Die maskierten Musiker genießen mittlerweile Kultstatus in der Heavy-Szene. Seit der Veröffentlichung ihres ersten Albums 1999 haben sie sich durch ihre Musik, ihr außergewöhnliches Outfit und vor allem ihre mitreißenden Liveshows eine große Fangemeinde erspielt, und das alles ohne große Radio- oder TV-Promotion. Die Rockfans in Deutschland konnten sich 2009 beim Open Air Festival Rock am Ring und bei Rock im Park davon überzeugen.
In diesem Workshop wollen wir uns mit den markanten Riffs der beiden Gitarristen Mick Thompson und James Root beschäftigen.
TECHNIK
Zur Einstimmung haben wir zuerst ein paar Warm-ups, die sich mit den spieltechnischen Grundlagen auseinandersetzen. Die Songs und Riffs werden zum Teil in recht hohem Tempo gespielt – flinke Finger sind also auf jeden Fall gefragt.
Alternate Picking
Zur Koordination der Finger in Verbindung mit Alternate-Picking gibt es eine sehr schöne Übung, die man auch bestens zum Aufwärmen vor dem Gig spielen kann. Hier die Basisübung. Wichtig dabei ist, dass jeder Finger für einen Bund zuständig ist. Der Zeigefinger greift die Töne im fünften Bund, der Mittelfinger im sechsten, der Ringfinger im siebten und der kleine Finger übernimmt den achten Bund. Alles wird in Alternate-Picking ausgeführt, also im sogenannten Wechselschlag, und so sieht das Ganze dann in Noten und Tabulatur aus:
Noten – Alternate Picking
Achte darauf, dass die Finger immer nah an den Saiten sind. Das ist besonders schwer in der zweiten Zeile, wenn die Linie wieder abwärtsgeht. Beginne sehr langsam und steigere dann das Tempo. Aber wir haben es hier ja noch mit der einfachen Variante zu tun, weil dabei die Finger nacheinander aufgesetzt werden.
Man kann die Abfolge natürlich auch mischen, damit jede Kombination einmal an der Reihe ist. Hierzu gibt man, wie bei der klassischen Gitarre, den Fingern Nummern:
Für dich ausgesucht
1 = Zeigefinger
2 = Mittelfinger
3 = Ringfinger
4 = Kleiner Finger
In der oben stehenden Übung haben wir die Kombination „ 1 2 3 4“ über alle Saiten aufwärts und „4 3 2 1“ abwärts gespielt. Wie wäre es mit den folgenden Kombinationen?
1 2 4 3
1 3 2 4
1 3 4 2
1 4 2 3
1 4 3 2
Hier stellt sich sehr schnell heraus, wo die Schwachstellen in der Finger-Koordination liegen. Man kann die Gymnastik aber auch noch erweitern, indem man zusätzlich Hammer-Ons oder Pull-Offs einbaut. Bei unserem folgenden Beispiel wird vom ersten zum zweiten Ton Hammer-On gespielt, der zweite also nicht mehr angeschlagen. Das Hammer-On wird durch ein „H“ zwischen den beiden Zahlen gekennzeichnet.
1 H 2 3 4
1 H 2 4 3
1 H 3 2 4
1 H 3 4 2
1 H 4 2 3
1 H 4 3 2
Wem das alles noch nicht hart genug ist, der kann die ganze Sache natürlich auf die Spitze treiben und mehrere Hammer-On- oder Pull-Off-Aktionen einbauen, eventuell auch eine Streckung, sodass beispielsweise der kleine Finger im neunten statt im achten Bund greift, und so weiter. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
TIPP: Weitere Übungen zum Thema Spieltechnik findet ihr hier.
Artificial Harmonics
Kommen wir zur nächsten wichtigen Spielart für die Metal Riffs, den künstlich erzeugten Obertönen oder Artificial Harmonics. Dabei wird die Schwingung einer Saite durch eine leichte Berührung quasi geteilt und erzeugt so harmonische Obertöne, auch Flageoletttöne genannt. Wie der Name schon sagt, handelt es sich in unserem Fall um künstliche oder auch Plektrum-Flageoletts, die im Gegensatz zu natürlichen Flageoletts nicht auf einer leeren, sondern einer gegriffenen Saite erzeugt werden. Übrigens können natürliche Flageoletts, die bei der leeren Saite durch leichten Fingeraufsatz am fünften und siebten Bund erzeugt werden, beim Stimmen der Gitarre sehr hilfreich sein. Einfach mal ausprobieren.
Aber zurück zu unserem kleinen Slipknot-Special: Voraussetzung ist ein verzerrter Sound mit ordentlich Gain, Steg Pickup ist ausgewählt und ein Ton am fünften Bund gegriffen. Pick und Daumen der rechten Hand werden an die Saite wie auf dem dargestellten Foto angelegt.
Dann wird angeschlagen, der Daumen sollte noch Kontakt zur Saite haben, man dreht das Handgelenk ein wenig. Jetzt müsste ein flötenartiger, etwas quietschender Ton zu hören sein. Wenn nicht … keine Panik, das Ganze bedarf einer gewissen Übung und muss nicht gleich beim ersten Mal funktionieren. Die Artificials sind auch abhängig von der Anschlagsposition an der Saite. Am besten beginnt man in der Nähe des Stegs und bewegt sich langsam in Richtung Hals. Außerdem hat jede Gitarre einen anderen „Sweetspot“ für diese Spielart. Das muss eben erforscht werden.
Die Artificials müssen jetzt noch in den Spielfluss eingebaut werden. Hier ist eine kleine Übung, bei der Palm Mute und Artificials abwechselnd und auf unterschiedlichen Saiten gespielt werden.
Alle Töne, über denen „A.H.“ steht, werden mit Artificial Harmonics angeschlagen
Noten – Artificial Harmonics
Hammer On / Pull Off
Diese Technik ist neben Bendings und Slides eine der wichtigsten für die Tongestaltung und die Ausdrucksmöglichkeit auf der Gitarre. Bei den Slipknot-Riffs kommen diese Legato-Sequenzen zum Teil in hoher Geschwindigkeit vor, zum Beispiel beim Intro von „The Blister Exists“. Hier ist schon mal eine kleine Übung dafür.
Wem das zu langsam ist, der kann die ganze Linie auch in doppeltem Tempo spielen Legato Fast). Und dann wäre da noch das Playback zum Mitspielen (Legato Playback).
Noten – Legato
Andy sagt:
#1 - 12.08.2011 um 22:55 Uhr
Hammer Gruppe....mit Wahnsinns Gitarrenspiel..... Super von euch über Slipknot was zu schreiben und zu zeigen. Bitte weiter so und mehr von Slipknot;)
Mick is a Beast
Harry sagt:
#2 - 31.08.2011 um 02:01 Uhr
Slipknot 2011 auf RAR ??
Da seid ihr falsch Informiert
BonedoMalte sagt:
#3 - 31.08.2011 um 14:11 Uhr
Moin Harry,der Artikel ist schon etwas älter... Aber gut dass du uns darauf hingewiesen hast! Ich werd mal schauen, wie wir das eindeutig gestalten können.
Vielen Dank und viele Grüße!
fail sagt:
#4 - 15.06.2013 um 08:34 Uhr
drop-powerakkorde greift man aber nicht mit dem kleinen finger. gaaanz böser fehler ^^'