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Pioneer DDJ-SR2 Test

Praxis

Wer noch keine Serato Software auf dem Rechner hat (Version 1.9.8 aufwärts erforderlich), lädt diese von der Herstellerwebsite und schaltet sie nach Registrierung über den Controller frei. Ebenso ist im User-Account die Pitch’n Time-Serial zu hinterlegen. Diese stellt aber nicht nur Pitch-Play und Key-Funktionen in Aussicht, sondern bringt auch allgemein bessere Algorithmen für Timestretch- & -compression mit, als der Standard-Keylock. Wie man diesem Aspekt gegenüber steht, einen besseren Pitch-Algorithmus bei Serato kaufen zu müssen, darf jeder selbst entscheiden, doch der klangliche Unterschied ist enorm, was an den nachstehenden Beispielen verdeutlicht werden soll. Ist der Controller verbunden, kann es nach der obligatorischen Lightshow losgehen. Man darf zwischen einem Zwei- und Vierdeck-Layout wählen.

Fotostrecke: 5 Bilder Serato DJ GUI
Audio Samples
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Standard Keylock versus Pitch´n´Time (-30/-50)

DDJ an DJ

Dank des hervorragenden Status-Feedbacks in den Decksektionen ist immer klar, welche Funktionen auf dem betreffenden Deck gerade aktiv sind. Auch die unterschiedliche Farbgebung der Jogwheel-Beleuchtung in Abhängigkeit vom gewählten Deck (rot für A/B, gelb für C/D) oder der vergebenen Track-Farbe und die On-Air-Beleuchtung (Fader oben) wissen zu gefallen.
Bleiben wir gleich beim Handrad: Beim manuellen Tempoabgleich liegen die 150 Millimeter im Durchmesser betragenden (120 Millimeter misst die Scheibe) und mit Griffmulden besetzten Teller klasse an der Hand und übertragen die Bewegungen akkurat. Für das grobe Spulen im Track ist nun Needle Search zuständig, punktgenau an eine Position heranfahren, das übernehmen die Teller.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Jogwheel fühlt sich gut an

Standalone Mixer

Achtung: Pioneer hat im Standalone-Mixer, wie schon beim rekordbox Pendant DDJ-RR, keine EQ- und Filter-Regelung vorgesehen! Richtig gelesen. Wer Platten ohne Serato Software mixt, verfügt weder über EQs noch Filter, sondern nur über Gain. Allerdings lässt sich beim DDJ-SR2 in den Preferences einstellen, dass die Phono/Line-Signale durch die Software geschleift werden, dann kann einerseits mit der Klangregelung gearbeitet werden, andererseits lässt sich so das Schallplattensignal auch im Mix aufzeichnen oder ein Vinyl digitalisieren. Außerdem kann dann der DVS-Modus genutzt werden, schließlich ist das Audiointerface „Serato DVS certified“ und gegen eine Investition von 99 Euro dürfen die Timecode-Signale der Turntables an die Software durchgereicht werden. Die „Noise-Map-Vinyls“ müsst ihr allerdings ebenso on-top erwerben. Kostenpunkt rund 40 Euro im Doppelpack. 

Fotostrecke: 3 Bilder Phono/Line-Inputs für externe Zuspieler, die sich …

Performance-Pads und Key-Features

Viele der Performance-Modi begleiten uns ja nun schon einige Jahre durch Serato und auch die Key/Pitch-Features sind nicht „brandneu“, aber „nice 2 have“. So lassen sich mit den neuen Tasten die Tonarten der Musikstücke transponieren und wieder zurücksetzen, gegenüberliegende Decks automatisch auf den gleichen Key-Wert synchronisieren (Stichwort Harmonic Mixing) und Cue-Punkte in 16 verschiedenen Tonlagen abfeuern. Slicer, Rolls und Samples sind natürlich auch dabei, Anschlagdynamik und Aftertouch sind nicht an Bord. Die Pads messen 25 Millimeter im Quadrat und lassen sich gut spielen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die multifunktionalen Performance-Pads messen 25 Millimeter im Quadrat und lassen sich gut spielen
Audio Samples
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Key-Shifting Pitch-Play

Auch in den Disziplinen Audioqualität und Performance überzeugt der Testkandidat. Selbst mit vier Decks bei niedrigen Puffer-Einstellungen läuft das Bundle aus Pioneer-Hardware und Serato-Software “wie geschmiert“ und ohne Audiostörungen. Alles in allem kann man also durchaus sagen, dass man beim DDJ-SR2 mehr bekommt und die Feature-Updates eine Revision rechtfertigen. Dabei muss man sich aber vor Augen halten, dass der Vorgänger bereits vier Jahre auf dem Buckel hat und bei seiner Markteinführung 599 Euro gekostet hatte, respektive zwischendurch auch schon mal unter 550 Euro zu haben war.
Den wegrationalisierten Aux-In kann man in Anbetracht der hinzu gekommenen Phono/Line-Inputs wohl verschmerzen und die mangelnde Kompatibilität zu rekordbox dj ist für den eingefleischten (oder werdenden) Serato-Anwender sicher auch nicht so relevant, dennoch schade für potenziell unentschlossene DJs. Man darf gespannt sein, was dies für einen möglichen Nachfolger des DDJ-SX2 bedeuten wird, dessen „Allroundfähigkeiten“ ich sehr schätze, funktioniert er doch mit Traktor, Serato und rekordbox gleichermaßen. Es ist klar, dass verschiedene DJ-Programme unterschiedliche Features innehaben und deshalb speziell abgestimmte Funktionsaufdrucke oder gar Layouts einfordern können, aber ob man dann die Kompatibilität limitieren muss, ist eine andere Sache.

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