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Plattenschwinger selbst bauen – DIY-Raumakustik-Workshop #4

Es wird wieder geschraubt! In bereits drei verschiedenen Workshops haben wir euch gezeigt, wie man mit einfachsten und günstigen Mitteln die Raumakustik verbessern kann. Im ersten Teil wurden einfache Eckabsorber aufgebaut, im zweiten Teil Seitenabsorber aufgehängt und im dritten Teil günstige IKEA-Möbel umfunktioniert. In diesem Teil werden wir Plattenschwingern selbst bauen. Auch bekannt als Ressonanzabsorber aka Bassfalle – Wie man sie am besten DIY baut erfahrt ihr in unseren einfachen Bauanleitungen!

Akustik_WS4_Plattenabsorber_01_DIY_Membranabsorber_1260x756_v01

Diese Holzkästen wirken im Vergleich eher schmalbandig und können damit gezielt auf Problembereiche eingestellt werden. Damit kann man auch an Stellen, an denen vorher kein Bass zu hören war, wieder welchen wahrnehmen.

Außerdem sind Plattenabsorber durchaus kompakt und transportabel, falls man hin und wieder doch die Örtlichkeiten wechseln muss. Manch einer wird sie sogar optisch ansprechender finden als dicke Glaswolltürme. Wie ihr Plattenabsorber baut und wie sie grundsätzlich funktionieren, erfahrt ihr hier!

Details

Physik zum Frühstück

Ohne Latein geht es nicht! Ich halte mich aber so knapp wie möglich – schließlich müssen wir nicht unbedingt im Detail wissen, was hier abgeht, sondern einfach nur, dass der Bass abgeht. Oder so ähnlich.

And here we go: Ein Plattenabsorber ist ein geschlossenes Gehäuse mit einer resonanzfähigen, also schwingenden Front. Die eingeschlossene Luft wirkt als Feder und die eingebrachte Glaswolle als Dämpfungsglied.

Je nach Tiefe des Gehäuses und dem Membran-Gewicht ergibt sich dann eine Resonanzfrequenz. Das ist die Frequenz, in der die Platte am meisten schwingt, also die Auslenkung maximal ist und sich die Luftteilchen im Kasten am stärksten bewegen.

Das hat Reibung in der Glaswolle und damit Wärmeumwandlung zur Folge. Diese Wärme fehlt den Bässen nun, wodurch Schallrückwürfe, und damit auch Überhöhungen und Auslöschungen, geringer ausfallen. Der Bass wird homogener.

Akustik_WS4_Plattenabsorber_02_Skizze

Die richtige Platzierung von Plattenschwingern

Damit Plattenabsorber optimal wirken können, werden sie an Wänden und in der Nähe von Raumecken angebracht. Hier kommt es statt zu Luftbewegung zu einer Änderung des Drucks. Natürlich reflektiert die Oberfläche unserer Absorber trotzdem hohe Frequenzen, weshalb Plattenabsorber nicht in den ersten Reflexionspunkten zum Einsatz kommen sollten. 

Grob kann man sagen: Die Plattenabsorber für die tiefsten Frequenzen kommen in die Ecken, während Plattenabsorber für etwas höhere Frequenzen auch an anderen Stellen platziert werden können. Wobei „hohe Frequenzen“ hier relativ ist, da wir über einen Frequenzbereich von ca. 30 Hz bis 300 Hz reden, dem typischen „Dröhn-Bereich“ also. Hier ist der Nachhall bei normal großen Räumlichkeiten am stärksten. Für alle anderen Frequenzbereiche kommen Seitenabsorber oder Diffusoren in Frage.

Chaos ist gut, Chaos ist dein Freund

Zwar habe ich gesagt, dass die Wirkungsbereiche eines Plattenschwingers relativ eng sind und man sie auf eine Zielfrequenz ziemlich genau einstellen kann – allzu akademisch sollte man das aber auch nicht sehen. Theoretisch gilt zwar: Je dicker und schwerer die Absorber, desto tiefer absorbieren sie. Praktisch darf man aber eben auch nicht den Wirkungsgrad und die Bandbreite unterschätzen.

