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Play-Alike Jason Newsted – Bass Workshop

Wer Metallica kennt, der kennt auch Jason Newsted. Er ist der Bassist, der die entscheidenden Jahre der Band in den 90ern mitprägte und der es am Gipfelpunkt der Erfolgswelle im Jahr 2001 wagte, sie zu verlassen. Es war eine reife und sehr wohlüberlegte Entscheidung. Nur selten bekommt man schließlich zwei Mal die Gelegenheit, in einer der erfolgreichsten Bands aller Zeiten zu spielen. Dem großen Wagnis, den “goldenen” Kelch abzugeben, gebührt Anerkennung.

Playalike_JNewsted_RZ


Jason Newsted ist kein Mann von Kompromissen, so viel ist klar. Das belegt auch sein musikalischer Werdegang, der durch und durch von Heavy Metal geprägt ist: von der Frühphase mit seiner Debütband “Flotsam and Jetsam” bis hin zu Voivod, Echobrain und nicht zuletzt sein Exkurs zu Ozzy Osbourne.
Der kompromisslose Bühneneinsatz von Jason hatte gesundheitliche Folgen und führte über die Jahre immer wieder zu operativen Behandlungen an den Schultern. 2009 kam dann der Supergau, eingeleitet durch einen Reflex, als er seinen geliebten Ampeg SVT beim Verschieben der Box vor dem freien Fall bewahren wollte und sich dabei den Bizeps des rechten Armes abriss. Dies möge als Warnung dienen, dass es zwecklos ist, ein 40 kg schweres Monster auffangen zu wollen. Dennoch: Mehrere Operationen und monatelange Rehasitzungen konnten Jason nicht davon abhalten, seinen Plan für ein neues Soloprojekt weiterzuverfolgen. Der Name ist Programm: Das Projekt heißt schlicht “Newsted” und das Debutalbum nennt sich “Heavy Metal Music”.
Klarer kann man seine Aussage nicht treffen: Jason Newsted steht hier für alles gerade. Es ist zu 100 % sein Projekt und er nimmt die damit verbunden Herausforderungen und die Verantwortung im vollen Umfang an, schließlich ist er nicht erst seit gestern im Geschäft und weiß sehr wohl, riskante Klippen zu sichten und galant zu umschiffen.
JN: “Ich bin mir bewusst, dass ich die Freiheit, mein Projekt umzusetzen, voll und ganz meiner Zeit mit Metallica zu verdanken habe. Meine Vergangenheit mit Metallica gibt mir jetzt die Möglichkeit, meine persönlichen Ziele so kompromisslos zu verwirklichen.”
Ursprünglich hatte Jason geplant, sich langsam an sein Projekt und vor allem an bislang von ihm ungenutzte Medien wie Downloadportale und Social Media Plattformen heranzutasten, um nach und nach auszuloten, wie die Akzeptanz draußen bei den Fans sein würde. So plante er, zunächst elf Songs auf drei EPs via iTunes zu veröffentlichen. Die erste EP sollte den Titel “Heavy” tragen, die zweite “Metal”, und die dritte dann “Music”. Zuerst veröffentlichte er die EP “Metal”. Die Resonanz in der Industrie war bereits so gut, dass man sich entschied, ein vollständiges Album zu produzieren und die Vision drei getrennter EPs in einem Produkt zu vereinen. So kommt es nun, dass sein Album den Titel “Heavy Metal Music” trägt.

JasonNewstedHeavyMetalMusic

Allgemeines zur Spieltechnik:

Jason ist ein reiner Pickplayer. Er verwendet also ausschließlich ein Plektrum zur Tonerzeugung der Anschlagshand. Diese Technik hat er über die Jahre stark perfektioniert und die Präzision und Geschwindigkeit, vor allem aber seine Ausdauer beim Spielen der zum Teil physisch stark herausfordernden Basslinien, ist beeindruckend. Addiert man jetzt noch die Tatsache hinzu, dass Jason neben seinem Bassspiel auch komponiert, textet und singt, sollte man die Basslinien vor allem nicht nur freistehend, sondern stets auch im Songkontext betrachten. Jasons Bass hängt ziemlich tief, was nicht nur cool aussieht, sondern auch seiner Plektrumtechnik dienlich ist. Er wechselt je nach Notwendigkeit zwischen zwei Alternativen:

  1. Er hält das Handgelenk der Anschlagshand mit dem Plektrum steif und führt die Auf- und Abbewegung mit dem kompletten Unterarm aus.
  2.  Er hält den Unterarm steif und führt die Bewegung der Anschlagshand mit dem Plektrum mit dem Handgelenk aus.

