Praxis
Für den Praxislauf steht zunächst die Software-Installation auf dem MacBook an. Zum Testzeitpunkt aktuell ist Rekordbox Version 4.06, eingespielt über den Update-Manager. Die Software bietet eine Export- und eine Performance-Oberfläche. Während erste für das Syncen der Playlisten, den Export von Wellenformdaten, BPM, Tonart- und Track-Information auf externe Medien und den Betrieb von Pioneer-Playern gedacht ist, stellt sich zweite mit ihren zahlreichen Remix-Routinen und FX den Anforderungen des MIDI-Controller-Verbunds. Hier findet ihr Rekordbox DJ bei uns im Test.
Ist die Software installiert und sind „Altbestände“ analysiert, geht es ans Vernetzen von Playern (Firmware 1.05) und Rechner via Switch. Bis zu vier kompatible Pioneer-Laufwerke und zwei Computer dürfen dem Netzwerkverbund beitreten. Außerdem wandern USB-Kabel und Wechseldatenträger in die CDJs. Der NXS2 kann auf vielerlei Arten mit Musik beschickt werden: via Card/Stick beispielsweise oder per System Link aus einem anderen CDJ über die Netzwerkbuchse sowie mittels Rekordbox auf dem PC und mobilen Endgeräten. Er verarbeitet MP3 und AAC, dazu kommen WAV, AIFF und neuerdings auch FLAC und Apple Lossless Audio bis 96 kHz. Er liest CD, DVD, SD- und USB-Medien, letztgenannte in den Formaten FAT12, FAT16 und FAT32 sowie HFS+. Im Test gab es mit optischen Datenträgern und MP3-Datein vom USB Stick keine Probleme, ebenso liefen FLAC und Apple Lossless von der SSD ohne Murren.
Nicht minder flott funktioniert die Befüllung via Ethernet, egal ob meine Testgeräte direkt oder per Switch mit einem Rechner verbunden sind, wobei sich letzterer über die Rekordbox-Taste komfortabel durchsuchen lässt. Gleiches gilt für direkt angeschlossene Tablets und Smartphones mit Rekordbox-App, die auch über W-Lan eingebunden werden können. Hinsichtlich der Flexibilität gibt es beim CDJ-2000NXS2 also nichts zu beanstanden, zumal er auch noch als MIDI-Controller für DJ-Programme herhalten kann.
Die Kreativfunktionen des CDJ-2000NXS2 wissen ebenfalls zu überzeugen. Cuejuggling, Loopgewitter, Slips und Rolls laufen auf Wunsch im Takt. Auf Tastendruck marschieren die verbundenen Player im Gleichschritt, das Phasenmeter erteilt hierüber kompetent Auskunft, was uns zum Display führt.
Der neue Touchscreen misst satte 7-Zoll in der Diagonale und darf getrost als bester Bildschirm an einem DJ-Mediaplayer bezeichnet werden. Cover Art, Titelinfos, Beatgrids, frequenzkolorierte Wellenformen, farbcodierte Hotcues, Key-Infos und zahlreiche Such-Kategorien, hier vermisst man nichts. Das Display eignet sich sehr gut als alternative Eingabemethode, denn es reagiert sehr zügig. Nicht jeder Screen ist vollständig berührungsaktiv, sondern nur dort, wo es sinnvoll ist. Beispielsweise beim Setzen von Loops und Rolls, für den Needle Countdown oder für Beat Jumps, beim Abfragen vernetzter Player und vor allem bei der inkrementellen Sucheingabe über die Qwerty-Tastatur. Das ist ein wirklich tolles Feature, es erleichtert das Auffinden von Tracks ungemein. Gleiches gilt für die Track-Filter-Funktion.
Die Tasten sind für meinen Geschmack übrigens noch treffsicherer ausgefallen, als beim benachbarten XDJ-1000. Allerdings würde ich mir ein Reset des Suchfeldes wünschen, wenn ich die Löschtaste länger gedrückt halte, dann müsste nicht jeder Buchstabe einzeln gelöscht werden. Im Utility-Modus dürft ihr wie immer allerhand einstellen, darunter Display-Helligkeit, Hotcue-Farben, Audiointerface und Touchscreen-Kalibrierung.
DJ-Controller
Traditionell arbeiten Pioneers Multiformat-Audio-Player im HID-Verbund mit Traktor und Serato, eine Funktion, die noch nicht für den CDJ-2000NXS2 ausgerufen wurde, aber erfahrungsgemäß erwartet werden darf. Rekordbox-HID-Unterstützung hingegen ist bereits vorgesehen und so darf, wer Pioneers DJ-Software im Performance-Mode ausführt, also mit Sampler, Slicer, Effekten und dergleichen arbeitet, den CDJ als Steuerkonsole und Audiointerface nutzen.
