ANASTASIA
Bei Anastasia bekommen wir es gleich mit dem nächsten spaßigen Lead-Part zu tun. Nach einem klassisch angehauchten Intro auf der Nylon-String Acoustic geht es mit einem ebenfalls klassisch inspirierten Leadpattern weiter. Diesmal ist das Tempo zwar nicht so hoch, aber es werden auch keine gedoppelten Töne gespielt – ein paar kleine Fingerstrecker sind allerdings auch dabei. Zur Einstimmung schauen wir uns jetzt aber erst einmal den Rhythmuspart an.
Intro – Gitarre 1
Die Akkorde werden hier sparsam mit kurzen Anschlägen gespielt. Die Pausen sind auch als solche einzuhalten. Sobald es dann mit den Powerchords losgeht (Takt 7), klingen die Akkorde lang.
Sound
Bei den Beispielen zu diesem Song kommt ebenfalls ein Plug-In zum Einsatz, diesmal ist es Guitar Rig. Auch hier habe ich für beide Gitarren wieder ein und denselben Amp (Lead 800) ins Spiel gebracht. Nur die Einstellungen waren unterschiedlich. Für die Rhythmus-Gitarre gab es weniger Gain, und auch Treble und Presence wurden weit zurückgedreht. Dass es trotzdem noch recht spitz klingt, liegt daran, dass der Stegpickup (Les Paul) angewählt ist.
Intro Gitarre 2
Hier ist sie, die Leadgitarren-Linie des Intro-Parts. Auch hierbei solltet ihr euch das Ganze zunächst taktweise ansehen und den jeweiligen Fingersatz festlegen. Der Knackpunkt wird dabei der Einsatz des kleinen Fingers sein. Wenn man es nach dem klassischen Prinzip greift, würde zum Beispiel beim ersten Takt mit vier Fingern gegriffen: 10. Bund – Zeigefinger, 12. Bund – Ringfinger, 13. Bund – kleiner Finger. Weil der kleine Finger meist etwas langsamer ist, macht aber auch eine andere Variante Sinn: 10. Bund – Zeigefinger, 12. Bund – Mittelfinger, 13. Bund – Ringfinger. Probiert es aus und entscheidet euch für die Lösung, die sich für euch am entspanntesten anfühlt. Man kann diese Linie in kleine Abschnitte von jeweils acht Tönen aufteilen, die in den ersten sechs Takten auch immer doppelt gespielt werden. Ab Takt sieben wird es dann etwas hektischer. Prägt euch diese einzelnen Linien gut ein, dann kann es mit dem langsamen Tempo beginnen.
Zum effektiven Üben geht der Zirkus wieder von vorne los – entsprechend der Systematik des vorangegangenen Songs. Da es hier allerdings keine doppelten Töne gibt, fangen wir gleich richtig an, dafür aber bei halbem Tempo. Achtet beim langsamen Spielen wieder extrem penibel darauf, dass ihr den gewählten Fingersatz einhaltet. Dann kommt noch eine weitere wichtige Sache für die linke Hand hinzu: Die Töne dürfen nicht ineinanderklingen. Das führt bei dieser Verzerrung zu einem Matschsound. Hier ist also akkurates Greifen mit der linken Hand angesagt, vor allem, wenn man die Saiten wechselt.
Genau wie vorhin kommen jetzt wieder die unterschiedlichen Übungstempi, beginnend mit 50 BPM. Wenn ihr das Ganze ohne Schmerzen und fehlerfrei dreimal hintereinander spielen könnt, seid ihr reif für das nächste Tempo.
Für dich ausgesucht
Wir befinden uns jetzt kurz vor dem Originaltempo. Um dieses sauber und entspannt spielen zu können, hätte ich aber noch eine kleine Zwischenstufe parat, die sich bei dieser Art Melodieverlauf anbietet. Spurt und Dauerlauf könnte man das Ganze nennen. Hierbei wird die erste Sequenz (acht Töne) im normalen Tempo gespielt, die zweite Sequenz im Takt aber nur halb so schnell, also eigentlich in Achtelnoten. So trainiert man zum einen die Geschwindigkeit im schnellen Originaltempo und danach den Bewegungsablauf mit der halben Geschwindigkeit. Das festigt das Spiel noch einmal ungemein und man kratzt schon am Gipfel.
Jetzt steht dem Originaltempo nichts mehr im Wege. Hier kommt das Ganze einmal mit kompletter Band und dann als Playback ohne die Leadgitarre.
Main Riff
Beim Haupt-Riff des Songs geht es weiter mit Sechzehntelnoten, aber relativ harmlos nur auf der tiefen E-Saite.
Sound
Bei der Lead Gitarre habe ich wieder den Lead 800 Amp aus Guitar Rig genommen. Für das Riff ist ein Wah Pedal vorgeschaltet. Es hat eine ganz leichte Bewegung, die ich über die Mixer Automation in Logic gesteuert habe. Das Pedal ist quasi in der Mitte und wird langsam nach unten getreten. Bei den anderen Parts ist es ausgeschaltet.
Lukas sagt:
#1 - 26.05.2012 um 15:13 Uhr
Hey, erstmal ein großes Lob für den Workshop. :)Leider hat sich wohl ein kleiner Fehler eingeschlichen.Das Soundsample "Main Riff Gitarre 1" bei der Lektion zu "You're a lie" passt nicht zum Tab.Es gehört offensichtlich zu "Shots fired"
Nick (bonedo) sagt:
#2 - 27.05.2012 um 17:45 Uhr
Lukas, Lukas, wo wären wir ohne aufmerksame Leser wie Dich? Also vielen Dank für den Hinweis, das Audiofile "slasht" jetzt das korrekte Riff. Grüße, Nick
dirtyharry sagt:
#3 - 02.06.2012 um 16:23 Uhr
alles easy
Stringetto sagt:
#4 - 28.07.2015 um 07:32 Uhr
Ach, der Workshop ist schon drei Jahre alt? Hab ihn gestern erst gesehen. Die größte Entdeckung in dem Artikel ist für mich jedenfalls die Software S.Gear von Scuffham Amps - das Plug-in klingt ja mal richtig gut! Die hätten noch mehr Beachtung verdient, finde ich - wie wär's mal mit nem Testbericht ;-)