Bei der Mehrzahl der Songs auf dem Album “Heavy Metal Music” ist der Bass komplett einen Halbton tiefergestimmt. Die Stimmung lautet dementsprechend Eb-Ab-Db-Gb statt E-A-D-G. Jason stimmt immer den kompletten Bass tiefer, niemals nur eine einzelne Saite. Alle Workshopbeispiele sind in normaler Stimmung notiert, klingen aber (wenn in den Noten vermerkt) einen Halbton tiefer. Das hat den Vorteil, dass man lediglich den Bass umstimmen muss, die Noten aber wie gewohnt lesen kann, als würde es sich um reguläre Stimmung handeln.
Warum stimmt man den Bass tiefer? Vorrangig verändert sich dadurch der Sound. Er wirkt düsterer und mächtiger. Dadurch, dass die Saiten geringere Spannung haben, lassen sie sich leichter ziehen und ermöglichen effektiveres “string bending” (Saitenziehen). Live kommt oft das Argument hinzu, dass es für den Sänger entspannter ist, wenn durchgehend alles einen Halbton tiefer zu singen ist.

Equipment:

Jason hat natürlich viele unterschiedliche Bässe in seinem Arsenal, verwendet aber für Newsted ausschließlich viersaitige Sadowsky NYC Bässe. Er nutzt mehrere davon auf der Bühne, vorrangig jedoch nicht aus Soundgründen, sondern wegen der erwähnten, unterschiedlichen Stimmungen.
Jasons Verstärker der ersten Wahl ist nach wie vor sein Spät-Siebziger Ampeg SVT aus seinen Metallica Tagen. Dazu spielt er ebenfalls nach wie vor die original 8 x 10er-Ampeg Box aus seinen “Flotsam and Jetsam” Zeiten. Zusätzlich sind im Studio ein alter Marshall 100 Watt Lead Gitarrenverstärker und diverse kleinere, nicht weiter spezifizierte Topteile über eine Mesa Boogie 4×10″ Box im Einsatz. Live verwendet Jason keine Effekte, im Studio benutzt er hin und wieder alte Pedale wie ein Electro Harmonix Flanger, ein Mutron aus den 60ern und Ähnliches. Außerdem kommen Evil Twin Tube DI-Boxen von Eclair Engineering zum Einsatz.

Jason_Newsted1

Sound im Produktionsprozess:

