DETAILS
Konzept
Auch wenn er in manchen Katalogen so verschlagwortet wird – den CDJ-2000 als CD-Player einzusortieren ist eine grobe Untertreibung, denn das Gerät liest so ziemlich alle in unserem Sektor der Galaxie derzeit gebräuchlichen Medien (CD, DVD, SD- und USB-Medien), Formate (MP3, AAC, WAV, AIFF und Tonium Pacemaker Dateien, 16/24 Bit) und Dateisysteme (FAT, FAT12, FAT16, FAT32, HFS+). Noch omni-konnektiver wird die Sache, wenn man den Player, über die integrierte Ethernet-Schnittstelle mit kompatiblen Artgenossen verbindet (z. B. DJM-2000, DJM-900, CDJ-900). Dann kommunizieren nämlich alle angeschlossenen Geräte über das proprietäre Pro DJ Link-Protokoll und sind in der Lage, sämtliche Playlisten, Audio-, Wellenform-, Cue-, und Analyse-Daten untereinander brüderlich zu teilen. Die Audiodaten werden von einem Wolfson-DAC-Prozessor dekomprimiert und finden über eine 24-Bit/48-kHz-Soundkarte, wahlweise analog oder digital, ihren Weg zur Außenwelt. Der Soundkarte kommt auch dann eine wichtige Rolle zu, wenn man den CDJ-2000 im Computer-Verbund betreibt. Hierbei agiert der Pioneer als vollwertiger HID-Controller. Zwar kann er auch als Standard-MIDI-Controller eingesetzt werden, die HID-Steuerung bietet aber eine weitaus umfassendere und schnellere Schnittstelle zur Software: Sogar Audio- und Videostreaming sowie die Anzeige von Informationen auf Displays in beide Richtungen wird unterstützt. Somit kann der Proband zur nativen Steuerung von DVS-Systemen wie Serato Scratch und Native Instrument Traktor eingesetzt werden, ohne dass Timecode-Discs benötigt werden.
Aber auch im Stand-alone-Betrieb wartet der CDJ-2000 mit einem Arsenal innovativer Features auf: etwa ein in dieser Größe noch keinem Audioplayer zugestandenes 15,5 cm OLED-Display. Oder die taktgenaue Quantisierung aller Bedienvorgänge und den Ribbon-Controller, den man in dieser Form bislang nur vom Numark NS7 kannte. Und nicht zuletzt ein 20-cm großes Jogwheel, das dank einer magnetisch/mechanischen Bremstechnik über einen regelbaren Widerstand verfügt.
Auspacken
Für ein Gerät, dessen Listenpreis sich in Rufweite der Zweitausender Marke bewegt, ist die Verpackung Understatement pur: Ein einfacher Pappkarton zusammen mit Formteilen schützt den Kandidaten vor den Strapazen des Transports. Das wirkt zwar nicht so schick, wie bei Herstellern, die ihre Schützlinge mit opulentem Vierfarbdruck und (ökologisch häufig fragwürdigen) Schaumstoff-Elementen auf die Reise schicken, ist dafür aber komplett recycelbar. Auch nicht schlecht. Allein die Karton-Griffe zum Herauswuchten des Gerätes machen mir nicht den Eindruck, als ob ihnen ein langes Leben beschieden ist. Beim Manövrieren empfiehlt es sich folglich, die Maschine lieber direkt zu packen, anstatt an den labberigen Papier-Ohren zu rupfen.
In der Kiste verbirgt sich neben dem Player selbst, zunächst einmal ein mehrsprachiges Handbuch. Wobei die deutsche Übersetzung manchen Kracher für Freunde des gepflegten Wortwitzes bereithält: Sätze wie „Auf diese Weise können Sie sich voll mit Zuversicht auf die DJ-Arbeit in der Diskothek konzentrieren“ oder „Wirbeln sie die Jog-Scheibe, während sie Search eindrücken, dann wird der Track in Hoher Geschwindigkeit in der Richtung vorgeschaltet, in der die Jog-Scheibe gewirbelt wird“, tragen ungewollt zu einer merklichen Steigerung der Stimmung beim Lesen bei. Für Einsteiger die noch nicht zwischen den Zeilen erraten können, was gemeint ist, kann das natürlich auch frustrierend sein und eigentlich sollte in dieser Preisklasse ein einwandfrei übersetztes und gut lesbares Handbuch Pflicht sein. Neben dieser lustigen Kladde findet man dann noch ein Strom-, ein Miniklinken- (für den Syncro-Start), ein RJ-45-Ethernet-Kabel sowie eine CD-ROM mit der Rekordbox-Software.