Das heißt, es ergibt keinen Sinn, in einem 12m² großen Raum mit einem superfetten und superschweren Plattenabsorber 40 Hz bedämpfen zu wollen. Man nimmt lieber das Doppelte oder Vierfache dieser Problemfrequenz und am besten gleich mehrere Absorber. Außerdem eignen sich Membranen aus Pappel-Sperrholz besonders gut und machen die Absorber auch nicht allzu dick.

Nehmen wir also an, wir bauen sechs Plattenschwinger und vier Seitenabsorber. Damit das schick aussieht, bauen wir alle Kästen gleich groß und tief, sagen wir 17,5 cm. Damit können wir die Resonanzfrequenz nun nur noch über das Flächengewicht der Membran einstellen.

Die Materialversorgungslage im Baumarkt sieht, was die Stärke der Pappelplatten anbelangt, dabei wie folgt aus: Ihr findet hier meist nur drei oder vier konkrete Stärken zwischen 3 mm und 12 mm, beispielsweise also 6 mm, 8 mm und 10 mm.

Kein Problem! Bei insgesamt sechs Absorbern verwenden wir einfach jede Stärke zwei Mal. Denn ähnlich einer Glockenkurve sind die Wirkungsbereiche nicht total eng und werden sich meistens ein bisschen überlappen. Wenn wir also verschiedene Bereiche geschickt kombinieren, ergibt sich eine möglichst breite Gesamtwirkung.

Chaostheorie also: Kombiniere genügend verschiedene Absorber und in der Gesamtheit wird sich schon ein homogener Sound einstellen. Alles klar?

Chaos ist gut, ein bisschen messen schadet aber nie

Eine grobe Orientierung zur Bestimmung der Problemfrequenzen kann man dennoch vornehmen, entweder, indem man den Raum akustisch ausmisst oder aber, indem man die Raummoden grob über die Raumlängen berechnet. Auf folgender Website findet ihr eine gute Hilfe zum Berechnen sowie auch weitergehende Informationen

Nach folgender Formel ist der Absorber aber auch genau zu berechnen:

Die Formel sagt: Tiefe und Membranmasse bestimmen die Resonanzfrequenz.

Wie gesagt, man kann es aber auch übertreiben. Ich habe deshalb für euch an meinen Beispiel-Absorbern gemessen. Die Tiefe der Kästen beträgt dabei 17,5 cm, die Formel-relevante Innentiefe 16,5 cm. Die Größe könnt ihr gern variieren, solange die rechteckige Gesamtfläche ungefähr zwischen 0,4 und 1,2 m² pro Absorber liegt. Für die Membran habe ich Pappel-Sperrholz aus dem Baumarkt verwendet.

  • 6 mm = 85 Hz
  • 8 mm = 60 Hz
  • 10 mm = 50 Hz

Let’s go shopping – Bauteile eures Plattenabsorbers

Bauen wir zunächst den Grundkasten. Hierbei ist es relativ egal, welches Holz ihr verwendet, solange ihr sicherstellt, dass der Kasten massiv wird, sich also nicht unter seinem eigenen Gewicht verbiegt, und dass er luftdicht ist. Ich verwende fast immer 10 mm dicke MDF-Platten (d).

Die sind relativ günstig und ihr bekommt sie meist auch zugeschnitten, sodass ihr zuhause keinen Dreck machen müsst. Beachtet nur, dass einige Baumärkte keinen Zuschnitt unter 10 oder 20 cm vornehmen.

Zuschnitte sollte man extern besorgen.

Ihr benötigt eine Rückplatte, zwei Seitenleisten über die Breite und zwei Seitenleisten über die Höhe. Möchten wir die Kästen 1000 mm (l) × 1200 m (b) × 175 mm (t) bauen ergibt sich folgende Einkaufsliste für einen Kasten. Ihr solltet natürlich gleich mehr als einen bauen!

