TECHNIK
Nüchtern und von der technischen Seite betrachtet lässt sich sagen, dass Josh Homme die Standardtechniken des Rock-Gitarren-Spiels nutzt: Hammer-Ons, Pull-Offs und Slides, auch Bendings gehören zum selbstverständlichen Repertoire. Prinzipiell ist das alles nichts weltbewegend Neues, aber er setzt diese Techniken auf eine ganz eigene Art ein und erzeugt damit seinen unverkennbaren Stil und Sound. Dass er von Haus aus auch ein recht guter Drummer ist, spiegelt sich in seinem rhythmisch sehr tighten und präzisen Spiel. Die Koordination zwischen linker und rechter Hand ist sehr gut ausgeprägt, was man in vielen Rhythmus-Parts merkt, wenn er Akkorde nur kurz (Staccato) klingen lässt, wie beispielsweise bei ´No One Knows´. Unter diesen Aspekten solltet ihr euer Spiel vielleicht auch einmal überprüfen, denn auf Noten und Tabs sieht das alles recht einfach aus, aber es dann richtig zum Grooven und Klingen zu bringen, ist die andere Sache. Hier sind erst einmal ein paar kleine Übungen, mit denen ihr euch wunderbar für den Workshop warmspielen könnt.
Slides
Bei Solos benutzt Josh sehr häufig Slides, spielt auf einer Saite und erzeugt dadurch einen markanten Sound. Bei Little Sister und No One Knows gibt es eine Menge Rutscher dieser Art. Wichtig hierbei ist, dass diese genau ´in time´ gespielt und nicht irgendwie hingebogen werden, sodass es eher an eine undeutliche Aussprache erinnert … Los geht’s mit der ersten Übung, die sich genau diesem Problem widmet. Und so sieht das Ganze aus:
Das ist die langsame Variante, die aber nicht unbedingt die Leichtere ist. Achtet darauf, dass ihr jeden Ton lange genug klingen lasst und das Rutschen (Slide) jeweils schnell vonstattengeht. Dann den Druck auf die Saiten nicht vernachlässigen, sodass auch der dritte Ton im Takt noch klingt. Gegriffen wird alles jeweils nur mit einem Finger – mit welchem, ist eigentlich egal. Empfehlen kann ich, dass alle einmal an die Reihe kommen. Schadet nichts!
Die schnelle Version hat die gleichen Töne, allerdings alle in Achtelnoten gespielt.
Hammer On/Pull Off
Hier eine kleine Übung, die fast die gleichen Töne enthält wie die vorherigen, jetzt aber mit Hammer-Ons und Pull-Offs. Der Fingersatz für die gegriffenen Töne steht unter den Noten:
1 = Zeigefinger 2 = Mittelfinger 3 = Ringfinger 4 = kleiner Finger
Achtet darauf, dass alle Töne gleich laut sind und genau in time gehämmert, bzw. abgezogen werden. Mit einem verzerrten Sound ist das Ganze noch recht einfach, wer sich aber die harte Trainingsvariante gönnen möchte und keine Mühen scheut, der sollte das mit einer Akustikgitarre mit Stahlsaiten und hohem Saitenabstand üben. Wenn ihr das einige Male gemacht habt und zurück zur E-Gitarre geht, dann laufen diese Übungen wie Butter.
Für dich ausgesucht
Selbstverständlich macht es Sinn, die Übungen nicht nur auf einer Saite zu spielen. Hier mein Vorschlag für die Hammer-On-Variante mit Viertelnoten. Mit den gleichen Tönen kann auch das Slide geübt werden.
Die Noten als PDF
Damit das Ganze nicht zu langweilig wird, gibt es hier noch das Playback zum Mitspielen.