Roxanne
Im folgenden Notenbeispiel habe ich die vollen Akkorde, die Andy Summers greift, aufgeschrieben. Er variiert aber immer mit der rechten Hand und schlägt einmal mehr und einmal weniger Saiten an. Ganz wichtig ist, dass die Akkorde kurz gespielt (Staccato) und nach dem Anschlag mit der rechten Hand abgedämpft werden. Das Ganze sollte sehr gleichmäßig klingen, also immer schön in Time bleiben, die Akkorde gleich laut anschlagen und auch in der Länge immer gleich halten. Es ist schwerer als man denkt – wenn ihr euch zum Click aufnehmt, werdet ihr es merken …
Roxanne Verse
Message In A Bottle
Intro/Verse
Hier ist das Main-Riff des Songs, das im Intro und Verse gespielt wird. Folgende Akkorde liegen den Parts zugrunde: | C#m A | B F#m |
Andy Summers spielt hier „seinen“ typischen Akkord, einen sus2-Griff, man könnte ihn auch als einen erweiterten Powerchord bezeichnen. Dieser Akkord hat keine Terz, dadurch auch kein Geschlecht und kann deshalb als Stellvertreter für Dur oder Moll gespielt werden. Die Streckungen sind hier nicht so dramatisch, denn die Finger müssen nicht auf den Saiten liegen bleiben.
Es gibt zwei Möglichkeiten, das Riff zu spielen: Im Gegensatz zu meiner Transkription kann man den A (5-7-9) und B (7-9-11) Akkord auch mit Grundton auf der A-Saite spielen. Das A ist zwar leichter zu greifen, aber dafür ist die Streckung beim B etwas heftiger.
Message in a Bottle – Verse
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Every Breath You Take
Verse
Der Song ist im Original in A, aber auf der Studioaufnahme klingt er etwas tiefer, eher Ab als A – wahrscheinlich wurde das Tonband etwas langsamer abgespielt. Das ist damals schon mal vorgekommen. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten, die Akkordfolge zu greifen. Ich fange einfach einmal mit der originalen und schwierigeren an. Hier werden die Finger ordnungsgemäß gedehnt, allerdings greift Andy Summers die Akkorde in zwei Etappen (clever!). Er wandert dafür mit dem Zeigefinger. Wenn ihr euch den ersten Akkord (Aadd9) anschaut und ihn dann mit vier Fingern greift, werdet ihr merken, dass das auf Dauer recht anstrengend ist. Also wird der Akkord aufgeteilt und in der ersten Hälfte werden die tiefen Saiten gegriffen (zweites Diagramm). In der zweiten Takthälfte bleiben die Finger auf der A- und D-Saite liegen und der Zeigefinger wandert zur G-Saite. Das Prinzip wird dann auch beim F#m9 Akkord im dritten und vierten Takt angewandt. Die komplette Linie wird leicht mit dem Handballen der rechten Hand abgedämpft gespielt (Palm Mute).
Every Breath You Take – Verse
Wenn man das Riff allein spielt, fehlt natürlich bei den ersten beiden Akkorden der Basston in der zweiten Hälfte, aber im Bandkontext ist das nicht mehr gravierend, denn Sting liefert mit dem Bass ein dickes Grundtonfundament in Achtelnoten. So klingt das dann mit Drums & Bass.
Wem diese Greifform allerdings viel zu stressig ist, für den hätte ich noch eine Alternativ-Version parat, bei der tatsächlich 1:1 die gleichen Töne gespielt werden. Trotzdem klingt diese etwas anders, ist dafür aber wesentlich entspannter zu greifen. Jetzt benötigt ihr einen Kapodaster, den ihr an den zweiten Bund klemmt, und so gehts:
Every Breath You Take – Verse mit Capo
So Lonely
Verse
Der Verse besteht aus vier Akkorden, die immer in leichten Variationen angeschlagen werden. Andy Summers greift die vollen Akkorde, schlägt aber immer nur einen Auszug davon an. Hier sind zuerst einmal die Akkorddiagramme für die linke Hand.
