Mit dem DDJ-REV1 wendet sich Pioneer an Open-Format-DJs und Scratch-DJs sowie Interessenten, die einen DJ-Controller im unteren Preissegment suchen, der ein Turntable-Setup in Battle-Aufstellung nachbildet. Konzipiert ist das Gerät für Serato DJ und kommt mit dessen Lite-Edition im Schlepptau.
Laut Hersteller Pioneer DJ sind die neuen Controller der REV-Serie, zu denen auch das 2.000 Euro Flaggschiff DDJ-REV7 (hier im Test) mit seinen motorisierten Tellern gehört, einem Setup aus DJM-S-Mixer und PLX-Plattenspieler nachempfunden. Für den REV1, den Pioneer als 2-Kanal-Profi-DJ-Controller betitelt und den wir im nachfolgenden Artikel näher betrachten wollen, müsst ihr dagegen nur vergleichsweise günstige 299 Euro (UVP) entrichten …
Die visuelle Ersterkundung bietet in Anbetracht der preislichen „unter 300 Euro Kategorie”, in der unser Testkandidat zusammen mit einem NI Kontrol S2 MK3 und Hercules Inpulse 500 um eure Gunst buhlt, in meinen Augen keinen wirklichen Anlass zur Kritik.
Das schwarze „Widescreen-Case“ misst 53 x 6 x 26 cm und besteht aus Kunststoff statt lackiertem Blech, wodurch der Controller mit 2,1 kg leicht ausfällt. Er ist ordentlich verarbeitet, allerdings fallen die Gummifüßchen etwas klein aus. Die Buchsen sitzen recht fest im Gehäuse.
Beim Trockenlauf über Drehregler und Fader zeigt sich, dass die Drehwiderstände passend sind, Potis, wo es sinnvoll ist, in Nullstellung einrasten und die Flachbahnregler nicht schleifen. Tasten gibt’s in diversen Größen und Ausprägungen, von Hartplastik bis gummiert, von beleuchtet bis unbeleuchtet. Pioneer-typisches Hardwaredesign eben. Allerdings gibt es diesbezüglich einige Neuerungen zu besprechen.
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Der Lieferumgang besteht aus der DDJ-REV1 Hardware, einem Handbuch und USB-Kabel. Das integrierte Audiointerface arbeitet mit 24 Bit/48 kHz.
Anschlüsse
Neben dem obligatorischen USB-Port zur Stromversorgung und der Kontaktaufnahme mit Serato verfügt der DDJ-REV1 über einen Cinch-Master-Output für eure DJ-Speaker oder Monitorboxen. Dazu finden sich an der Rückseite ein 6,3 mm Mikrofonanschluss mit Pegelsteller und eine Ausfräsung für ein Kensington-Lock. Der Kopfhörerausgang an der Vorderseite des Pioneer DJ REV1 ist nur als Miniklinkenbuchse ausgeführt, die für ein 3,5 mm Modell sogar ziemlich stecksicher und wackelfest ausfällt. Das habe ich auch schon anders erlebt.
Pioneer DJ DDJ-REV1: Aufbau und Layout
Der Controller ist im Dual-Deck-Design konzipiert. Gemischt wird mittels 45 mm Channelfader, Dreiband-EQ mit Filter und 30 mm Crossfader. Darüber liegen die fünfgliedrigen Channelmeter und die Vorhörtasten für Master und beide Channels. Eigentlich würde dem REV1 sicher auch ein aussagekräftiges Master-LED-Meter gut zu Gesicht stehen, aber Platz ist rar gesät – besonders im vorliegenden Widescreen-Format.
Die Jogwheels mit den Serato Sticker-Lock-Aufklebern und Vinyl-Look (inkl. angedeuteter Spindel) fassen sich gut an und schleifen bei sachgemäßer Behandlung gar nicht bzw. wirklich nur bei sehr festem Andruck auf der Oberfläche. Auch das habe ich in der nun fast 15-jährigen Controllerism-Ära schon schlimmer erlebt. Ein Novum: Erstmalig arrangiert Pioneer DJ bei einem Controller die Pitchfader über den Jogwheels, also so, als wenn man einen Plattenspieler in die Battle-Position dreht.
Interessant auch: Pioneer lässt den Raum unter den Tellern relativ frei und packt die Performance-Pads in die Mixer-Sektion, zusammen mit den „Lever FX-Paddles“. Also dort, wo sie bei den Battlemixern DJM-S9, DJM-S11 oder DJM-S7 zu finden sind. Die Performance-Pads sind leider keine RGB-illuminierenden Tasten, sondern einfarbig orange beleuchtetet. Schauen wir uns das Gerät im Praxischeck an.