Ein weiterer Aspekt von Jasons Sound geht seiner eigenen Auskunft nach auf das Konto des Soundengineers Gordon Sran, einem Abkömmling der Schmiede des Produzenten Bob Rock und der legendären Little Mountain Studios in Vancouver.
Der Produktionsprozess des Albums verlief im klassischen Metallica-Stil. Die Drums und Jasons Guide-Rhythmusgitarre wurden zuerst aufgenommen, danach Pilotgesang und schließlich alle Instrumente und Vocals auf die fertigen Drumtracks eingespielt.
JN: “Der Grund, warum die Songs so ehrlich und direkt klingen, hat viel mit dem Entstehungsprozess zu tun, mit der Tatsache, dass ich mein iPad stets in Bereitschaft hatte, ausgestattet mit einem sehr einfachen, idiotensicheren Aufnahmeprogramm, mit dem ich Ideen unmittelbar im Moment des Entstehens festhalten konnte. Keine Schnörkel, keine Ausschmückungen, keine übermäßige Zeit, Dinge zu überdenken. Einfach im Punkrockstil einspielen und den Moment festhalten. Das alles hat mit den Möglichkeiten des iPads zu tun, die ich zum ersten Mal verwendet habe. Bis dahin hatte ich immer noch mit einem Kassettenrecorder aus meinen Anfangstagen herumhantiert.”
Ein wesentlicher Bestandteil von Jasons Basssound ist die Verzerrung. Speziell in dem langsamen, mystischen Song “Nocturnus” ist ein immens voluminöser Overdrivesound zu hören. Was ist das Geheimnis hinter diesem Bassgewitter?:
JN: “Von Piggy (dem verstorbenen Voivod Gitarristen Denis D’Amour) habe ich gelernt, das man Verzerrung nicht dadurch erzeugt ein 35 $ Pedal vor einen 5000 $ Verstärker zu hängen. Er hat mir gezeigt, ausschließlich das Überteuerungsverhalten von Verstärkern zu nutzen. Alles, was ich also tue, ist, verschiedene Verstärker in unterschiedlichen Verhältnissen zu mischen, um meinen gewünschten Sound zu erhalten. Während der Ampeg das satte Fundament liefert, verwende ich den Boogie und Marshall für den Overdrive und Biss. Es geht um die Direktheit des Signals, keine Zwischenelemente, die diese Direktverbindung zwischen Bass und Verstärker entfernen.”
Alle folgenden Beispiele wurden natürlich mit weniger Aufwand aufgenommen als bei der Newsted Produktion. Als Bass diente gleichfalls ein Sadowsky, das Signal wurde dann über eine Röhren-DI (Reddi von A-Designs/Kalifornien) und einen Röhrenverzerrer namens “Bass Bomb Driver” von Owen Electronics/UK eingespielt. Beide Signale wurden ca. im Verhältnis 50/50 zusammengemischt. Um wirklich in den vollen Genuss des Workshops zu kommen, ist es empfehlenswert, sich auch die Originale anzuhören.

Beispiel 1 – Heroic Dose

Der Titel entspringt dem amerikanischen Autor Terence McKenna, der intensive Forschungen über die Wirkungsweise bewusstseinserweiternder Drogen und Halluzinogenen durchführte. So pflegte er eine Dosis halluzinogen wirkender Pilze zu sich zu nehmen, die ihn auf bewusstseinserweiternde Reisen führten, von denen er nach seiner Überzeugung jedes Mal als ein etwas besserer Mensch zurückkehrte. Sinngemäß und im weiteren Sinne spricht der Song “Heroic Dose” jedoch davon, dass grundsätzlich alles eine “heroische Dosis” ist, die aus jedem einen besseren Menschen machen kann. Chancen wahrzunehmen und Erfahrungen zu sammeln führen dazu, ein “besseres” Individuum zu werden.
Intro

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Heroic Dose Intro Variante 1 Playback

Und die Noten als PDF-Download

Das Notenbeispiel setzt im Original nach einem 20-taktigen Gitarrenintro ein. Im Prinzip spielt der Bass Achtel auf der leeren E-Saite, die, wie der komplette Bass, einen Halbton tiefergestimmt ist. Ich habe hier allerdings zwei alternative Varianten aufgeführt. V1 ist die Doppelung des zweitaktigen Gitarrenriffs, das etwas herausfordernd ist, weil im jeweils zweiten Takt (Takte 2, 4 und 6) ein recht ungewöhnlicher Lauf gespielt wird. Um diese Figur besser einstudieren zu können, hier etwas langsamer:

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Heroic Dose Intro Variante 1 – 100 Bpm Playback – 100 Bpm

Die zweite Variante ist diejenige, die Jason auf dem Album spielt. Wichtig ist dabei der dissonante Halbtonschritt jeweils auf der Zählzeit 2 in den Takten 2, 4 und 6. Es ist ein relativ unproblematischer Achtelbass, der zur Einleitung in den Workshop ein gutes Warm-Up darstellt, bevor es dann etwas mehr zur Sache geht.

