STIL
Marcus Miller hat dem Slapbassstil zu großer Popularität verholfen und diese Spielweise auch zu seinem Markenzeichen gemacht. Mittlerweile gibt es zwar einige Vertreter wie zum Beispiel Victor Wooten, die wesentlich virtuoser mit dem Donnerdaumen agieren und diese Technik noch weiter ausgefeilt haben, in Sachen Groove und Sound ist Marcus Miller aber immer noch ganz weit vorne. Ich habe in einem Interview mit Marcus Miller gelesen, dass er in erster Linie mit der perkussiven Saitenbearbeitung durch den Daumen begann, um sich im dichten Bandsound besser durchsetzen zu können. Sein Slapstil besteht dann auch in der Hauptsache aus der Daumenarbeit, die Pops, also das Anreißen der meist höheren Basssaiten setzt er wesentlich sparsamer ein als einige seiner Slapkollegen wie Mark King oder der bereits erwähnte Victor Wooten.
SOUND
Marcus Miller spielt überwiegend Fender Jazz Bässe und ist von der Firma mit einem Signature-Modell im Stil seines Lieblings – Jazz Basses aus den 70er Jahren bedacht worden. Der Original Bass ist allerdings von Bass Luthier Roger Sadowsky, der früher ein ziemlich angesagter Vintage-Gitarren-Reparateur in New York war, modifiziert worden. Marcus Miller wollte aus seinem Jazzbass das letzte Quäntchen herauskitzeln und ließ sich eine solidere Brücke, die allseits bekannte Badass, aufschrauben und stattete den Bass mit Bartolini-Pickups und einer aktiven Bartolini-Elektronik aus. Resultat ist der berühmte „Signature Marcus Miller Scoop Sound“ mit heftigem Bassdruck, relativ wenig Mitten und ultracrispen Höhen. Ein solcher Sound lässt sich mit einem typischen 70er Jazzbass-Modell gut realisieren. Der Eschekorpus sorgt für ein volles Fundament und deutliche Höhen, das Ahorn-Griffbrett unterstützt den Attack und mit dem 70er Pickup-Spacing, bei dem der hintere Single-Coil einen Zentimeter näher an der Brücke sitzt, wird der Sound etwas aggressiver und höhenreicher. Wenn man jetzt noch eine aktive Elektronik an Bord hat, mit der Bässe und Höhen zusätzlich geboostet werden können, ist man schon auf dem richtigen Weg zum Marcus Miller-Sound. Natürlich kann man auch mit einem handelsüblichen passiven Jazzbass mit Single-Coil-Pickups einen guten Slapsound erzeugen, einfach beide Tonabnehmer voll aufdrehen und am Verstärker die Bässe und Höhen etwas boosten und die Mitten bei der etwas nasalen Frequenz um 800Hz leicht absenken.
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