Äußerlichkeiten
Mit 4,5 Kilogramm ist der CDJ-2000 zwar kein Leichtgewicht, für seine Größe aber auch nicht übermäßig schwer. Kein Wunder, denn seine Außenhülle besteht komplett aus Plastik und selbst das Jogwheel, bei dessen Materialwahl andere Hersteller mit massiven Metallguss-Teilen nur so um sich werfen, gibt sich keine Mühe seine Erdöl-Herkunft zu verleugnen. Die Füße des Laufwerks sind aus Plaste gegossen und dienen eigentlich nur als Deko. Bei genauerer Untersuchung hätte es sogar mehr Sinn gemacht, ganz auf sie zu verzichten, denn eine wirkliche Dämpfungs-Funktion haben sie nicht (was im Übrigen auch nicht erforderlich ist, da sich das Laufwerk durch so gut wie nichts aus der Ruhe bringen lässt). Vielmehr besteht hier bei ruppigem Absetzen die Gefahr, dass sie – aufgrund der Befestigung an nur einem einzigen Punkt mit einer kleinen Kunststoffschraube – aus dem Fuß oder schlimmer noch, aus dem Gehäuse brechen. Einfache, direkt auf das Gehäuse geklebte Gummistopper sehen zwar nicht so gut aus, wären aber funktional sinnvoller gewesen, da sie im Gegensatz zu den Kunststofffüßen zusätzlich noch mehr Halt auf glatten Oberflächen bieten. Positiv ist zu vermerken, dass in einer Ausbuchtung an der Unterseite des Gehäuses ein Werkzeug zur Betätigung des Laufwerk-Notauswurfs integriert wurde. Praktisch, denn das Letzte, was man in der DJ-Booth zur Hand hat, sind Büroklammern.
Für dich ausgesucht
Mit seinen Abmessungen von 32 Zentimetern in der Breite und 40,6 in der Tiefe ist das Laufwerk bis auf wenige Zentimeter in der Länge deckungsgleich mit seinem Vorgängermodell CDJ-1000MK3. Wer die Optik seines DJM-2000 verschönern will, kann ihm alternativ die einzeln erhältlichen Metall-Füße aus dieser Baureihe spendieren. Auch in der Höhe schließt die Maschine bei der Marke von 10,6 Zentimetern mit einem Standard-Turntable ab.
Ein Blick auf die Oberfläche und ich sehe, dass der Player nicht einfach zu fotografieren sein wird, denn sowohl die Display-Sektion als auch das Areal rund um das Jogwheel sind aus hochglänzendem Kunststoff gefertigt: Hier sieht man jedes Staubkorn und jeden fettigen Fingerabdruck. Nun gut, das ist mein Problem. Ein Problem für jeden der mit dem CDJ-2000 arbeitet dürfte hingegen sein, dass einem bei ungünstig montierten Scheinwerfern die volle Breitseite an Lichtreflexionen ins Auge strahlt. Beim Display ist die hochglänzende Oberfläche fast unumgänglich – für den Bereich rund um das Jogwheel wäre matter Kunststoff vielleicht die bessere, wenngleich nicht ganz so schicke Option gewesen.
An der Vorderseite gähnt das Maul des DVD-Laufwerks, welches überaus effektvoll von einer darüber liegenden, strahlend weißen LED in Szene gesetzt wird. Das sieht nicht nur extrem cool aus, sondern hat den praktischen Nebeneffekt, dass die Lichtemission ausreicht, um auch im Dunkeln die Beschriftung des Datenträgers entziffern zu können. In sehr leisen Umgebungen ist das Betriebsgeräusch des internen DVD-Laufwerks allerdings störend: Es beschleunigt den eingelegten Silberling hörbar auf volle Geschwindigkeit. Hi-Fi-Freunde sollten also trotz der sensationell guten Klangqualität vorher unbedingt einen Probelauf machen.
