Im nächsten Beispiel legen wir noch einen drauf. Denn jetzt wird es klassisch. Oberflächlich zumindest!
Aber keine Angst! Unter der Oberfläche brodelt natürlich weiterhin der Rock ’n’ Roll. Bedient euch! Die Slo Mo Version findet ihr wie immer unter Audio Button 2.
DIE ANALYSE: In diesem Solo outet sich Slash als echter Experte in Sachen Arpeggio-Spiel.
Zur Klärung des Begriffes Arpeggio:
Unter diesem Begriff firmieren Lix, die ausschließlich aus Akkordtönen bestehen. Auch wenn man einen normalen Akkord in seine Einzeltöne zerlegt spielt, spricht der Fachmann von einem Arpeggio.
Zurück zum Stück:
Der Jam Track startet mit einem G#m-Akkord. Den Solo-Part bestreitet Slash ebenfalls mit einem Arpeggio dieses Kalibers. Den kompletten Fingersatz könnt ihr der folgenden Abbildung entnehmen:
Das war ja noch leicht zu verstehen. Über einem G#-Moll-Akkord spielt man also ein entsprechendes G#-Moll-Arpeggio.
Im Falle unseres zweiten Chords wird das Ganze leider etwas komplizierter. Über dem Bb7 verwendet Kollege Saul ein Bo7-Arpeggio (vermindert). Keine Angst, auch hinter dieser Variante verbirgt sich kein großes Geheimnis; nur ein klitzekleiner Trick!
Zum besseren Verständniss schauen wir uns die beiden Akkorde/Arpeggien einmal unter dem Mikroskop an:
Wie ihr seht, liefert uns das Bo7-Arpeggio viele der Töne, die auch im Bb7-Akkord enthalten sind. Einzig dass B(b9) fällt hier aus dem Rahmen. Und das ist auch gut so, denn dieses B’chen sorgt, im Zusammenklang mit dem Bb7-Akkord der Rhythmusgitarre, für die nötige Abwechslung. Doch das ist noch nicht alles. Das wirklich coole am Einsatz dieses Arpeggio-Typs ist, dass man mit ein und derselben Greifweise dieses Arps, das gesamte Griffbrett abdecken kann.
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Obwohl wir das Arpeggio in unterschiedlichen Lagen zum Besten geben, besteht es immer aus den selben vier Tönen B, D, F und Ab. Und genau dieses Prinzip nutzt Bruder Slash, um sich im vierten Takt des Solos durch einige Lagen seiner Les Paul zu wühlen.
Genug des Arpeggio-Spiels! Kommen wir zum letzten Teil des Solos. Die Lix und Bendings über den beiden Akkorden C#m und G#m entstammen komplett der G#Moll-Tonleiter (aeolisch oder natürlich Moll). Besonders übenswert ist der heiße 16tel-Triolen-Lauf am Ende des Laufs.
Bauerbyter sagt:
#1 - 30.01.2014 um 17:52 Uhr
Heiho,
sehr schönes play-alike von meinem Held. Allerdings glaube ich ihr meint mit der None die "roten" und nicht die "blau" eingefärbten Töne, täusch ich mich?Gruß Bauerbyter