  • 1 × Rückplatte: l × b = 1000 mm × 1200 mm, d = 10 mm
  • 2 × Seitenleiste: b × (t-d) = 1200 mm × 165 mm, d = 10 mm
  • 2 × Seitenleiste: (l-2d) × (t-d) = 980 mm × 165 mm, d = 10 mm
  • 2 × Stützleisten: (l-2d) × 60 mm= 980 mm × 60 mm, d = 10 mm
  • 1 × Frontplatte, Pappel-Sperrholz: l × b = 1000 mm × 1200 mm, d = 3-12 mm
  • 20 × kleine Stuhlwinkel
  • 80 × 6 mm Schrauben

Hinzu kommt: Glaswolle, Dichtmasse, Montagekleber und Schutzkleidung/Mundschutz.

Die Rückplatte und Seitenteile fertige ich aus MDF.

Die Seitenleisten sitzen auf der Rückwand. Das Paar der längeren Seitenleisten schließt die anderen Seitenleisten ein. Wer möchte, kann stattdessen auch die Rückwand einschließen, wobei die oben genannten Werte entsprechend geändert werden müssen.

Die hier vorgeschlagene Bauweise ist einfacher und erfordert weniger handwerkliches Geschick und Präzision beim Zuschnitt. Die andere Variante sieht unter Umständen nach dem Lackieren und Umspannen mit Stoff besser aus.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Seitenteile schließen einander ein …

Nun werden alle MDF-Teile mit Winkeln verschraubt. Drei Winkel pro Seite und zusätzlich ein Winkel pro Ecke zur Verbindung der Seitenteile sollten dem Kasten genügend Stabilität verpassen.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein Winkel pro Ecke und drei pro Seite sind die Faustregel für mittelgroße Kästen.

Anschließend werden alle inneren Kanten abgedichtet. Dazu drücke ich reichlich Acryl in die Ecken und ziehe den Rest mit einen in Spülmittel getauchten Finger ab. Das macht ihr mit allen Kästen und lasst es etwas trocknen.

Fotostrecke: 2 Bilder Acryl, Silikon oder zur Not auch Kleber kommen in alle Ecken, um die Kästen “luftdicht” zu bekommen. Mit dem Finger und Spüli werden die Kanten glatt gezogen.

So bereite ich nun alle Kästen vor, bevor es zum nächsten Schritt und der Befüllung geht. Das hat den Vorteil, dass man die Kästen noch gut umher räumen kann, denn Platz hat man meist nie genug. Das folgende Bild spricht für sich.

Alle Kästen sollten vor dem Bestücken mit Glaswolle erst einmal zusammengebaut werden.

Anschließend werden die Kästen mit Glaswolle gefüllt. Ihr schneidet diese am besten mit einem Brotmesser oder einem Cutter. Vergesst nicht, Schutzkleidung zu tragen, da der Staub der Glaswolle ungemein juckt, schwer zu entfernen ist und ihr ihn auch nicht unbedingt einatmen solltet. Ich schneide Glaswolle deshalb auch immer im Freien. 

Wichtig ist auch, die Wolle nicht zu stopfen. Euer Absorber sollte nur ca. 60% der Tiefe mit Wolle gefüllt werden, da die restliche Luft als Feder benötigt wird. Zwei Stützleisten hindern die Wolle außerdem daran, nach vorne zu fallen oder sich zu verschieben. Diese Leisten befestigt ihr mit je zwei Winkeln.

Die Glaswolle sollte nicht den ganzen Kasten ausfüllen und auch nicht gequetscht werden.

Der Rand des Kastens wird mit ordentlich Montage- oder Holzkleber versehen, um anschließend die Sperrholz-Platte aufzubringen. Stellt sicher, dass lückenlos Kleber herausquillt, die Platte also absolut luftdicht verklebt wird. Falls ihr euch an einer Stelle nicht sicher sein solltet, schmiert noch mehr Kleber von außen drauf!