Anschlüsse
Ich schaue auf die Rückseite und sehe von links nach rechts: zunächst den obligatorischen Power-Schalter, welcher durch kleine, seitliche Kunststoff-Leisten gegen versehentliches Ausschalten gesichert ist. Rechts daneben sitzen ein Cinch Stereo-Out, eine 3,5mm-Buchse für den Syncro-Start und ein S/PDIF-Digitalausgang. Darunter folgt die Strombuchse, daneben eine Ausfräsung für die Sicherung mit einem Kensington-Lock. Auf der anderen Seite residieren in trauter Einigkeit eine RJ-45-Ethernet- und eine USB-B-Buchse.
Display-Sektion
Beginnen wir unsere Erkundungstour mit der im Norden angesiedelten, angewinkelten Display-Sektion. Zentrales Element ist hier der luxuriöse 15,5-Zentimeter-OLED-Farbbildschirm. Er emittiert genug Lumen, um auch bei Tageslicht noch bestens ablesbar zu sein. Im düsteren Club ist er mit der gleichen Einstellung entsprechend blendend. Da trifft es sich gut, dass hier die Helligkeit in fünf Stufen regulierbar ist.
Kontrast und Auflösung sind hervorragend und auch die Reaktionszeit ist für den Einsatzbereich tadellos. Wenn man es drauf ankommen lässt und sich von vorne ziemlich weit runterneigt, suppt der Kontrast jedoch etwas ab. Die Anzeige – in Anbetracht der Größe kann man hier durchaus schon von einem GUI (Graphical User Interface) sprechen – ist in zwei Hälften aufgeteilt: die Obere dient im normalen Betriebsmodus, der Navigation in der Ordnerstruktur des aktuell ausgewählten Mediums. In den Modi Tag List, Info, Menu und Utility werden dann entsprechende Subscreens aufgerufen. Die untere Hälfte visualisiert, unabhängig vom gewählten Betriebsmodus, eine ganze Reihe von Wiedergabeparametern. Neben Track-Nummer, Abspielposition (1/2 framegenau), Track-Dauer, verbleibender Spielzeit, BPM-Wert und Pitch werden im Pro-DJ-Link Verbund auch die aktuelle Player-Nummer, der Quantize- und Master-Tempo-Status sowie die Range des Pitch-Faders angezeigt. Das untere Viertel ist der mehrfarbigen Wellenform-Darstellung vorbehalten: Sie zeigt neben dem Lautstärke-Verlauf des im Vorfeld analysierten Tracks auch die aktuelle Abspielposition sowie Cue- und Loop-Punkte an. Nähert sich der Titel seinem Ende, so blinkt das Display bei 30 Sekunden verbleibender Spielzeit erst langsam, ab 15 Sekunden dann aufgeregt.
Links neben dem Bildschirm wohnen die hintergrundbeleuchteten Taster für die Quellen-Auswahl (Link, USB, SD, Disc). Ein doppelt-belegter Knopf dient einerseits zum Umschalten der Zeitanzeige, andererseits, um zwischen manuellem und automatischem Cue zu wechseln. Die rechte Flanke wird von dem schicken, in einen Lichtkranz eingebetteten und gerasterten Rotary-Push-Encoder dominiert mit dem sich zügig und treffsicher durch Ordner- und Menü-Strukturen scrollen lässt. Darüber finden sich noch ein Zurück-Button und ein Taster, um Tags zu setzen oder zu entfernen.
Weiter südlich schmiegt sich fast schon unscheinbar, eines der Killer-Features an den CDJ-2000: der Ribbon-Controller (Pioneer-Bezeichung: Needle-Search-Pad). Mit ihm lässt sich durch bloßes Berühren komfortabel durch ganze Stücke navigieren. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Display ist dabei gewollt, denn der Abspielzeiger in der darüber liegenden Wellenformdarstellung folgt präzise jeder Fingerbewegung. Ist der Quantize-Modus aktiv, rutscht der Positionszeiger automatisch auf den nächsten vollen Beat. Eine weitere Aufgabe kommt dem berührungssensitiven Streifen bei der Eingabe von alphanumerischen Zeichen zu. Er stellt über die gesamte Länge das Alphabet von A bis Z und Zahlen dar, was sich besonders bei Such- und Tagging-Vorgängen als gute Hilfe erweist.
