Fazit
Ich muss gestehen: Die S-DJ80X haben mich überrascht. Nicht, dass ich Pioneer nicht zutrauen würde, gute Lautsprecher zu bauen. Aber die beiden Lautsprecher sind, für sich genommen und vor dem Hintergrund des Preises erst recht, richtig gut. So gut, dass ich eher damit gerechnet hätte, so etwas von einem der etablierten Hersteller im Boxenbau zu hören und weniger von einer Firma, deren Fokus traditionell auf DJ-Equipment liegt. Aber am Ende ist das ja auch egal und vielleicht sind es sogar die frischen Konzepte, zum Beispiel der neue Diffusor oder der gewellte Bassreflexkanal, die den Ausschlag dafür geben, dass sich diese Schallwandler sowohl in Bezug auf ihre schlichte Leistung, wie auch die klangliche Abstimmung insgesamt einen Spitzenplatz in diesem Preissegment erarbeiten können. Allerdings sind die DJ-Gene in der akustischen Identität der Box auch unüberhörbar vorhanden. Die muskulöse Bassdarstellung erweist sich am Ende nämlich (wie immer möchte ich fast sagen) als zweischneidiges Schwert: Der Spaß, den die S-DJ80Xs beim Auflegen und Musikhören machen, erkauft man sich mit einer geringeren Neutralität im alltäglichen Produktionsprozess. Wer also seine Präferenz ganz klar auf den Faktor Nüchternheit in der Audiokontrolle legt, dürfte im Bereich um die 250 Euro mit Lautsprechern von beispielsweise KRK, Yamaha und (mein Geheimtipp) M-Audio unter Umständen den passenderen Kandidaten finden. Die S-DJ80Xs dagegen empfehlen sich für Musiker und DJs, die bereits während der Arbeit einen Vorgeschmack auf die große Club-PA bekommen wollen. Genau für diese Klientel ist der Lautsprecher dann auch fraglos das richtige Arbeitsgerät und verdient eine entsprechende Punktzahl.
Der Pioneer S-DJ80X ist ein sehr guter 8-Zoll-Monitorlautsprecher, zu einem angemessenen Stückpreis von 249 Euro, dessen klangliche Gesamtabstimmung auf Freunde basslastiger Musik zielt.
- Breiter Sweet-Spot
- Solide Konstruktion
- Gelungenes Design
- Geringe Kammfiltereffekte
- Voluminöses Klangbild
- Hoher Wirkungsgrad
- Präsente Bassabbildung
- Kein Digitaleingang
- Keine Link-Funktion
Tom sagt:
#1 - 08.11.2013 um 16:52 Uhr
Ausgezeichneter Bericht! Inhaltlich, aber auch vom Deutsch und Ausdruck. Insbesondere die Definition der Aufgabe eines Studiomonitors am Anfang könnte man als Referenzdefinition verwenden. Weiter so! Welche M-Audio sind gemeint?
NUMINOS sagt:
#2 - 09.11.2013 um 15:59 Uhr
Hi Tom, Danke zunächst mal für das Lob *freu*! Was M-Audio angeht, gefallen mir die Produkte von denen (private Meinung) in den letzten Jahren immer besser. Ich meine also gar nicht unbedingt ein spezielles Modell sondern die gesamte Monitor-Range. Der Durchbruch waren da meiner Ansicht nach die EX66 (die leider nicht mehr hergestellt werden, wie ich gerade sehen musste). Aber auch die BX8 D2 oder die M3-8 haben mich - in Anbetracht der Preisklasse - mächtig überrascht. Überhaupt kann man bei M-Audio die eine oder andere positive "Entdeckung" machen, weil der Hersteller vom Image und der Marktpositionierung (in Deutschland) irgendwie noch nicht so richtig an die vorderste Front vorgedrungen ist. So ist beispielsweise der "Venom", der aktuell für nen Appel und nen Ei verschleudert wird (muss man sich mal klar machen: Für zweihundert Euro - weniger also als manches Software-Audio-Plugin), ein erstaunlich vielseitiger und eigenständiger VA-Synth.
Matthias sagt:
#3 - 23.01.2014 um 18:08 Uhr
Hi. Ich bin technisch alles andere als erfahren. Habe die außerordentlich gut klingenden Geräte bei einem Kumpel erlebt und bin nun fest entschlossen, mir ebenfalls 2 Boxen anzulachen - nur: was muss genau tun um diese Boxen möglichst preiswert und bei möglichst geringem Qualitätsverlust an einen Laptop / PC anzuschließen ? Ich bin ausschließlicher Hörer und zZ nicht so ans "Musik machen" interessiert. MFG Matthias PS: Die Beschreibung war dennoch eine sehr gute - da kann ich mich anschließen - ; ich hoffe nur nicht den springenden Part überlesen zu haben
NUMINOS sagt:
#4 - 01.04.2014 um 02:49 Uhr
Hallo Matthias,Da die Lautsprecher aktiv sind, brauchst Du (zunächst) eigentlich nix anderes zu tun, als Dir ein Adapterkabel von Miniklinke (PC/Notebook)auf Cinch oder Klinke zu besorgen und kannst direkt in die Boxen gehen. Da die Soundqualität der Audioausgänge/Soundkarten in Standard-PCs nicht immer die beste ist, empfehle ich Dir dann langfristig den Kauf eines externen Audiowandlers. In Deinem Fall am besten einen der vielen Desktop-Wandler mit Volume-Regler. Beispielsweise: Tascam US-322, Focusrite VRM-Box oder Tascam iUR2.
CroDanZ sagt:
#5 - 10.09.2015 um 14:35 Uhr
HEy Numinos,bin grad am überlegen welche Monitore ich mir kaufe.Bräuchte Monitore sowohl fürs Mixen als auch für kleine Partys in nem 20qm Raum.Sind diese Boxen dafür geeignet oder gibts da bessere für diesen Zweck?Danke schon einmal im Vorhinein.
NUMINOS sagt:
#5.1 - 25.11.2015 um 13:09 Uhr
Ayo CroDanZ,Naja wenn das Haupteinsatzgebiet Mixen und Party-Machen ist, wäre eigentlich zu überlegen, ob Du nicht auch mal in Richtung einer Klein-PA schaust - da fallen mir verschiedene Systeme von Firmen wie "The Box Pro" oder "HK Audio" ein. Was den physischen Bassschub in kleinen Räumen angeht, haben solche Kombis mit ihrem dedizierten Subwoofer natürlich Vorteile und auch klanglich, wenn man die Satelliten ein bisschen über der Kopfhöhe montiert, weil dann der Hochtonanteil nicht durch die Körper der Tanzenen abgedämpft wird. Wenn es allerdings wirklich nur 20 m² sind und einfach ab und an mal ein paar Freunde vorbeikommen und ihr laut aufdreht, kommst Du von der Leistung (und Klang) mit den Pioneer auf jeden Fall gut hin. Da sie vom Sound her schon sehr in Richtung Hifi/Club getrimmt sind, wären sie auch meine Empfehlung.
Antwort auf #5 von CroDanZ
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