In unserem Play-Alike Workshop dreht sich diesmal alles um typische Trademark-Licks des Southern Rocks. Als Vehikel für unsere Studien wird uns die Akkordfolge des Genre- Klassikers Sweet Home Alabama der legendären Southern-Rockband Lynyrd Skynyrd dienen, ein Song, den sicherlich jeder kennt: Here We Go!
Die Basis für unsere Improvisations-Experimente bildet der Intro/Verse Part der Nummer. Und genau mit dem wollen wir heute den Einstieg wagen. Da ist er schon:
ÜBRIGENS: Bei den sporadischen Solo-Einlagen in diesem Audio handelt es sich um die zweiten Stimmen der Southern Style Impro, mit der wir uns später im Workshop noch genauer beschäftigen wollen. Also nicht wundern! Wir konzentrieren uns im Augenblick aber zunächst einmal ausschließlich auf die Rhythmus-Gitarre und die verwendeten Akkorde und Skalen.
Der Part besteht aus nur drei Akkorden, die durch eine spezielle Rhythmisierung und ein cooles Hammering On im »Einstiegsbereich« ihr lockeres Südstaaten-Feeling erhalten. Hier die verwendeten Akkorde in der Übersicht:
Achtet beim Greifen der Akkorde auf den korrekten Fingersatz und das zielgenau Dämpfen der nicht verwendeten Saiten (durch X gekennzeichnet). Denn obwohl euch die Griffe sicher bekannt vorkommen, entsteht der typische Sound des Riffs nur dann, wenn man die Terzen der Standard-Chords weglässt. Um euch optimal zu unterstützen haben wir die Töne, die zwar im jeweiligen Standard-Akkord eine Rolle spielen, in unserer Version aber auf »Standby« geschaltet werden, grau gekennzeichnet.
Im Detail: Die Basis für den D5, einen reinrassigen Powerchord ohne Terz, bildet ein ganz normaler D-Dur Griff. Die überschüssige Terz im 2. Bund der E-Saite (F#) wird einfach weggelassen. Um sicher zu stellen, dass die E-Saite nicht mitschwingt greift man den 3. Bund auf der B-Saite am Besten so, dass der hierzu verwendete 4. Finger die benachbarte Saite berührt. Das geschieht ganz einfach durch das leichte Erhöhen des Anstellwinkels des Fingers.
Beim Csus 2 Akkord verhält es sich ganz ähnlich. Würde man den grau markierten Ton mitspielen (die große Terz) hieße der Akkord nicht mehr sus2, sonder add9. Kompliziert? Nö, eigentlich nicht! Also: Sus ist die Abkürzung für Suspended. In einfachen Worten erklärt bedeutet das: Bei einem Akkord der dieses Kürzel im Namen trägt, wird die Terz weggelassen und durch einen anderen Ton ersetzt (sus2, oder sus4).
In unserem speziellen Fall geschieht dies durch das D, die kleine Sekunde (2), gespielt im 3. Bund der B. Saite. Der C-Dur Akkord mutiert also zum Csus2. Würde man allerdings die Terz mitspielen (E, grau markiert), und auch die hohe E-Saite mitklingen lassen, so wäre die Bezeichnung »sus« augenblicklich hinfällig. In diesem Fall hätte man es nämlich wieder mit einem normalen C-Dur Akkord zu tun, dem, durch das Hinzufügen des »D« auf der B-Saite, eine zusätzliche Klangfarbe spendiert wurde.
Da es sich bei den, in beiden Gitarren-Versionen der Akkorde verwendeten »Ds« allerdings um ein und denselben Ton handelt (3. Bd. B-Saite), sind die abweichenden Bezeichnungen (2 und 9) vielleicht etwas verwirrend. Doch obwohl die Tonhöhen der beiden Noten identisch sind, deutet man sie in einem sus2 Akkord eben als große Sekunde (zweiter Ton der C-Dur Tonleiter), im add9 als große None (neunter Ton der Skala, ebenfalls ein D). So ist das nun mal!
Erklärungsversuch: Diese Art der Deklaration resultiert aus der Tatsache, dass man bei einem Sus2 Akkord die Terz durch die, zumindest »theoretisch in unmittelbarer Umgebung« liegende »2« ersetzt, in einem Add9 Akkord allerdings eine Klangfarbe (Option) hinzufügt, die dem Akkord in den höheren Gefilden einen interessanteren Sound verleihen soll!
Zurück zum Song. Beim verwendeten G5 Powerchord wird es wieder etwas überschaubarer. Hier wird, genau wie schon beim D5er, lediglich die Terz aus dem Spiel genommen. Übrig bleibt ein waschechter Powerchord, bestehend aus Grundton und Quinte.