Fotostrecke: 5 Bilder Stützleisten hindern die Glaswolle am nach vorn kippen!

Nun sollet ihr die Kästen gut austrocknen lassen, am besten über Nacht. Ich beschwere die Kästen dabei immer bzw. stapele sie übereinander. Erst am nächsten Tag solltet ihr die Klebereste abschleifen bzw. die Kästen aufstellen oder aufhängen.

Optisch taugen die Kästen auch ohne Verkleidung, ihr könnt sie natürlich auch lackieren oder mit Stoff überziehen. Beachtet beim Überziehen nur, einen kleinen Rahmen ganz am Rand der Front aufzubringen, sodass der Stoff nicht auf der Membran auffliegt.

Bei der Platzierung solltet ihr die Kästen verschiedener Plattendicke gegeneinander ausprobieren, um zu sehen, an welcher Position welcher Absorber am stärksten vibriert. Nutzt dazu Sinus-Testtöne und eine definierte Lautstärke.

Viel Spaß mit eurer Bassfalle!

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Akustik_WS4_Plattenabsorber_01_DIY_Membranabsorber_1260x756_v01 Bild

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Profilbild von Hoooray

Hoooray sagt:

#1 - 10.05.2017 um 09:35 Uhr

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"(...) Diese Wärme fehlt den Bässen nun (...)" - hier würde ich eher sagen: Diese ENERGIE fehlt den Bässen nun, das ist klarer, denn es geht ja nicht um die klangliche Wärme...

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 10.05.2017 um 12:36 Uhr

    0

    Hi Hoooray, man könnte sogar noch besser sagen: Diese Verlustwärme ist Energie, Energie die dem Bass nun fehlt. Danke für deinen Hinweis! LG; Felix

Profilbild von R Konau

R Konau sagt:

#2 - 10.05.2017 um 10:30 Uhr

0

Danke für die Inspiration!
Aber warum eigentlich keine Mineralwolle?
Der Luftströmungswiederstand lässt sich ja durch die Schwere und Dicke regulieren.
Das arbeiten mit Glaswolle ist wesentlich umständlicher.

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #2.1 - 10.05.2017 um 12:35 Uhr

    0

    Hallo R Konau, das versteh ich nicht ... Glaswolle ist doch Mineralwolle? Zwar bezeichnet man auch Schlackenwolle und Steinwolle als Mineralwolle, allerdings sind diese noch "schmutziger" in der Verarbeitung.Glaswolle der Marke Isover Akustik TP1, so wie ich sie immer verwende, lässt sich 1A verarbeiten und hat im Gegensatz zu anderen Bewerbern durchaus bessere, akustische Eigenschaften als nur die thermischen.LG;
    Felix

    +1
Profilbild von aktivomat

aktivomat sagt:

#3 - 11.12.2017 um 22:30 Uhr

0

Danke für die tolle Anleitung! Will ich unbedingt so umsetzen. Und das Gute, mein Raum hat genau die "richtigen" Moden. Also exakt die selben wie in diesem Beispiel :-) Aber! Ich bin ein wenig verwirrt wegen Deinen Berechnungen.Habe mal die kg/m² für Pappelsperrholz rausgesucht und komme (außer bei 85Hz) auf völlig andere Tiefen für die Absorber:6 mm für 85 Hz = 2.88 kg/m² = 17,1 cm Tiefe (passt!)
8 mm für 60 Hz = 3.84 kg/m² = 26,3 cm Tiefe (deutlich mehr!)
10 mm für 50 Hz = 4,8 kg/m² = 30 cm Tiefe (richtig mehr!)Bevor ich jetzt alles falsch mache... hab ich irgendwo nen Rechen-/Denkfehler? Stimmen Deine Berechnungen doch und ich kann Deine Daten verwenden? Oder hat sich vielleicht doch bei Dir ein Fehler eingeschlichen? Wäre sehr sehr dankbar über eine kurze Info.Und noch eine andere Frage: Könnte ich anstatt Glas-/Mineralwolle auch Iso Bond oder Basotect verwenden? Bin Asthmatiker und hab mit diesen Materialien Probleme. Ganz zur Not ginge noch Hanfwolle.Danke und viele Grüße,
Ivo

