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Play-Alike Andy Allo – Gitarren Workshop

Wer das Schaffen von Prince in letzter Zeit verfolgt hat, dem wird mit Sicherheit  auch der Name Andy Allo begegnet sein. Schon bei der 2011er Tour mit seiner Band, der New Power Generation, war die damals gerade 22 Jahre alte Sängerin mit an Bord, glänzte in Solo-Spots und performte einige ihrer Songs. Die treibende Kraft hinter all dem war Prince, der sie auch dazu brachte, diese Titel mit seiner  – und der tatkräftigen Unterstützung der “New Power Generation” – aufzunehmen. Das Resultat ist eine bunte Mischung, mal im akustischen Gewand, dann wieder sehr funky, und natürlich geprägt von der Handschrift des Meisters.


Kürzlich machte Andy Allo Station in Hamburg, und wir hatten die Gelegenheit, mit der Sängerin und Gitarristin über ihre Songs, ihr Songwriting und ihre Gitarren zu sprechen. In unserem Video Workshop stellt sie drei ihrer Titel im Detail vor und zeigt, wie sie sich von der ersten Idee bis hin zum fertig aufgenommenen Album-Track entwickelten.

Song: People Pleaser

Diese Nummer ist ein Funk-Highlight auf dem Album und war schon auf der Prince-Tour im Programm. Eigentlich war der Basis-Rhythmus in Andys ursprünglicher Version etwas anders, aber der Einfluss der Groovologie-Fachkräfte machte die Nummer zu dem, was sie nun ist – und zum Highlight am Ende des Konzertes. Hier ist die Geschichte dazu.

Verse

Andy spielt die hohen Voicings und lässt die Basstöne weg. Kein Problem, wenn man mit Franck Boom einen mächtigen Bassisten neben sich hat, der die Tieftonarbeit übernimmt. Außer den Akkordanschlägen werden auch Ghostnotes in den Noten dargestellt. Wichtig beim Groove ist, dass die Nummer im leichten Swing-Feel gespielt wird, die Sechzehntel Off-Beats sollten also etwas verzögert angeschlagen werden (den passenden Funk-Gitarren-Workshop zum Thema, findet ihr übrigens hier). Ab und zu dürfen auch die leere B- und E-Saite ins Geschehen eingreifen, aber das passiert eher nach dem Zufallsprinzip und sorgt für ein immer unterschiedliches Klangbild.

Wenn ihr den Song in der Lagerfeuer-Version spielen wollt, könnt ihr folgende Greifvariante für den Verse ausprobieren. Dafür sind die Grundtöne der Akkorde mit von der Partie.

Chorus

Wie man im Clip sehen kann, muss man nicht immer fette Akkorde im Chorus spielen, drei Töne und ein guter Groove tun es auch, solange die Melodie eingängig ist. Der Vorteil bei diesem Arrangement ist, dass die Hookline noch mehr im Fokus steht und nichts von ihr ablenkt.

Song: Yellow Gold

Dieser Titel bestätigt einmal mehr die Aussage, dass man einen guten Song in allen Instrumentierungen spielen kann. Er funktioniert mit Gitarre/Gesang genauso wie im großen Bandarrangement. Jetzt ist die Akustikgitarre am Start und was Andy dazu bewegt hat, den Titel zu schreiben, erzählt sie im folgenden Clip.

Intro

Andy spielt den Song mit Capo im 4. Bund. Das bringt einige Vorteile, vor allem, wenn man gerne Standard-Voicings mit Leersaiten verwendet. Mit einem höher positionierten Capo erzeugt das einen anderen Sound, und selbst Moll-Akkorde können irgendwie fröhlich klingen, wie man hier klar hören kann. Außerdem können der Tonart entsprechend einige Leersaiten benutzt und dadurch Voicings erzeugt werden, die mit Barré-Akkorden nicht möglich wären. Auch klingen die höheren Voicings im Bandgefüge transparenter. Diese Vorgehensweise sollte man vor allem dann ausprobieren, wenn man spielt und gleichzeitig singt oder in der Band mit zwei Gitarristen zugange ist. Hier die Akkorde und der Rhythmus für das Intro.

Verse

Wenn Andy anfängt zu singen, wird etwas reduzierter angeschlagen, das schafft Dynamik und lässt Platz für die Stimme.

Song: Nothing More

Das dritte Lied ist eine Ballade, die wieder einmal unter Beweis stellt, dass ein eingängiger Slow-Song keine komplizierten Akkorde braucht – Dm, Am und G reichen aus. Dazu eine gute Vocal-Line und jemand, der diese mit viel Gefühl treffsicher auf den Punkt singen kann. Andy kann’s – schaut es euch im nächsten Clip an.

Akkorde

Ein ganzer Song mit drei Akkorden. Ok, wenn man es genau nimmt, sind es vier, weil im letzten Takt des viertaktigen Patterns noch ein lupenreiner Am Akkord hinzukommt. Andys Stilistik macht auch hier wieder einmal den Unterschied, denn sie “rührt” in den Saiten, das heißt, mal werden nur die tiefen angeschlagen, dann bei den Aufschlägen eher die höheren. Das erzeugt einen recht unregelmäßigen Akkordsound, der immer wieder neue Variationen zulässt und nach dem Zufallsprinzip stattfindet. Auch bei diesem Song werden die Anschläge sparsamer, wenn der Gesang einsetzt.

Song Writing

Songwriting ist eine sehr individuelle Arbeit. Für den einen muss die Umgebung stimmen, manche brauchen diverse Getränke, um kreativ zu werden, und das Instrument ist natürlich wichtig. Wie es bei Andy aussieht, erzählt sie euch im folgenden Clip.

Gear Talk

Prince spielt Gitarren von deutschen Gitarrenbauern und auch Andy Allo hat ein deutsches Instrument. Zwar könnte man meinen, dass Hersteller bekannten Künstlern die Tür einrennen, damit diese ihre Instrumente spielen und damit auch bewerben, aber bei Andy und ihrer Nik Huber Krautster war es komplett anders. Im folgenden Video erzählt sie die Geschichte, wie sie zu ihrer Lieblings-E-Gitarre kam und was sie sonst noch auf der Bühne benutzt.

Als kleinen Service haben wir zum Schluss noch ein PDF auf Lager, das alle in diesem Workshop vorgestellten Noten beinhaltet. Einfach herunter laden und ausdrucken!

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