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Pioneer DJ DM-50D Test

Praxis

Für mein Klangurteil schließe ich die Boxen an meinen Rane Seventy-Two MKII an. Die etlichen Ausgänge des Mixers erlauben mir sogar einen direkten A/B-Vergleich mit meinen gleichzeitig an einem anderen Output anliegenden Neumann KH 120 A, die allerdings auch fast das Sechsfache kosten. Obwohl David gegen Goliath kämpft, sei schon einmal vornweg genommen, die DM-50D schlagen sich recht wacker.  
Die Boxen werden miteinander über das Lautsprecherkabel verbunden, die Stromversorgung wird eingeschaltet und schon meldet die frontseitig aufleuchtende LED die Bereitschaft zum Gas geben. Beim Aufdrehen des Kanals, des Ausgangsmasters am Mixer und letztlich des Output-Reglers an der Box zeichnet sich ein deftiges Signal ab, das sich auch bei störenden Nebengeräuschen im Zimmer selbstbewusst durchsetzt. Daher eignet sich der Pegel zur Beschallung der heimischen DJ-Kanzel fabelhaft, vielleicht auch bei einer überschaubaren Wohnzimmerparty. Bei circa 90 Dezibel fängt der Bass in meinem Testumfeld allerdings etwas an zu zerren. Daher sind die Lautsprecher für professionelle Anwendungen einfach zu schwach auf der Brust. Aber nochmals erwähnt: Es handelt sich ja auch um Desktopmonitore. 

Als erste Hörprobe mutete ich Röyksopps „Sordid Affair“ zu. Mein erster Klangeindruck: ausgewogen und transparent. Der aus den Reflexlöchern pumpende Bass spielt sich allerdings erst mit zunehmender Lautstärke und bei einer Abhörposition der Ohren oberhalb der Treiber in das akustische Bewusstsein. Die Mitten und Höhen empfinde ich wohldosiert, wobei die Treiber bei S-Lauten etwas zischeln. An den Aufnahmen kann es nicht liegen, da meine KH 120 das gleiche Signal ohne diesen Nebeneffekt abbilden. Aber auch hier gilt, die DM-50D kosten nur ein Sechstel und liefern dafür bei diversen Musikstücken einen überzeugenden Klang.
Meinen Kopf im Sweetspot positioniert, möchte ich das Instrumentarium orten. Beim Check des Stereobildes vermisse ich allerdings die versprochene Breite, die das Arrangement förmlich atmen lässt und ihm die Räumlichkeit verpasst. Das akustische Geschehen findet trotz hörbarer Stereoabbildung eher in der Mitte statt. Der angepriesene 3D-Stereo-Sound in jeder Richtung bleibt daher für mich auf der Strecke. 
Umgestellt ändert sich hörbar zunächst nichts, erst nach einigen Sekunden waltet der DSP seines Amtes und glättet den Sound deutlich auf ein lineares Level. Das hört man vor allem am weniger pumpenden Bass. Die Höhen preschen nicht so intensiv hervor, dafür kommen die Mitten etwas mehr zur Geltung.
Ein Ass haben die Aktivmonitore noch im Ärmel: den DSP für zwei Sound-Modi. Beim bisherigen Test stand der Schalter auf „DJ“. Entsprechend würde ich dem Klang eine stärke Bassbetonung in diesem Modus unterstellen und bei „Production“ auf noch mehr Linearität plädieren. Hinzu kommt eingesundes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer sich dennoch etwas unschlüssig sein sollte, ob dieses Modell seinen persönlichen Ansprüchen gerecht werden könnte, einfach beim Händler des Vertrauens probehören.

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