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #3.1 - 12.12.2017 um 11:54 Uhr

    0

    Hi Ivo, Theorie und Praxis :-) Ich würde mich eher an meine Messungen, als an die Berechnungen halten. Höchstwahrscheinlich stimmen die Flächengewichte nicht mit meinen Platten überein. Es ist aber auch gar nicht so tragisch, hier nicht genau auf die Moden zu kommen. Die Absorbtionsbandbreite ist zwar eng, aber auch nicht so eng, sodass wenn du genug 50,60,85 Fallen hast, der gesamme Bassbereich im Mittel gut bedämpft sein wird. Ich hoffe das hilft dir weiter. Als Dämmstoff kannst du grundsätzlich reinstecken, was du willst, aus verschiedenen Gründen ist Glaswolle aber am besten. Da der Kasten geschlossen ist, solltest du auch als Asthmatiker keine Problem haben. Trag beim Schneiden, eine Staubschutzmaske und gut ist. Die Horrorgeschichten über Glaswolle sind einfach längst überholt.

    Antwort auf #3 von aktivomat

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    +2
Profilbild von Daniel

Daniel sagt:

#4 - 22.01.2018 um 09:06 Uhr

0

Hallo,danke für den tollen Workshop, finde es sehr hilfreich. Habe auch die anderen über poröse Absorber gelesen und das hat mich inspiriert, mir ein Heimstudio aufzubauen. Habe 50% der Wandfläche mit Breitbandabsorbern wie ihr mit Glaswolle Isover Akustik TP1 bedeckt. Ein Unterschied wie Tag und Nacht! :-)Nun will ich auch die Membranabsorber, für eine kürzere Nachhallzeit in den Tiefen, bauen. Habe in einem Forum gelesen, dass Membranabsorber ohne Absorber innendrinne, nicht nur schmalbandiger wirken sollen, sondern auch die Nachhallzeit vergrößern können wie ein Helmholtzresonator. Dort waren aber Membranabsorber ohne jegliche Absorber im Inneren gemeint.
Eure Bauweise mit 60% des Volumens mit Absorbern gefüllt wird die Nachhallzeit nicht vergrößern, nehme ich an? Ich werde vorm Bau aber noch ein Messmikrofon kaufen und den Raum einmal vorher und anschließend nachher ausmessen.Was passiert, wenn ich z.B. 90% des Inneren mit Mineralwolle auffülle, aber die Membran noch nicht berührt wird? Noch mehr Bandbreite oder bessere Dämpfung? Ich wollte gerne, wie es bei Wikipedia steht, die 1,5 Oktaven Bandbreite anstreben, dass wäre ja relativ "breitbandig" für die Tiefen und als Zielbereich von 20Hz bis 150Hz.Ich wollte die Flächenmaße entweder bei 125cm x 63cm (genau eine Glaswoll-Platte) oder 125cm x 94,5cm (eine Glaswollplatte + eine halbe). Wären beide gleich effektiv oder würde die größere Fläche besser schwingen?Ich hatte auch an dieses Pappelsperrholz gedacht, aber auch von "HDF" oder Hartfaserplatten gehört. Sind diese besser?Und bei Wikipedia stand noch, dass wenn die Membran zu schwer ist, sinkt die Bandbreite. Es wurde dann empfohlen, lieber mehr Tiefe zu wählen. Wie viel Tiefe wäre zu viel - da der Membranabsorber ja im Druckmaximum an der Wand stehen müsste und bei zu viel Tiefe geht's ja irgendwann in die Schallschnelle.Was ist von anderen Materialen wie dünnem Metall zu halten?Hoffe, es sind nicht zu viele Fragen!Freundliche Grüße,Daniel

    Profilbild von Dawie

    Dawie sagt:

    #4.1 - 22.01.2018 um 19:21 Uhr

    0

    Genau die selben Gedanken hatte ich auch und schließe mich diesen Fragen an!