Jogwheel-Sektion
Ein echter Blickfang ist das 206-Millimeter-Jogwheel, in dessen Mitte sich ein Display-Auge befindet, welches verschiedene Abspiel-Informationen über vier konzentrische Kreissegmente, visualisiert. Befindet sich der DJ im gleichnamigen Modus, wird im Inneren zunächst einmal „Vinyl“ angezeigt. Der folgende Ring leuchtet immer dann, wenn das Rad berührt wird. Das zweite Kreisrund wird aktiv, wenn Daten, wie beispielsweise Cue-Informationen auf das aktuelle Speichermedium geschrieben werden. Cue-Punkte werden dann vom dritten und die virtuelle Umdrehungsposition vom äußersten Ring (mit 135 Segmenten = Frames) symbolisiert. Ganz nebenbei zeigt das Display noch eine hübsche Animation beim Einlegen und Auswerfen von CDs. Am äußeren Rand des Jogwheels leuchten vier weiße LED-Lichtquellen, die mit ein bisschen Abstand betrachtet, auch eine TÜV-abgenommene Nebelbeleuchtung für Untertassen sein könnten. Vornehmlich dienen sie aber dazu, kurz vor dem Ende eines Tracks alarmierend zu blinken und cool auszusehen.
Wie eingangs schon gesagt, besteht das Wheel komplett aus Plastik, wobei der innere Anker hörbar aus Metall gefertigt sein muss, da sich beim schnellen Drehen eindeutig ein trägheitsbedingt nachlaufendes Kugellager identifizieren lässt. Plastik hin, Metall her – das Teil hat eine sensationelle Haptik und ist außerordentlich gut zu manövrieren. Dazu trägt nicht nur die vinylrillenartig geriffelte Oberseite bei, sondern auch, dass sich der physische Widerstand über ein Potenziometer stufenlos zwischen nahezu ungebremst und zäh regeln lässt.
Im Vinyl-Modus kennt das Rad zwei Anfasspunkte: den äußeren Ring und die Plattenoberfläche. Am Rand gedreht, wirken Bewegungen als Pitch-Bend auf das Audiomaterial. In der Mitte des Tellers berührt, wechselt der CDJ-2000 in den Scratch-Modus. Der hier verbaute Sensor arbeitet offenbar nicht über kapazitive Erfassung der Haut, sondern als mechanischer Berührungssensor: Es erfordert schon ein eindeutiges Auflegen der Finger, um ihn zu aktivieren – zärtliches Streicheln reicht hier nicht. Befindet sich das Jogwheel im CDJ-Modus, entfällt die Scratch-Funktion und das gesamte Jogwheel fungiert als Pitch-Bend.
Etwas weiter nordwestlich sind die Taster für die Loop-Steuerung und Cue-Punkte beheimatet. Das bekannte Trio aus In, Out und Reloop/Exit wird hier noch um einen 4-Beat-Loop-Taster erweitert. Einmaliges Drücken erzeugt augenblicklich eine eintaktige Schleife, erneutes Betätigen teilt die Schleifendauer jeweils um den Faktor Zwei bis hin zu 1/512teln. Rechts davon warten vier Schaltflächen auf ihren Einsatz zum Speichern, Laden und Löschen einzelner Cuepoints und Loops.
