DIE ANALYSE
Wie eben schon erwähnt, besteht das Solo ausschließlich aus Tönen der Bb-Dur Skala. Carlos startet mit einem für ihn typischen Unisono-Bend. Das Bending besteht aus zwei gleichen Tönen, von denen der eine (auf der B-Saite) fest gegriffen und der andere durch ein entsprechendes Ziehen der G-Saite, sozusagen von unten, “angesteuert” wird. Die nachfolgende “Melodie-Passage” bewegt sich ausschließlich in der auf der letzten Seite vorgestellten Skalen-Position und ist spieltechnisch recht leicht nachzuvollziehen. Carlos beendet den zweiten Takt mit einem gefühlvollen Bending.
Der dritte Takt nimmt Tempo auf und gehört ganz einem sehr typischen Santana Signature Repeating-Lick. Die verwendeten 32´tel sind zugegebenermaßen nicht ganz leicht zu meistern, machen aber richtig was her. Üben lohnt sich also! Gott sei dank ist der “Spuk” schnell vorbei und bereits auf der “3” des dritten Takts beendet Carlos seinen Speed-Lick mit einem cool rhythmisierten Ganzton-Bend. Der vierte Takt ist dann wieder entspannend easy.
Genial geht es im fünften Takt weiter. Die hier verwendete Melodie ist so einfach wie einprägsam und läutet standesgemäß den zweiten Teil des Solos ein. Wieder bewegt sich Mr.S ausschließlich in der Basis-Lage der Bb-Dur Skala- und das soll sich auch in Takt 6 nicht ändern. Nach einem santanesken Triller auf der “1e” begibt sich der Meister bergab und wählt dabei ausschließlich die Töne der Bb-Dur/G-Moll Pentatonik.
Takt 7, der Vorletzte des Solos, gehört wieder ganz Santanas Vorliebe für Unisono-Bendings. Dabei startet er in der 15.Lage, schiebt das Unisono Bending dann zwei Bünde höher in die 17.Lage und zieht, quasi um den spannungstechnischen Höhepunkt des Solos zu markieren, von hier aus (19.Bund) 1 1/2 Ganztöne von D (19) auf F (22). Mit einem interessant rhythmisierten Doublestop-Riff und einem Pentatonic Lauf beendet Carlos seine Impro.
Viel Spaß beim Üben! Bis bald
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Hansi Tietgen