    +1
Profilbild von Tim

Tim sagt:

#5 - 14.01.2019 um 18:28 Uhr

0

Hallo FelixVielen Dank für den hilfreichen Artikel. Ich habe eine Frage bezüglich Plattenschwinger zu welcher ich online leider keine Antwort fand, für meine Frage muss ich ein wenig ausholen, die wirkliche Frage findest du im letzen Abschnitt:Bei mir zu Hause habe ich ein kleines Homestudio eingerichtet mit welchem ich eigentlich mehr oder weniger zufireden bin. Das grosse Problem, das ich allerdings habe, ist, dass bei relativ geringer Abhörlautstärke die Nachbarn von oben (die einizigen Nachbarn) sich jeweils bereits bei mir über die Lautstärke beschweren. Das Problem liegt vorallem im Bassbereich.Ich haber mir nun schon einige Zeit gedanken gemacht wie ich dieses Problem lösen kann. Die beste Lösung ist natürlich ein Raum in Raum, doch dazu ist der Raum leider zu klein (ca. 3.5m x 4m) vor allem allerdings zu niederig (nur 2.14 und ich bin knapp 2m gross und würde gerne noch stehen können :)). Meine nächste Idee war den Schall welcher durch die Decke zu den Nachbarn hochdringt durch Phasenauslöschung zu reduzieren/dämpfen. Sprich meine Idee war es grob gesagt einen Lautsprecher an die Decke zu machen, welcher das Phasengedrehte Signal wiedergibt und in der Theorie damit den Schall in der Wohnung meiner Nachbarn reduziert. Die Umsetzung ist allerdings einiges schwerer als die Theorie, ausserdem wurde mir von mehreren Personen vom Fach gesagt, dass Schallisolierung durch Phasenauslöschung in geschlossenen Räumen nicht funktioniert.Als ich auf deinen Artikel gestossen bin, fragte ich mich daher, ob man die von dir gezeigten Plattenschwinger auch als Schallschutz für tiefe Frequenzen brauchen kann oder ob die Plattenschwinger "nur" die Raumakustik verbessern und den Schalldurck gegen aussen aber nicht oder nur sehr marginal verringern. Falls du oder auch jemand anderes noch einen zusätzliche Lösungsnasatz zu meinem Problem hat wäre ich natürlich sehr froh darüber.Ich würde mich auf eine Antwort freuen.Freundliche GrüsseTim

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #5.1 - 15.01.2019 um 10:52 Uhr

    0

    Hallo Tim, für Schallschutz, gerade im Bassbereich, lautet leider die einzige Lösung Raum-In-Raum. LG; Felix

Profilbild von Arvid

Arvid sagt:

#6 - 20.05.2019 um 13:43 Uhr

0

Hallo Felix,das ist ein wirklich interessanter Artikel, vielen Dank für deine Arbeit!Zwei Fragen habe ich dazu.1. Wie befestigst du die fertigen Absorber an der Wand? Dübelst du Winkel an, auf die du sie dann stellst?2. Du hast geschrieben, dass die Gesamtgröße zwischen 0,4 und 1,2 m² pro Absorber variiert werden kann. Woher kommt diese Zahl? Wenn die Frontplatte durch die "Luftfeder" schwingt, müsste doch die Größe der Membran keine ganz unwichtige Rolle spielen, oder?Beste Grüße
Arvid

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #6.1 - 29.05.2019 um 07:33 Uhr