Transport-/Hot Cue-Sektion
Die linke Seite hält im hohen Norden eine USB-Buchse nebst SD-Karten-Slot bereit. Ferner dient ein USB-Stop Taster zum ordnungsgemäßen Abmelden von USB-Medien. Dass man diesen Taster nur ca. zwei Sekunden lang drücken muss, bis das Medium deaktiviert ist, steigert merklich die Motivation es dann auch zu tun und den empfindlichen Datenträger nicht einfach raus zu rupfen. Gut gefällt mir auch die Mechanik des SD-Karten-Auswurfs: Hier sorgt eine kräftige Feder dafür, dass der kleine Daten-Chip ausreichend weit aus dem Schacht befördert wird, um ihn gut Anfassen zu können. Wichtiges Detail: Der SD-Slot wird erst dann aktiviert, wenn die Klappe geschlossen ist. Versehentliches Öffnen hingegen führt unweigerlich zur Abmeldung des Datenträgers – hier ist im Eifer des DJ-Gefechts ein bisschen Aufmerksamkeit gefragt. Öffnet man die Klappe im laufenden Betrieb, spielt der Player mit verminderter Lautstärke für einen kurzen Augenblick weiter, sodass der Verantwortliche die Chance hat, seinen Irrtum zu erkennen und sie wieder zu schließen. Darunter sind drei Hot-Cue-Buttons angesiedelt, deren Bedienung vorbildlich gelöst ist: Einmaliges Drücken des Rec/Call-Tasters lässt die Buttons A, B und C rot leuchten, was die Bereitschaft zum Setzen von Einstiegspunkten signalisiert. Ist dies geschehen versetzt erneutes Drücken die Sektion in Feuerbereitschaft, wobei die drei Taster – sofern sie mit einem Cue-Punkt belegt sind – nun grün leuchten. Als positives Detail ist hervorzuheben, dass die drei Markierungen auch im Wellenformdisplay inklusive ihres Buchstabens dargestellt werden.
Es folgen ein Switch, mit dem sich die Wiedergabe in den Reverse-Modus schalten lässt, jeweils zwei Track- und Search-Taster sowie das bekannte Duo aus Play/Pause und Cue. In gewisser Weise sind die Search-Taster redundant, da sich das Auswählen von Stücken auch über den Rotary-Encoder und das Positionieren innerhalb von Tracks durch den Ribbon-Controller bestens bewerkstelligen lässt. Wohl eine Konzession an alle Um- und Einsteiger, die noch mit der Navigation der Vorgänger-Modelle vertraut sind.
Tempo- / Vinyl-Speed-Sektion
Rechts außen ist ein Schalter arrangiert, der festlegt, ob angeschlossene USB/SD-Medien schreibgeschützt behandelt werden oder nicht. Das ist besonders dann praktisch, wenn man als DJ gewöhnlich mit einem anderen System auflegt und nur für einen Abend seine Wechselmedien mitgebracht hat und entsprechend nicht möchte, dass der Player seine Metadaten auf den Datenträger schreibt. Darunter folgt der CD-Auswurf Taster, der mit einer erhöhten Plastik-Rahmen gegen versehentliches Betätigen gesichert ist (was eigentlich nicht unbedingt erforderlich ist, da der Datenträger bei laufender Wiedergabe vom CDJ-2000 ohnehin nicht ausgeworfen wird). Es folgen zwei Potis zur Justage der virtuellen Anlauf- und Abbrems-Geschwindigkeit nebst einem Umschalt-Taster für die Jogwheel-Modi Vinyl- und CDJ.
Die untere Hälfte widmet sich ganz dem Thema Tempo und Pitch: Sie startet mit einem Taster für den Pitch-Bereich. Hier sind +/- 6, 10, 16 und 100 Prozent möglich. Es folgen der Master-Tempo-Button für die Beibehaltung der Tonhöhe bei Änderungen des Pitch sowie der leicht versenkte, zeitgemäß nicht mittengerasterte Pitchfader. Selbiger ist dermaßen feinfühlig skaliert, dass sich damit sogar bei 16 Prozent Pitch-Range noch 0,1 BPM-genaue Tempo-Anpassungen durchführen lassen. Die Sample-Interpolation arbeitet im Rahmen des physikalisch Machbaren tadellos und im Pitch-Bereich von 6-Prozent unhörbar. Bei 10-Prozent sind klangliche Artefakte naturgemäß unvermeidlich (an irgendeinem Punkt muss der Algorithmus das Material ja Dehnen und Stauchen) – das geschieht aber durchweg auf höchstem klanglichem Niveau. Sehr gut gefallen mir am Pioneer dann auch die Extremregionen – wenn man bei 100-Prozent den Audiostrom gewissermaßen „einfriert“. Dadurch, dass sie weiterhin über das Jogwheel scratchbar sind, ergeben sich Performance-Möglichkeiten, die mit echtem Vinyl unmöglich zu realisieren sind.