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Heroic Dose Intro Variante 2 Playback


Strophe

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Heroic Dose Strophe Playback

Die Noten als PDF-Download

Auch die Strophe geht durch einen Achtel-Lauf “straight” nach vorne. Wichtig sind die starken Akzente auf den Zählzeiten 1 und 3 in den Takten 1, 3, 5 und 7, denn sie liefern den Punch und den treibenden Charakter. Dies ist eine typische Figur im Metal, die die betonten Taktzeiten durch die Oktave markiert. Dieser Effekt verfehlt nie seine Wirkung. Charakteristisch in der Musik von Newsted sind auch gezielt eingesetzte Dissonanzen wie die übermäßige Quarte (Tritonus) auf die 3 in Takt 8.
C-Teil & Playout

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Heroic Dose C-Teil & Playout Playback

Im zunächst instrumental einsetzenden C-Teil, bei dem der Gesang nach acht Takten hinzukommt, verlässt der Song den Achtelcharakter und wird deutlich grooviger durch den Einsatz vieler Synkopen bzw. durch um eine Achtel vorgezogene Noten, im Englischen auch “push” genannt. Ihr findet solche “pushes” auf der “vier-und” nahezu durchgehend alle zwei Takte. Es bietet sich an, beim Plektrumspiel solche “pushes” mit einem sogenannten “upstroke”, also einer “Aufwärtsbewegung des Plektrums”, zu spielen.
Achtet im Playout ab Takt 25 auf die einsetzenden Slides in den Takten 32, 33 & 34 vom Bb auf F (eigentlich von A auf E, da ja ein Halbtonschritt heruntergestimmt wurde, aber wir bleiben bei allen Notenbezeichnungen, wie bereits erwähnt, bei “wie notiert”, nicht “wie klingend”).

Beispiel 2 – Soldierhead

Der zweite Titel in unserem Sortiment hat es schon etwas mehr in sich, bewegt er sich, was die Anschlagshand angeht, doch schon stark in Richtung Königsklasse mit Sechzehntel bei 176 BPM.
Intro & Strophe

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Soldierhead Intro und Strophe Playback

Die Noten als PDF-Download

Eingeleitet von heftigen Viertelakzenten beginnt im Original in Takt 3 ein schnelles Gitarrenriff, das dann 16 Takte später vom Bass gedoppelt wird. Die Herausforderung ist hierbei nicht nur, die Sechzehntel exakt auszuführen, sondern vor allem, sie auch über die Wiederholungen durchzuhalten. Was ebenfalls schnell aufs Glatteis führt, sind die “bremsenden” Vierteltriolen, die es schwierig machen, schell wieder in den herausfordernden Sechzehntelgroove zu finden. Daher hier auch noch einmal etwas langsamer, zum Üben:

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Soldierhead Intro und Strophe 120BPM Playback

Break
Ab 1:38 Min. auf dem Albumtitel setzt eine Reihe sehr fetziger Breaks ein, die einen genaueren Blick verlangen. Nach den viertaktigen Viertelstopps auf E setzt der Bass mit einem markanten Riff ein, das weiterhin die Viertel auf 1 & 3 stark betont. Die dazwischenliegenden Achtel auf 2/2+ und 4/4+ werden jedoch mit interessantem Tonmaterial aufgefüllt, das im Prinzip mit den Tönen E, G, Bb (klingend Eb, Gb, A) einen verminderten Akkord umspielt. Zwischen Takt 9 – 12 verlässt die Figur die Dissonanz, um dann in Takt 13 wieder in das ursprüngliche Riff zurückzukehren.
Ab Takt 17 setzen gerade Achtel ein, die durchweg mit “Downstroke” gespielt werden (also ausschließlich Abwärtsbewegungen mit dem Plektrum) und somit eine gute Konditionsanforderung an die Anschlagshand richten

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Soldierhead Break Playback

Hier die langsame Übungsvariante mit 100BPM:

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Soldierhead Break 100BPM Playback – 100BPM

Beispiel 3 – As The Crow Flies

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As The Crow Flies Playback

Dieser Mid-Tempo-Song ist hier komplett ausnotiert, ihr könnt ihn quasi mit der Version auf dem Album durchweg mitspielen. Zur Markierung und Orientierung habe ich in den ersten acht Takten die Introgitarre simuliert.
Achtet in den Noten auf die Platzierung der Navigationszeichen Segno und Coda. Nach Takt 34 springt ihr in den Noten zum Segno in Takt 3 (eigentlich ist es Takt 8). Nach Takt 25 springt ihr in die Coda zu Takt 34 und spielt ab dort weiter bis zum Ende.
Ab Takt 51 setzt im “C-Teil” ein für Rocksongs dieser Art sehr typisches “Grouping” ein. Da wir uns in einem Achtelgroove befinden, werden über zwei Takte mehre Achtel in Dreiergruppen zusammengefasst, sodass sich folgende Konfiguration ergibt: In der oberen Zeile sehen wir das Taktmaß über zwei Takte, in der unteren Zeile sehen wir die darauf platzierten Achtelgruppierungen. Dort, wo drei Achtel zu einer Gruppe zusammengefasst werden, klingt eine punktierte Viertelnote (oder entsprechend übergebundene Noten, solange sie zusammen drei Achtel ergeben).