    0

    Hallo Arvid,1. Ja, die Absorber kommen mit Winkeln an die Wand. Zwei Winkel unten, zwei oben.
    2. Die Größe der Membran spielt für die Bestimmung der Ressonanzfrequenz keine Rolle, da hier nur das spezifische Flächengewicht (kg/m*2) und der Wandabstand bzw. die Absorbertiefe von Bedeutung sind. Die Größe hat aber dennoch Einfluss auf Querwellen, etc.LG;
    Felix

    +1
Profilbild von Finn Knopf

Finn Knopf sagt:

#7 - 03.11.2019 um 14:44 Uhr

0

Moin Felix,macht es hinsichtlich der Effektivität der Absorber einen Unterschied, wenn ich die Platten statt mit Stuhlwinkeln direkt miteinander verschraube? Oder wenn ich die Membran aufleime statt sie aufzukleben?Wenn ja, ist es leider zu spät, ich würde mich aber dennoch über die Infos freuen . :)LG,Finn

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #7.1 - 04.11.2019 um 01:20 Uhr

    0

    Also wenn du die Kästen ohne Winkel verschraubt hast und sie trotzdem dicht sind, sollte das kein Unterschied machen. Was der Unterschied zwischen leimen und kleben ¯_(ツ)_/¯ LG; Felix

    Antwort auf #7 von Finn Knopf

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Profilbild von Christian

Christian sagt:

#8 - 08.04.2020 um 22:52 Uhr

0

Erstmal danke für die tolle Anleitung ! :)
Was ich mich gerade frage: in meinem Heimstudio sind die Raummoden ganz deutlich wahrzunehmen (noch nicht exakt gemessen) - direkt am Abhörplatz ist der Bass neutral/eher wenig, an der Wand/Türbereich jedoch drücken die Sub-Bässe (die ich beim Mischen ein wenig vermisse), Wenn ich jetzt solche Plattenschwinger einsetze - eliminiere ich damit nur die Überbetonung in den Raumecken, oder wird der Bass-anteil auch in der Abhörposition zunehmen ? Wenn ich damit nur die Bassanhebung in den Ecken aufhebe, hätte ich dann effektiv keinen Nutzen, oder ?
(Auch ein Subwoofer würde dann nichts bringen ?)
Gruß, Christian

Profilbild von Rastakrautpasta

Rastakrautpasta sagt:

#9 - 22.04.2021 um 23:52 Uhr

1

Gude,
Ich möchte den Thread mal wieder ausgraben, weil ich bislang nichts gleichartiges gefunden habe.
Ich benötige Absorber für 34hz und 43hz in einem 18qm Raum mit 2,6m Deckenhöhe. Aber Irgendwie scheint die Formel nicht zu stimmen. Bei 12mm Sperrholz komme ich nur 64hz... ?Wie viele Absorber sollte ich bauen?

Profilbild von Andreas

Andreas sagt:

#10 - 26.03.2022 um 18:44 Uhr

0

Super Beitrag bzw. Anleitung - Danke an den Autor für die Mühe. Hat mich auf neue Ideen gebracht - Weiter so!

Profilbild von Maik

Maik sagt:

#11 - 06.05.2022 um 11:47 Uhr

1

Weder muss man einen geschlossenen Kasten aus MDF bauen, noch brauch man Füllmeterial, die verwendete Formel ist für ca 60% Füllmaterial ausgelegt. Das alles treibt die Kosten in die Höhe. Man setzt Leisten der entsprechenden Dicke entsprechend des benötigten Wandabstandes an die Wand und schraubt da seine Platten dran, und es ist links und rechts offen. Zu behaupten das Luftvolumen müsse hier irgendwas abfedern ist totaler Mumpitz. Die Resonanzschwingung der Platte absorbiert, nicht das Luftvolumen dahinter, lediglich der Abstand muss richtig sein und da verändert irgendwelches Füllmeterial die Parameter der Formel. Nehmt lieber das Diagram von Baunetz und verzichtet auf teure Kästen und teures Füllmaterial. Leisten und ne Platte, mehr brauch es nicht!