Für den zweiten Player erstelle ich auf dem Mac ein neues Hauptgerät (Aggregat) und wähle dieses in den Preferences aus, sodass beide Einheiten an den Mixer ausspielen. Browsen, Laden, Loopen, Cues, Syncen: easy as can be, wenn man sich nach Initialisierung der USB-Verbindung für das jeweilige Deck entschieden hat. Zwar zeigt der NXS2 zum Testzeitpunkt nur die frequenzkolorierte Wellenvorschau und nicht die zentrale, zoombare Waveform an, aber laut Support ist das schon in der Mache, daher hier kein Contra.
Für dich ausgesucht
Eine Sache noch vorm Fazit: Wer einen DDJ-SP1 Controller besitzt, darf diesen am 2000er einstöpseln und erhält dann Zugriff auf Sync, Slip, Autoloops, Hotcues und Rolls für das Deck seiner Wahl. Gerade fürs Schleifenbinden und Cuejuggling sind die SP1-Pads eine äußerst angenehme Art zu performen. Schließlich sei angemerkt, dass Rekordbox DJ seit neuestem einen MIDI-Mapper besitzt, der es Digital-DJs ermöglicht, eigene Konfigurationen für ihre Controller anzulegen. Es lassen sich also beispielsweise auch Sampler oder Rekordbox-Effekte mappen.
Toby O. Rink sagt:
#1 - 13.02.2016 um 19:03 Uhr
Merci für den Test. Ich bin gespannt den Player mal im Handel zu betouchen. Bin noch etwas sekeptisch bzgl. dem Touchscreen, da ich vom 1000er gänzlich enttäuscht bin. Den Preis finde ich absolut übertrieben, da der haptische Mehrwert beim Bedienen auf den 8 HotCues liegt. Warum der der Slipmode ins Display zum umständlichen Touchen weichen musste, ist mir ein Rätsel. Dafür hat man dann dem Reverse-Schalter etwas von dieser Funktion mitgegeben? Und ob sich die Audio-Qualität auch im Club wirklich auszahlt ist abzuwarten. Was ich gar nicht verstehe ist, warum der neue 900er und der neue 2000er den gleichen Preis haben? Was mich aber am meisten enttäuscht ist, dass man "alte" CDJ 2000 Nexus User nicht auch mit dem Nutzen der DDJ-SP1 beglückt. Ich finde diese Art von Produktupdates verdammt schlecht. Sorry.
Norbert Niesing sagt:
#1.1 - 16.05.2016 um 16:28 Uhr
Dem kann ich mich nur anschließen.
Das Display ist das gleiche wie im XDJ 1000 nur ein paar Suchfunktionen wurden hinzugefügt die mann dem XDJ 1000 aber nun nicht gönnen will weil es nicht in die Verkaufs Politik von Pioneer passt.
Gut das andere Hersteller da nicht so flexible wie eine Brechstange reagieren.
Und auch gut wenn der DJ noch ein Selbstbewusstsein für Preis Leistung hat und Pioneer Geräte deshalb meidet.
Mit dem Argument besser Service kann PioneerDJ def. nicht punkten der funktioniert bei Serato def. besser.
Antwort auf #1 von Toby O. Rink
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenThe Next Generation sagt:
#2 - 05.03.2017 um 22:46 Uhr
Die Bildschirmtastatur und der Bildschirm selber sind zu klein. SD - Karten werden nur bis 32GB unterstützt. Flac Dateien können nicht von DVD wiedergegeben werden, alle Datenträger müssen auf das alte FAT32 formatiert werden. Mp3 auf DVD werden umständlich nur im ISO 9660 + Joliet Level2 Format erkannt.
Das Gerät hängt sich sporadisch komplett auf und reagiert auf nichts mehr.
Die Teile sind reine Bastelkisten für Freaks, nochmal würde ich die nicht kaufen,
aber mit einem Notebook will ich auch nicht auflegen...Nachtrag (23.03.17): Eine SD Karte von 128GB mit .flac oder mp3 wurde nun unterstützt. Das aufhängen der Einheit geschieht nur,wenn man an der Musikdatei nach der Analyse durch Recordbox nochmal etwas verändert wie z.B, eine Stille vorn und / oder hinten wegschneidet.
Hier muss man die Ursprungsdatei entfernen und nochmals analysieren lassen, dann gehts.
SD Karten und USB Sticks mir Recordbox Inhalten lassen sich zu 100% als Partition klonen, z.B. auf größere Speichereinheiten oder Sicherheitsmedien. Dabei auf jeden Fall immer SSD-Optimierung einschalten.Als USB Stick kann ich den nur 5mm kleinen 128 GB Sandisk ultra Fit Stick empfehlen. Er steht nur 4mm aus der Buchse heraus und kann dort auch verbleiben ohne Gefahr abzubrechen.
Ruptamei78 sagt:
#3 - 06.03.2017 um 07:11 Uhr
Hallo, wozu Flac umständlich von DVD spielen, wenn es rattenschnelle, große USB-Festplatten gibt, die normalerweise ja schon FAT vormatiert sind und auch von allen Betriebssystemen gelesen werden. Mac HFS+ ist bei mir jedenfalls kein Problem, es wird auch unterstützt. Und die Tastatur ist doch gut.