1+2+3+4+1+2+3+4+
12312312312311

Im Klartext heißt das, dass man im Stück an dieser Stelle folgendermaßen zählen kann: 123, 223, 323, 423, 1und, 2und .
Der Effekt ist deshalb so reizvoll, weil sich dadurch die Taktschwerpunkte verschieben. Plötzlich haben wir nicht mehr die Taktbetonungen auf der 1 und 3, sondern auf 1, 2+, 4, 1+, 3, 4 .
Schaut es euch in den Noten ab Takt 51 an, und hört euch dazu das Soundfile an, dann wird klar, was ich meine. Noch klarer wird es ab Takt 60, wo diese Groupings mit durchgehenden Achteln ausgespielt werden. Die verschobenen Betonungen sind klar markiert.

Beispiel 4 – Ampossible

Auch dieser Titel ist wieder komplett notiert.

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Ampossible Playback

Die Noten als PDF Download

Ursprünglich war die Grundlage für diesen Song ein Riff, das Jason Mitte der 90er Jahre auf dem Anrufbeantworter seines Chophouse Studios in Kalifornien hatte. Als Lars Ulrich dann einmal im Studio anrief und das Riff hörte, war er begeistert. Dennoch blieb es all die Jahre in der Schublade.
JN: “So ist es oft mit alten Riffs, sie verfolgen dich und sie wollen leben. Ich höre darauf und greife diese Ideen wieder auf, und so zog ich auch das Riff für Ampossible aus dem Archiv und begann, wieder daran zu arbeiten”
Das Riff basierte ursprünglich auf “Mission Impossible”, bzw. auf Jasons Erinnerung an die Schwarzweiß-TV-Serie, die er vor mehr als 40 Jahren gemeinsam mit seinem Vater sah. Das Wortspiel “Ampossible” ist die Antwort darauf. Das “I” aus “Impossible” ergänzt mit “ampossible” ergibt “I am possible”!
Der Song ist durchgehend midtempo-heavy, geht dann jedoch bei 3:23 (Takt 42 in den Noten) in Doubletime über. Hier wird demonstriert, was schon immer Jasons große Stärke war: Die Plektrumtechnik und Geschwindigkeit der Anschlagshand.
JN: “Ich war niemals ein toller Lefthand-Player. Die rechte Hand war immer mein Ding und wird es immer sein. Speedpicking ist das, was mich damals zu Metallica brachte, weil ich all diese Gitarrenriffs doppeln konnte.”
Was wirklich sehr mitreißend wirkt, ist der Effekt, wenn das Bassriff plötzlich in Takt 42 in Double-Time einsetzt. War das Tempo bis dahin 89BPM, so verdoppelt sich nun die Schlagzahl auf 178BPM im direkten Übergang. Bevor nun etwaige Kreislaufprobleme auftreten, tasten wir uns hier einmal an das Riff in sehr viel langsamerem Tempo heran:

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Ampossible 90BPM Playback – 90BPM

Wie ihr vielleicht bemerkt, finden wir auch hier wieder Dreierbetonungen, so wie bereits bei “As The Crow Flies”. Wenn ihr euch mit dem Tempo angefreundet habt, dann versucht es einen Gang schneller:

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Ampossible 120BPM Playback – 120BPM