Profilbild von Ferro Huber

Ferro Huber sagt:

#12 - 11.05.2022 um 14:32 Uhr

0

Du schreibst anselle einen Absorber für tiefe Frequencenz zu bauen kann man auch einen für höhere bauen ? Wenn ich zB 38 Hz und 50 Hz daemmen will was ist dann hier effektiv ?

Profilbild von Radu Ogrezeanu

Radu Ogrezeanu sagt:

#13 - 25.11.2022 um 10:21 Uhr

0

Hallo Felix! Ich plane einen Kinoraum zu bauen und habe (nach viel Lesen) die Maße L=Hx1,9 und B=Hx1,4, H=3,8m gewählt. Von hier bekomme ich die Wellenlängen (Frequenzen) für meine eigene Resonanz. Ich dachte, ich sollte einige Resonanzkästen bauen (nach Ihrer Anleitung). Ich mag die Idee (ich denke, dass auf diese Weise das Interferenzphänomen der einfallenden Welle mit der reflektierten gemildert wird, weil sie fast die gleiche Frequenz haben). Eine Frage von 10 Punkten: Ich kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die berechneten Frequenzen auch die realen sind, oder Messungen von Spezialisten durchgeführt werden müssen, um sie aufzudecken. Wenn Sie sagen, dass bis zu diesem Punkt alles in Ordnung ist, kümmere ich mich um die Erklärung der oben angegebenen Gleichung (der Wert von m in kg/m2), dann muss ich eine Membran mit diesem Wert finden. Ich bin in Hannover zu Hause und werde in Rumänien einen Kinosaal bauen.

Profilbild von Joern C.

Joern C. sagt:

#14 - 31.07.2024 um 08:49 Uhr

0

Hmmm, ich weiß nicht, ob ich gerade einen Synapsenklemmer habe, aber meinem Bauchgefühl nach werden hier zwei unterschiedliche Wirkprinzipien vermischt. Ein Plattenschwinger setzt voraus, dass die aus Fläche und spezifischem Gewicht pro m2 resultierende Eigenschwingung sich frei entfalten kann, um die Energie auf ganzer Fläche aufnehmen und in Bewegung umsetzen zu können. Setzt man jetzt voraus, dass es sich bei der Umsetzung von Energie um eine wellenförmige Ausbreitung der Schwingung innerhalb der Fläche handelt, so müsste man die Verwindungssteifigkeit des gewählten Materials zwingend mit in die Formel einbeziehen, was es deutlich komplizierter machen würde. Geht man anderenfalls davon aus, dass die Platte als Ganzes in Schwingung gerät und dabei in sich nahezu steif bleibt, dann kommen mir bei der Fixierung der Ränder durch Verklebung deutliche Zweifel, da die Fixierung die Wirkweise unterdrückt! Bei dem her vorliegenden Bauplan wird vorausgesetzt, dass eine Membran vor einem isolierten Luftpolster hängt und diese Membran durch einen Wechsel zwischen Druckgleichgewicht innen und außen sowie einer Druckerhöhung im Inneren durch Anregung von außen wechselt und dadurch Energie aufnimmt. Das kann sicherlich auch irgendwie funktionieren, hat aber meiner Meinung nach so überhaupt nichts mit der Wirkweise eines Plattenschwingers/Plattenabsorbers gemein, der rein über Masseträgheit arbeitet. Ich habe z.B. das Problem, dass ich in meinem Raum im Bereich von 40Hz Staudruck "wegwuppen" muss. Da bietet sich eine 15mm-Multiplexplatte Birke mit einem Gewicht von 10,2 kg/m2 an, die ich in einer Größe von 200x120cm in Wandnähe anbringen werde, und zwar so, dass sich der Abstand im Rahmen der Messungen in gewissem Maße einstellen lässt. Das SOLLTE dann theoretisch die sich im Bereich der Wand stauende Energie aufnehmen. Oder liegt der bereits erwähnte "Synapenklemmer" jetzt wirklich bei mir???? Viele Grüße, Jörn

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