Im Laufe des Verse wandert man mit dem Anschlag der rechten Hand nach unten (klanglich). Zuerst werden die D-, G- und B-Saite angeschlagen und am Ende landen wir auf der E- bis G-Saite. Die Akkorde klingen logischerweise zum Ende hin voller und es wird eine Spannung aufgebaut, die zum nächsten Part führt. Simpel, aber wirkungsvoll! Weiterhin spielt er zur Auflockerung des Ganzen über den F-Akkord Fills mit Tönen aus der C-Dur Tonleiter, der Grundtonart des Songs.
So Lonely – Verse
Walking On The Moon
Intro
Ein Akkord, aber was für eine Wirkung! Sting liefert die Vorlage mit seinen beiden Bass-Tönen und Andy Summers verwandelt gekonnt mit diesem Dm11-Voicing. Das Ganze mit der üblichen Portion Chorus und einem 3/16 Delay. Ihr hört auf der Aufnahme zwei Anschläge des Akkords, der zweite wurde mit dem Delay erzeugt. Damit dieser Sound auch entsprechend tight kommt, solltet ihr die Saiten recht schnell und hart anschlagen.
Walking On The Moon – Intro
Verse
Hier wird der typische „Reggae-Off-Beat Groove“ gespielt. Hohe Akkordvoicings auf den Zählzeiten ´2´ und ´4´. Die Akkorde dürfen nur kurz klingen und sollten ebenfalls hart angeschlagen werden.
Walking On The Moon – Verse
Driven To Tears
Verse
Hier hat Andy Summers im Studio zwei Gitarrenspuren aufgenommen, live hat er einen Mix aus beiden gespielt.
Gitarre 1
Die erste Gitarre doppelt die Basslinie.
Gitarre 2
Im dritten Takt (den Auftakt nicht mitgerechnet) auf der Zählzeit ´3´ kommt der Einsatz der zweiten Gitarre, ein simples Akkordfill mit zwei Moll7-Voicings.
Driven To Tears – Verse Git1
Driven To Tears – Verse Git2
Chorus
Gitarre 1
Hier werden in den ersten beiden Takten die Akkorde auf die ´1´ gespielt, dann wird wieder die Basslinie gedoppelt.
Gitarre 2
Die zweite Gitarre spielt fast dieselben Griffe wie die erste, aber beginnend auf der Zählzeit ´3´. Dafür ist der Sound mit Delay versehen und die Akkorde klingen recht laut nach, fast so, als würden sie noch einmal angeschlagen.
Driven To Tears – Chorus Git1
Driven To Tears – Chorus Git2
Demolition Man
Intro
Rhythmus-Gitarre
Das Riff ist dem von „Driven To Tears“ recht ähnlich, allerdings mit mehr Dur-Charakter.
Lead Gitarre
Andy Summers spielt hier improvisierte Solo-Einwürfe und bedient sich primär aus der Bluestonleiter. Und so könnte man es in seinem Stil spielen, indem man Blueslicks aus Moll- und Dur-Pentatonik mischt. Dazu ein paar Artificial Harmonics, erzeugt mit der rechten Hand und dem Pick, damit die Töne noch mehr Ausdruck und einen anderen „natürlichen“ Klangcharakter bekommen.
Demolition Man – Intro
Demolition Man – Solo
Synchronicity II
Jetzt nehmen wir den kompletten Songaufbau vom Intro bis zum Chorus unter die Lupe.
Intro
Im Intro wird eine recht einfache Double-Stop-Linie gespielt, die rhythmisch leicht verschoben wird – eine der großen Spezialitäten der drei Polizisten. Achtet beim Pull-Off auf genaues Timing…
Synchronicity – Intro
Verse
Wozu viele Töne greifen, wenn zwei wesentlich mehr aussagen! Hier ist die sparsame Begleitung, die dem Gesang im Verse viel Raum lässt, aber die Harmonien (| A | A/C# | D6 | D6 |) ganz klar skizziert.
