Sound erhält man mit relativ weit herunter gedrehter Lautstärke am Bass.
Sehr angenehm wirkt auf mich die Tatsache, dass man bei nahezu jeder beliebigen Stellung der Regler immer einen adäquaten Sound erhält. Man kann sozusagen nichts “kaputt machen”, denn der PBC ist ein durchaus musikalisch agierendes Tool.