Pioneer rekordbox 4 für iOS Test

Handling der rekordbox 4 iOS App

Für mich ist das GUI gelungen. Es ist übersichtlich gestaltet und alles befindet sich dort, wo man es erwarten würde. Die Fader reagieren gut und sind auf Tablet wie iPhone groß genug für meinen Geschmack. Die Pads agieren verzögerungsarm und die Effektsteuerung macht Laune und ist einsteigerfreundlich parametrisiert. Für Anfänger sind zudem nützliche Features integriert. Darunter auch das Vorschlagsystem mit Tracks nach Genre, BPM + Key oder Mood. Einen Mix-Recorder konnten wir indes nicht ausmachen.

Fotostrecke: 2 Bilder Track Suggestions

Musikstücke werden mit einem Beatgrid versehen und lassen sich gut mixen. Sie laufen ohne Audiobugs auf den Testgeräten. Das Umschalten zwischen den unterschiedlichen Funktionen gelingt easy und das Nachladen von Tracks geht zügig – auch bei Streaming-Music. Ein Pro-Punkt für die App in puncto Workflow und Performance. Session-Recording ist indes nicht möglich.

Hochformat

Im Hochformat könnt ihr zwischen einem und zwei Decks selektieren. Der Single-Modus eignet sich hervorragend zum Anlegen von Memory Cues, Hotcues und zum Beatgridding. Der Dual-Mode ist für den schnellen Mix ein nützliches Feature. Hier fehlt zwar der Zugriff auf erweiterte FX und Sampleplayer, dafür gibt’s Kill-Buttons (!) zum Ausprobieren von Übergängen und Beat Jumps. 

rekordbox 4 App im Hochformat

Beatgridding mit rekordbox iOS

Für das Beatgridding stehen euch verschiedene Tools zur Verfügung. Zoom und Search natürlich, Tempo-Tapper und manuelle BPM-Eingabe. Dazu stauchen, strecken, downbeaten und verdoppeln sowie halbieren. Außerdem undo/redo, Grid-Lock und ein Metronom. Flexible Grids/Marker für unterschiedliche Bereiche können jedoch nicht erstellt werden. Grid-Editing im Querformat ist ebenso nicht möglich. 

iPhone

Hier ist alles etwas kleiner, aber im Grunde genauso wie auf dem Tablet. Auch Beatrgidding ist selbstverständlich möglich und die Änderungen können via Cloud und Dropbox gesynct werden.

rekordbox 4 für iOS

Controller? Aber welcher?

Zu den nutzbaren Geräten zählen: 

DDJ-FLX4 (Controller)
XDJ-RX3 (Pro DJ Link)
XDJ-XZ (Pro DJ Link)
Opus Quad (Pro DJ Link)

CDJ3000 (Pro DJ Link)

CDJ2000NXS2 (Pro DJ Link)
DJM-A9 (Bluetooth Streaming)
DJM-S7 (Bluetooth Streaming)

Ein Haken hier: Als DJ-MIDI-Controller ist nur der DDJ-FLX4 (hier im Test) aktuell möglich. Den DDJ-200 ausgepackt, da dieser ja Bluetooth-fähig ist und mit WeDJ lief, musste ich feststellen, dass dieses Modell von der neuen App nicht unterstützt wird. Ein erneuter Ausflug zur Website belegt, dass aktuell nur der FLX4 mit iOS supportet wird. Das ist zu wenig, wenn ihr mich fragt. 

DDJ-FLX4 (Controller)
Pioneer DDJ-FLX4 Controller

Audio-Setup?

In diesem Punkt muss die App Federn lassen. Wieso? Nun, erstens ist Mono-Split-Mixing und somit Vorhören nur als Paid-Update möglich. Zweitens gibt es keinen External-Mixer-Mode, mit dem man die unterschiedlichen Decks an separate Mischpultkanäle in Stereo ausgeben könnte. Hier ist ein “offeneres” Programm wie Algoriddim Djay im Vorteil, was ein Test mit dem 4-Kanal-DVS-Mixer Mixars Quattro belegt.

RB App am Mixer
Fotostrecke: 4 Bilder Split-Output gegen Abo möglich

Preise

Kommen wir zum Ende noch auf die Preisstruktur zu sprechen: Basic ist free. Prima. Möchte man alle Funktionen nutzen, ist ein kostenpflichtiges Abo erforderlich. Auch nicht unüblich. Dieses schlägt mit 2,99 Euro pro Woche oder 7,99 Euro pro Monat bzw. 59,99 Euro pro Jahr in die Portokasse. Das liegt auf dem Niveau anderer Apps wie Djay. 

Dennoch ist die neue Rekordbox-App im Vollausbau deutlich teurer als die vorausgegangene DJ-App WeDJ, die mit 14,99 Euro angesetzt war – einmalig, nicht jährlich. Der Release ist mittlerweile aber auch schon 4 Jahre her und Pioneer hat sich offenbar vorgenommen, die Plattformen Mac, Windows, iOS und Android zu vereinheitlichen. Das ist ein begrüßenswerter Ansatz, zumal man die Tracks und Listen über die Cloud sogar abgleichen kann, wenn gewünscht. 

Pioneer DJ Wedj 2 App

Allerdings muss Folgendes hinzugefügt werden: Im Gegensatz zum iOS-Top-Konkurrenten Djay, dessen Version euch nach Erwerb sowohl auf dem Mac wie auch auf iPad zur Verfügung steht, müssen bei Pioneer die Desktop- und mobile Version separat erworben werden. Das hat bei manchem Anwender zu Unmut geführt, da auch Besitzer des Creative- oder Pro-Jahresabos noch was für die App drauflegen müssen, um diese fürs Cloud-Editing oder derartige Zwecke zu nutzen. 

Für manche Profis wird dies dennoch wohl eine gute Investition darstellen, denn der Komfort des Track- und Playlist-Editing on-the-go und der Datenabgleich über die Cloud sind nicht zu unterschätzen. Kommen wir also zum Fazit …

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Profilbild von Peter

Peter sagt:

#1 - 29.08.2023 um 09:47 Uhr

0

Hi, danke für den Test. Aber: - Unterstützt die App die Aufnahme von Mixen? - Schlägt die App Tracks vor (Anhand von BPM, Harmonic Mixing, etc.)?

    Profilbild von Peter Westermeier

    Peter Westermeier sagt:

    #1.1 - 29.08.2023 um 14:31 Uhr

    0

    Hallo Peter, ein Vorschlagsystem ist dabei, Mix-Aufnahme konnte ich in der Testversion nicht ausmachen. Die Infos haben wir zu Beginn des Praxisteils mit eingepflegt - danke für den Hinweis.

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