Synchronicity – Verse
Bridge 1
Jetzt wird es voller. Durch die sparsame Begleitung im Verse klingen die Akkorde der Bridge 1 natürlich noch eine Spur fetter.
Synchronicity – Bridge 1
Bridge 2
In der zweiten Bridge wird noch mehr Spannung aufgebaut, denn jetzt werden konstante Achtel gespielt. Hierbei handelt es sich um Akkord-Arpeggios von einem Dm7 und Dm6 Akkord. Die Töne werden mit Palm-Mute-Technik gespielt und sollten extrem hart angeschlagen werden.
Synchronicity – Bridge 2
Chorus
Der Chorus wirkt etwas leichter. Man hat das Gefühl, das Flugzeug ist nach einem etwas holprigen Start (Bridge1 & 2) endlich in der Luft und gleitet langsam und erhaben nach oben. So klingt dann auch der Gitarrenpart, der im Vergleich zur Bridge 2 etwas leichter angeschlagen werden sollte, bevor es wieder nach unten zum zweiten Verse geht …
Synchronicity – Chorus
Hier hört ihr den kompletten Songaufbau im Bandkontext.
Can´t Stand Losing You
Intro
Jetzt sind wieder kurze Akkorde gefragt, im Intro ist der Reggae-Groove am Start. Dm und Gm werden auf den hohen drei Saiten abwechselnd auf die Zählzeiten ´2´ und ´4´ angeschlagen.
Can´t Stand Losing You – Intro
Verse
In Viertelnoten geht es weiter, aber immer noch kurz (staccato) gespielt.
Can´t Stand Losing You – Verse
Bridge
Hier werden Standard-Powerchords auf drei Saiten gegriffen.
Can´t Stand Losing You – Bridge
Chorus
Im Chorus hat Andy Summers zwei Spuren aufgenommen. Hier ist die Akkordfolge:
| Bb | Bb | Gm | Gm | Am | Am |
Anstatt die Standardakkorde einfach in Achteln durchzuschrubben, splittet Andy Summers die Griffe. Er teilt den vollen Akkord (Diagramm links) auf und spielt mit einer Gitarre den Powerchord (Diagramm Mitte) und mit der anderen die hohen vier Saiten des Griffs (Diagramm rechts) in Vierteln.
Gitarre 1
Mit den tiefen Powerchords, in Achtelnoten angeschlagen, wird eine fette Fläche erzeugt.
Can´t Stand Losing You – Chorus Git1
Gitarre 2
Die hohen Akkorde, in kurzen Viertelnoten angeschlagen, erzeugen einen treibenden Puls, und das mischt sich äußerst gut mit den tiefen Powerchords. Auch hier ganz wichtig: Timing, harter Anschlag und die Akkorde immer schön gleich lang, oder besser gesagt, gleich kurz klingen lassen.
Can´t Stand Losing You – Chorus Git2
Zum Anhören die komplette Abfolge mit Drums, Bass und beiden Gitarren.
Don´t Stand So Close To Me
Verse
Im Verse spielt Andy Summers eine sehr prägnante Single-Note / Double-Stop-Linie aus konstanten Achtelnoten, die auf der Zählzeit ´1+´ beginnen. Alle Töne werden mit Palm-Mute gespielt.
Don´t Stand So Close To Me – Verse
Chorus
Im Chorus sind Single-Notes am Start, die den jeweiligen Akkord umspielen. Wie im Verse werden alle Noten leicht abgedämpft (Palm Mute). Danach hört ihr beide Teile hintereinander mit der kompletten Bandbesetzung.
Don´t Stand So Close To Me – Chorus
Abspann
Vielen Dank an Martin Geiberger für das Einspielen der Drumtracks!
Olaf Krosch sagt:
#1 - 29.10.2018 um 21:39 Uhr
Hm, ist ja schön gemacht, aber leider sind die Songs nicht komplett. Bei Every Breath, So lonely und Walking on the moon z.B. werden nur die Verse gezeigt, der Rest der Songs bleibt aussen vor. Schade...