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Pioneer CDJ-350 Test

Praxis

Layout
Das Layout des CDJ-350 ist, wie von Pioneer gewohnt, sehr durchdacht. Große, teilweise beleuchtete Tasten und klare Beschriftungen unterstützen eine intuitive Arbeitsweise. Allerdings muss man hier und da ein paar Abstriche gegenüber teureren Pioneer-Playern machen. So gibt es beim CDJ-350 im Gegensatz zu Modellen wie dem CDJ-900 beispielsweise keinen LED-Kranz im Jogwheel. Allerdings sind die Unterschiede in Anbetracht des Preisunterschiedes durchaus nachvollziehbar.

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Kompatible CDs
Wenn es darum geht, mit dem CDJ-350 gängige Kauf-CDs abzuspielen, werden reguläre Audio-CDs und solche, die über zusätzliche Textinformationen verfügen (CD-Text) genauso problemlos „verwurstet“, wie CD-Rs und CD-RWs. Dabei können Letzgenannte sowohl als Audio- wie als Daten-CDs gebrannt sein. Folgende Audio-Formate können wiedergegeben werden: MP3, AAC, WAV, AIFF. Ich habe sowohl Audio- wie auch Daten-Discs mit verschiedensten Audio-Formaten mit dem CDJ-350 getestet. All dies meisterte das Gerät geradezu vorbildlich. Die Ladezeit der Songs ist auch bei Daten-CDs sehr schnell und alle Bearbeitungsfunktionen (Pitch, Loops, Mastertempo) des CDJ-350 funktionierten bei allen Audioformaten nahezu gleichwertig gut. Da gibt es nichts zu beanstanden. 
Player
Wie man es von Pioneer gewohnt ist, arbeiten die Grundfunktionen ( Play, Cue, Track-Search, etc.) hervorragend. Auch das Jogwheel bereitet nach einer kurzen Einarbeitungszeit beim Mixen und Scratchen wirklich Freude. Die Bewegungen werden direkt und latenzfrei auf die Wiedergabe übertragen. Außerdem gibt es neben den regulären SEARCH- und TRACK SEARCH-Funktionen noch eine Schnellsuche – eine wirklich sinnvolle Neuerung.

Loop-Effekte

Auf den ersten Blick arbeitet die Loop-Sektion so, wie man es auch von anderen Playern gewohnt ist. Es gibt jeweils eine IN-, OUT- und eine RELOOP/EXIT-Taste. Soweit alles bekannt. Interessant und neu bei Pioneer ist die LOOP DIVIDE-Funktion. Diese halbiert oder verdoppelt die Länge der Schleife. Zu diesem Zweck gibt es eine Minus- und eine Plus-Taste. Allerdings passiert dies nicht auf herkömmliche Art und Weise, sondern basiert auf einem vierteltaktigen Rhythmusmuster. Der Loop samt Rhythmusmuster wird zudem auf dem Display angezeigt. So ist es kinderleicht, auch nach den wildesten Loop-Effekten wieder taktgenau zum eigentlichen Song zurückzukehren. Eine zusätzliche Funktion von LOOP DIVIDE ist eine Art „BEAT ROLL-Effekt. Hier können Sounds in Achteltriolen- oder in Sechszehntel-Intervallen wiederholt werden. Auch dabei wird die Taktstruktur des Songs beibehalten. Beide Features arbeiten hervorragend und sorgen für interessante und neue Loop-Effekte. Definitiv ein Highlight des CDJ-350!

USB-Massenspeicher/ Rekordbox-Software
USB-Massenspeichergeräte, die mit dem CDJ-350 verwendet werden, müssen mit FAT16, FAT32, oder HFS+ formatiert sein. Hier sind maximal 8 Ordner-Ebenen mit maximal 1000 Ordnern möglich. Die maximale Anzahl der Dateien beträgt 10.000. Zum Lieferumfang des CDJ-350 gehört die Software „Rekordbox“. Sie bietet die Option, vorab am Computer Playlisten zu erstellen, die Geschwindigkeit der Songs zu ermitteln, Cue- und Loop-Punkte zu bestimmen und vieles mehr. Obwohl man seinen Computer über den USB-Anschluss mit dem CDJ-350 verbinden kann, gibt es leider keinen Weg, diese Daten direkt auf den Player zu übertragen. Sie müssen zunächst auf ein USB-Speichermedium übertragen werden, von dem aus sie sich dann problemlos in den Player importieren lassen. Alternativ hierzu hat man die Möglichkeit, Playlisten direkt im CDJ-350 zu erstellen und diese zu editieren. Leider lassen sich die in Rekordbox erstellten Cue- und Loop-Punkte nicht in den CDJ-350 übertragen. Dieses in meinen Augen sehr wichtige Feature bleibt nur den teureren Modellen wie z.B. dem CDJ-900 vorbehalten. Schade.