Beispiel 5 – Long Time Dead

Dieser Song ist der einzige unter den Beispielen, der in Standardstimmung E-A-D-G klingt. Hier braucht der Bass also nicht umgestimmt zu werden. JN: “Dieser Song zählt zu meinen Favoriten, er ist wie ein Cousin von Soldierhead hinsichtlich Aggression und Tempo. Dies ist einer der Songs, die neu entstanden sind. Ich habe mich hingesetzt, hatte eine Idee, habe sie weiter und weiter verfolgt und innerhalb von 30 Minuten stand das Gerüst. Ich habe es den Jungs von meiner Band gegeben und so ist der Song schließlich entstanden”
Intro & Strophe

Audio Samples
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Long Time Dead Intro & Strophe Playback

Die Noten als PDF-Download

Das Grundfeel des Songs sind Sechzehntel, was angesichts des Tempos wieder einmal eine große Herausforderung darstellt. Speziell an den Stellen, an denen keine durchgehenden Sechzehntel gespielt werden, sondern Sechzehntel und Achtel kombiniert sind, wie beispielsweise in den Takten 7-10.
Interlude/Halftime
Bei Minute 2:58 geht der Song für acht Takte in einen Halftime-Groove über, um dann aber wieder direkt im Normaltempo weiterzupusten. Die Übergänge muss man einige Male üben, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, bei Halftime nicht zu treiben und bei der Rückkehr in das Originaltempo den Anschluss nicht zu verlieren.

Audio Samples
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Long Time Dead Interlude Playback

Und die Noten als PDF-Download

Beispiel 6 – Twisted Tale of the Comet

JN: “Dieser Song ist Denis D’Amour (dem verstorbenen Gitarristen von Voivod) gewidmet. Er war der Typ, der immer mit dem Kosmos und dem Universum verbunden war. Er schaffte es wie kein anderer, seiner Gitarre diese sphärischen Klänge zu entlocken. Der Song ist eine Hommage an ihn und fängt mit diesen typischen Voivod-Akkorden an. Auch gesanglich habe ich alles von Voivod gelernt. Snake war mein Lehrmeister. Twisted Tale ist sozusagen eine Nachbildung eines typischen Voivod Songs”
Intro & Strophe

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Twisted Tale Of The Comet Playback

Twisted Tail ist ein Uptempo-Shuffle, das heißt, der Song ist im 12/8 Takt notiert. Nach vier Takten mit Tritonus-Akkorden setzt der Bass in Takt 5 ein – und zwar ebenfalls mit Tritonusfolgen. (Tritonus bedeutet übersetzt “drei Ganztöne”. Spielt man drei Ganztöne von einem Grundton aus, so landet man auf einem Ton, der im Verhältnis zum Grundton das Intervall einer übermäßigen Quarte bildet. Der Tritonus über einem E ist z. B. ein A#. Es ist ein stark dissonant klingendes Intervall, das genau aus diesem Grund besonders gerne im Metal verwendet wird).
Das Schwierigste beim 12/8 Takt, mit dem Plektrum gespielt, ist immer die Frage der Down- und Upstrokes, da sich der Song ja durchweg in Dreiergruppen bewegt. Es gibt hier keine Standardempfehlung. Ab einem bestimmten Grundtempo muss der Anschlag zwangsläufig alternieren, also zwischen Down- und Upstroke wechseln. Beginnt man eine Dreiergruppe mit einem Downstroke, dann landet man schließlich bei der ersten Note der nächsten Dreiergruppe auf einem Upstroke. Ob man also am Taktanfang jeweils mit Down- oder Upstroke anfängt, entscheiden die Gefühlslage und der musikalische Kontext.
Einzelübung
In Takt 8 finden wir eine Tonfolge, die man wieder einmal separat üben muss. Dafür extrahieren wir die Takte 7 – 10 und kreieren daraus einen viertaktigen Loop, mit dessen Hilfe man sehr gut die Übergänge trainieren kann. Der Übungstrack enthält einen Bass, der hin und wieder aussetzt, sodass ihr dann den Part alleine spielen könnt. (Danach aber wieder im Wechsel mit dem Bass im Playback, um kontrollieren zu können, ob ihr auf dem richtigen Weg seid.)

