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Play-Alike Joe Satriani – Gitarren Workshop

Joe Satriani gehört zu den wenigen Gitarristen der ehemals so erfolgreichen Shredder Generation, deren Spielkunst den Weg ins 21. Jahrhundert gefunden hat.  Im Rahmen eines Interviews für das Magazin Rock Hard hatten wir das Vergnügen, den sympathischen Fingerakrobaten zu treffen, um einen intensiven Blick hinter die Kulissen seiner perfekten Handwerkskunst werfen zu können.

Alle in diesem Workshop vorgestellten Hörbeispiele, sind Auszüge aus dem im Leu-Verlag Bergisch-Gladbach erschienenen Buchs »Scales ’n’ more« von Hansi Tietgen
Alle in diesem Workshop vorgestellten Hörbeispiele, sind Auszüge aus dem im Leu-Verlag Bergisch-Gladbach erschienenen Buchs »Scales ’n’ more« von Hansi Tietgen


In dem Interview, das ich für das Magazin Rock Hard geführt habe, erfuhren wir jede Menge Details über seinen musikalischen Background. Und wen wundert es: Der Mann weiß wirklich was er tut! Tatsächlich hat Mr. Satriani sein Instrument von der Pieke auf gelernt und ist in der beneidenswerten Lage – neben einer phantastischen Spieltechnik – auch auf ein gewaltiges musiktheoretisches Wissens zurückgreifen zu können. Doch trotz aller Virtuosität und einem unglaublichen musikalischen Potential ist das Saiten-Ass stilistisch nie abgehoben. Im Gegenteil: Immer wieder ist es ihm gelungen Melodien zu kreieren, die so catchy und straight waren, dass sie sich für alle Zeiten tief in die Gehörgänge bohrten! Und erst mal seine Impros. Wow! Kaum jemand ist in der Lage komplizierte Tonartwechsel so meisterhaft auszuspielen wie JS. Und das ohne zu irgendeinem Zeitpunkt die nötige Power und Rock-Attitüde vermissen zu lassen. Während des Interviews hatten wir die Möglichkeit ihn zu fragen, wie er die Fähigkeit so frei und ungezwungen mit Skalen umgehen zu können, trainiert hat:
! JS: Damit ich die Wirkung unterschiedlicher Skalen optimal studieren konnte, fertigte ich mir mit meinem Tape-Deck einfache Jam Tracks an. Diese boten mir die Gelegenheit die Sounds der diversen Leitern antesten zu können, wo und wann immer ich wollte. Bei einer solchen Gelegenheit ist übrigens auch das Grundgerüst des Songs Lords Of Kharma von meinem Album Surfing With The Alien entstanden! Und genau mit der Akkordfolge dieses Songs wollen wir uns jetzt etwas genauer beschäftigen.

Audio Samples
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Joe’s Little Secrets – Jam Track

Bevor wir mit unserem eigentlichen Workshop starten, möchte ich kurz noch was los werden. Wer Joes Spielstil kennt der weiß, dass die in seinen Songs verwendeten Spielkonzepte alles andere als einfach sind. Um den hier vorgestellten Song eins zu eins nachvollziehen zu können, benötigt man in Sachen Technik und Skalenwissen schon eine recht robuste Basisausstattung. Trotz dieser Anforderung kann der Workshop aber auch für ambitionierte Einsteiger durchaus interessant sein. Was man auf jeden Fall mitbringen sollte ist jede Menge Geduld und die nötige Einstellung. Aber wem sag ich das. Wie ich euch kenne, habt ihr die ja sowieso!
Genug gepredigt. Lasst uns anfangen! Unsere Studien basieren auf einer Variation der Akkordfolge des Satriani Songs Lords Of Kharma. Jedes Kind braucht einen Namen: Nennen wir unsere Version doch einfach Joes Little Secrets. Damit ihr wißt worum es geht, hier zunächst einmal der Jam-Track in Bild und Ton:

joeslittle_jam_01 Bild

Wie ihr seht, besteht unsere Version des Songs aus lediglich zwei Akkorden. Die haben es dafür aber wirklich faustdick hinter den Ohren!!! Jeder der beiden Chords entstammt nämlich einer anderen Tonart. Will man also solotechnisch über dem Song tätig werden, benötige man zwei grundverschiedene Skalen. Im nachfolgenden PDF haben wir eine Gegenüberstellung (Chord/Scale) gemacht. Bitte downloaden!

Die oben abgebildeten Skalen hören auf den sakralen Namen Kirchentonleitern. Im englischen Sprachraum firmieren sie übrigens unter dem Begriff Modes. Trotz ihrer unterschiedlichen Sounds haben beide zum Einsatz kommenden Tonfolgen eines gemeinsam: Sie entstammen normalen Dur-Tonleitern. Um euch den Sachverhalt etwas näher zu bringen, haben wir euch eine Bilder-galerie anzubieten die ziemlich anschaulich zeigt, was läuft. Klickt euch durch die Bilder und informiert euch!

Fotostrecke: 2 Bilder Dies ist eine Variante der »normalen« E-Dur-Skala, fachchinesisch auch E-Ionisch genannt.

Alles klar?! Gut, dann kann es ja weitergehen! Wie eben schon erwähnt, benötigt man zwei Skalen um die Sounds der beiden Akkorde optimal abdecken zu können. Die Tonleiter, deren Sound ideal mit der mystischen Performance des A5#11 Akkords Amaj7#11) harmoniert, haben wir euch ja bereits in unserer Bildergalerie vorgestellt. Es ist die, auf der normalen E-Dur Scale basierende A lydische Scale. In Verbindung mit dem A13sus4 macht sich die sogenannte A mixolydische Tonleiter sehr gut (siehe oben). Sie ist Bestandteil der »gewöhnlichen« D-Dur Skala.

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