Ich habe den CDJ-350 sowohl mit einem USB-Stick (Speichergröße 4 GB) als auch mit einer USB-Festplatte (Speichergröße 1 TB) in einem der kompatiblen Dateiformate (FAT 32) getestet. In beiden Fällen konnte der Player schnell und problemlos sowohl die Playlisten als auch die Songdateien lesen.

Leider befindet sich im Lieferumfang des CDJ-350 kein Manual der Software – weder in Print- noch in digitaler Form. Diese Anleitung ist ausschließlich im Internet zu finden. Allerdings handelt es sich dabei um keinen Download, was ich eher als lästig empfinde. Fairerweise muss ich aber anmerken, dass das Manual sehr ausführlich und leicht verständlich geschrieben wurde.

Die Software erweist sich nach einer kurzen Einarbeitungszeit als wirklich nützliches Tool zur Vorbereitung der zu spielenden Songs und Playlisten. Besonders hervorzuheben ist hier die Option, andere Playlistformate (m3u, pls und Itunes-Playlisten) importieren zu können. Außerdem kann die Song-History des Players in die Software zurückübertragen werden. Insgesamt betrachtet ist die Rekordbox-Software ein ausgereiftes Tool zur Verwaltung von Songdateien. Daumen hoch!

CDJ-350 als Software-Controller
Grundsätzlich kann der CDJ-350 über entsprechende MIDI-Befehle als Controller für DJ-Softwares wie z.B. Traktor oder Scratch Live genutzt werden. Leider gibt es bisher für keines der beiden Systeme ein entsprechendes Mapping. Allerdings kann man sich als Benutzer der Traktor Software von Native Instruments mit dem Mapping für das Modell Pioneer CDJ-400 behelfen. Die Funktionen der beiden Modelle sind zum größten Teil identisch. Ich selbst bin Scratch Live User und konnte den CDJ-350 als Software-Controller daher nicht vollständig testen. Allerdings habe ich mir zu Testzwecken ein eigenes MIDI-Mapping für Scratch Live erstellt. Die Steuerung der Software-Grundfunktionen durch den CDJ-350 ging hierbei ohne Komplikationen vonstatten. 
CDJ-350 als Audio-Interface
Der CDJ-350 ist erfreulicherweise über den USB-Anschluss auch als Audio-Interface nutzbar. So kann der CDJ-350 eine DJ-Software steuern und simultan dessen Audiosignal ausgeben und wandeln. Auch diese Funktion konnte ich nur eingeschränkt testen, da Scratch-Live nur das System-eigene Audio-Interface akzeptiert. Allerdings habe ich den CDJ-350 mit einem anderen Computer als Audio-Interface testen können. Während man dafür auf einem Windows-Computer erst einmal die Treiber der beiliegenden Software-CD installieren muss, erkennt Mac OS X den CDJ-350 sofort als Audio-Interface. Nachdem ich in den Systemeinstellungen das Gerät als Audio-Interface angewählt hatte, funktionierte dieses völlig ohne Probleme.

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Klang
Die verschiedenen Audio-Formate (MP3, AAC, WAV), die der CDJ-350 wiedergeben kann, klingen allesamt sehr brillant und druckvoll. Wirkliche Einschränkungen gibt es hier höchsten bei der eventuell minderen Qualität einzelner Audiofiles. Bezüglich der Bearbeitungsmöglichkeiten (Pitch, Mastertempo, Loops) gibt es erfreulicherweise keine hörbaren Unterschiede zwischen den Formaten zu vermelden. Daumen hoch!

Audio Samples
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Loop-Funktion Loop-Divide Beat-Roll Master Tempo-Pitch 0% Master Tempo-Pitch +1% Master Tempo-Pitch -1% Master Tempo-Pitch +2% Master Tempo-Pitch -2%

Die Wiedergabe von Loops erfolgt ohne klangliche Einbussen. Außerdem sorgt die neue LOOP DIVIDE-Funktion des CDJ-350 für taktgenaue und wirklich interessant klingende Loop-Effekte. Ebenfalls gut gelungen ist die MASTERTEMPO-Funktion des Players, unabhängig davon, ob das Audiomaterial nun von CD kommt oder per USB übertragen wird. Auch verschiedene Audioformate machen bei der MASTERTEMPO-Funktion keinen Unterschied. Erst ab einer Pitch-Änderung von ca. 6 % (abhängig vom Audio-Material) werden bei der MASTERTEMPO-Funktion erste Artefakte hörbar.

Audio Samples
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Master Tempo-Pitch +3% Master Tempo-Pitch -3% Master Tempo-Pitch +6% Master Tempo-Pitch -6% Master Tempo-Pitch +11% Master Tempo-Pitch -11% Master Tempo-Pitch +16% Master Tempo-Pitch -16%

Generell liefert der CDJ-350 einen wirklich brillanten und druckvollen Klang. Dies gilt natürlich auch, wenn das Gerät als Audio-Interface genutzt wird.

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