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Twisted Tale Of The Comet 87BPM Playback – 87BPM

Sobald ihr euch mit dem Material wohlfühlt, gibt es hier ein paar Beats mehr auf die Schaufel:

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Twisted Tale Of The Comet 113BPM Playback – 113BPM

Halftime Part

Bei Minute 3:06 bremst auch bei diesem Titel das Tempo drastisch ab und der Song geht in einen “Black Sabbath”-ähnlichen, düsteren Teil über, der vor allem durch markante Bendings geprägt ist. Zur Übung dieses Tempowechsels spielen wir davor noch acht Takte des Songs im regulären Tempo. Generell ist es wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, sich in ein langsames Tempo “fallenzulassen”. Der erste Instinkt möchte einen möglicherweise dazu verleiten, zu schnell zu spielen. Statt sich jedoch erst auf einen Tempowechsel einzustellen, sollte man wirklich sofort umschalten können – ohne Schwankungen.
Hier die Übung:

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Twisted Tale Of The Comet Halftime Playback

Und die Noten:

Schlusswort:

JN: “Alles, was ich seit 13 Jahren tue, wurde für mich möglich durch die harte Arbeit von Metallica und die Arbeit, die ich in Metallica investiert habe. Die Shows, die wir zur Zeit spielen, um die Musik zum ersten Mal zu den Leuten zu bringen, werfen keinen Gewinn ab. Es ist etwas, das ich aus Liebe zur Musik und zu den Leuten tue. Es ist 13 Jahre her, dass ich in Europa war, und es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen. Der Respekt, der mir entgegengebracht wird, ist dermaßen überwältigend, dass es jeden Schweißtropfen und jeden Cent wert war, dieses Projekt durchzuziehen.
Es ist wichtig für mich, dass die Leute da draußen wissen, dass dies nur aus dem Grund geschieht, diese Musik für sie zu spielen. Es gibt noch kein Geld im jetzigen Status der Band zu verdienen. In diesem Moment bauen wir gerade die Basis auf. Während dies geschieht, werden wir hoffentlich irgendwann auch etwas Gewinn machen. Im Moment, dort wo wir diese Musik vor Menschen spielen, geschieht es einzig und allein aus Liebe!”

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Profilbild von Tom

Tom sagt:

#1 - 24.09.2013 um 17:02 Uhr

0

Hmm, mein Kommentar landete bei der Gitarrenfraktion, sollte aber eigentlich hier landen, also nochmal die Frage: "gibt es irgendwo mehr Infos zu der Evil Twin Tube DI-Box, die Jason verwendet? Man findet da fast gar nix im Web darüber. Kann man das Teil irgendwo in Deutschland bekommen?"

Profilbild von Oliver (Bonedo)

Oliver (Bonedo) sagt:

#2 - 24.09.2013 um 22:39 Uhr

0

Die Evil Twin Tube DI Box ist nur im Direktvertrieb vom Hersteller Eclair Engineering (eclairengineering.com) erhältlich. Sie wird auch nach Europa ausgeliefert. Die Evil Twin kann sowohl an 110/120V, als auch 220/240V betrieben werden. Zum Zeitpunkt dieses Artikels kostet sie 995,-$(US) plus Versand, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer.
Technische Daten, von Eclair Enginieering zur Verfügung gestellt:
Input impedance:10 Meg Ohm
Frequency response: -3 dB at 3 Hz and 150 KHz
Total Harmonic Distortion: < 0.04%
Gain:+6 to +36 dB
Noise (unweighted) : 99 dB below +4 dBu
Noise (A weighted): 107 dB below +4 dBu
Max. output into 10K Ohm load: +30 dBu
Max. output into 600 Ohm load: +17 dBm
Output impedance (balanced out): 86 Ohm
Output impedance (unbalanced out): 1.3K Ohm
Vacuum tubes used:(1) 12AX7 and (1) 12AT7/6201• Switchable +8 dB presence boost at 3 KHz or 9 KHz.
• Fully regulated heater and B+ supplies.
• Slow ramping-up of DC heater supply for longer tube life.
• Hand selected parts and silver solder used in construction.
• Switchable 120/240 volt operation.
• Can be used as a -10 dBv to +4 dBm interface box.
• Can be used as a mic-pre for dynamic microphones with the proper adapter cable (excellent on kick!).
• Tube life should easily exceed five years of constant use.
• Limited lifetime warranty.
• Extremely quiet.
• Phenomenal low end.

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