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Pioneer WeGo3 Test

Klein, praktisch, gut. Mit diesen Tugenden sollte schon ein Controller kokettieren können, der für den mobilen Einsatz mit einem Smartphone oder Tablet-PC konzipiert ist. Pioneers WeGo-Reihe verstand es auf Anhieb, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Schließlich schrumpften sie professionelles Know-how auf eine handliche Größe, was nicht auf Kosten der Ergonomie oder Ausstattung ging. Der mittlerweile dritte Aufguss heizt dem WeGo vor allem hinsichtlich des Designs ordentlich ein, ohne dabei aber den Anhängern der Vorgängermodelle eine „kalte Dusche“ zu verpassen, denn die Oberfläche wirkt auch beim WeGo3 durchaus noch vertraut.

01_Teaser_Pioneer_WeGo3

 
Einen DJ-Controller mit einem Griff auszustatten, war sicherlich auch ein Statement und nicht nur ein rein funktionales Feature. Pioneer bewies mit dem Design des WeGo Mut und deklarierte ihn damit als echten mobilen Controller. Auch sein knallig rotes Gehäuse als Kontrast zu dem sonst eher gediegenen und üblichen Schwarz, Silbergrau oder Weiß signalisierte die gewollte Distanz, das Vorhaben diesen von den anderen Controllern abgrenzen zu wollen. Doch war es eine Fehlzündung? Womöglich, denn die Optik war schon auch gewagt und schließlich wollten professionellere DJs nicht unbedingt mit Equipment in Fisher Price Optik auflegen. Grund genug, WeGo3 nun einen vertrauten Pioneer-Look in bewährter Qualität und Ausstattung zu verpassen.  
Links und rechts neben die Pioneer-Jogwheels geschaut, könnten im Fall des WeGo3 nur ein Numark iDJ Pro oder ein Reloop Beatpad für „Futterneid“ sorgen. Technisch sind sie zwar umfangreicher ausgestattet, sorgen aber preislich für mehr Unbehagen beim Griff ins Portemonnaie. Mit einem Listenpreis von 300 Euro hingegen regt Pioneer den Appetit der angehenden Mobile-DJs an. Auch wenn der einstige Tragegriff, der gleichzeitig als Halterung für das iPad fungierte, gegen eine Mulde ausgetauscht wurde, weicht Pioneer ansonsten, was die Ausstattung angeht, kaum vom bisherigen Konzept ab.

Details

Schon der erste Blick auf den WeGo3 verrät, dass er hinsichtlich der Tiefe gewachsen ist –  und zwar um drei Zentimeter. Zudem bringt er mittlerweile 1,8 Kilogramm auf die Waage. Sicherlich bedingt dies das äußerst robust anmutende Aluminium-Panel, das die Benutzeroberfläche vor Kratzern und Stößen schützt. Linksseitig befinden sich die Anschlüsse für den Kopfhörer als 3,5 oder 6,3 Millimeter Klinkenbuchsen ausgeführt. Wandert mein Blick zum Backpanel, erblicke ich die Anschlussleiste, die links mit einer Zugentlastung für die Spannungsversorgung den Reigen beginnt. Es folgen weiter rechts die Buchse für das Netzkabel, eine USB-Buchse für den PC oder Mac und ein iOS-Anschluss für mobile Apple-Geräte. Neben dem Kensington-Lock, der Diebstahlsicherung, folgen ein Masterausgang auf Cinch-Basis für den Anschluss an den Line-Eingang eines Verstärkers und eine 6,3-Millimeter-Buchse für ein Mikrofon.  

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Blick von vorn

Das Layout der Oberfläche ist denkbar einfach arrangiert. Es teilt sich nahezu symmetrisch in zwei Deck-Sektionen auf, in deren Zentrum die silbern schimmernden Jogwheels thronen. Dank ihrer berührungsempfindlichen Oberflächen von vier Zoll Durchmesser bieten sie den Fingern genügend Spielraum zum Agieren. Ähnlich wie schon beim Vorgänger, sind um die Räder herum neben den Cue-, Start- und Stopp-Tasten und den Sync- bzw. Shift-Buttons auch die Funktionstasten für Auto Loop, Effekte und Hot Cues konzentrisch angeordnet. Durchbrachen die kleinen runden Pads noch die Optik der Benutzeroberfläche des Vorgängers, fügen sich alle Taster bei WeGo3 nun nahtlos in das gesamte Design ein und fallen lediglich durch ihren Farbkontrast zum glänzenden Aluminium auf. Außen oberhalb der Jogdials befinden sich die doch recht kurz ausgefallenen 45 Millimeter langen Pitch-Fader. Auf den ersten Blick scheint mir das nicht genügend Spielraum zu sein, um auf subtile Art und Weise manuell die Tempi anzugleichen.  

Es leuchtet und pulsiert: der Launch und FX Pulse
Es leuchtet und pulsiert: der Launch und FX Pulse

Jeweils neben dem Pitch-Controller tummeln sich die Regler für die Mikrofon- und Masterlautstärke, rechts befindet sich zudem der Standby-Button.  
Die mittig angeordnete Mischeinheit ist kompakt und übersichtlich, bedingt durch die 45 Millimeter langen Cross- und Line-Fader. Darüber hinaus dienen in den Kanälen drei EQ-Regler für Bässe, Mitten und Höhen zur Klangmanipulation. Auf einen Gain-Regler und eine Pegelanzeige zur individuellen Lautstärkeanpassung verzichtet Pioneer an dieser Stelle. Zum Vorhören steht pro Kanal ein Cue-Button zur Verfügung. Aber auch der Master kann durch Aktivieren der entsprechenden Taste unter dem Kopfhörer abgehört werden. Der Pegelsteller für die Lautstärke des Kopfhörerausgangs befindet sich oberhalb der Cue-Buttons. Pioneer staffierte WeGo3 noch mit einer Navigationssektion aus, mit dessen Hilfe die Tracks ausgewählt und über die links und rechts daneben positionierten Load-Buttons in die Decks geladen werden.
Pioneer liefert den WeGo3 mit einem iOS-Kabel aus, das zu den aktuellen mobilen Apple Geräten mit Lightning-Stecker passt. Auf eine Lösung mit fest verbautem Docking, damit das iPad eine Einheit mit dem Controller bildet, verzichtet Pioneer. Sicherlich auch deshalb, da die Maße des iPads und der Stecker generationsabhängig variieren. Außerdem bietet die dafür vorgesehene, dank Gummierung rutsch- und kratzresistente Mulde oberhalb der Decks genügend Platz für Tablets aller Größen. Den Lieferumfang vervollständigen ein Netzteilkabel und die Bedienungsanleitung. Zudem spendiert der japanische Hersteller noch eine Limited Edition von VirtualDJ und die App djay2 für Mac von algoriddm, mit denen ich auch den WeGo3 auf seine Fähigkeiten teste.

Alles, was dazu gehört...
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