Spannend wird es dann im fünften Takt. Nach einem Ganztonbending von »A auf B« spiele ich eine chromatische Linie, gefolgt von einem G-Dur Arpeggio.
»Wie G-Dur, wir spielen hier doch gerade über einem C-Dur Akkord?«, wirst du dich jetzt vielleicht fragen. Kein Sorge, das geht schon klar. In unserer Akkordfolge kommt nämlich ein Csus2 Akkord zum Einsatz und da macht diese Art der »Substitution« (Ersatz) durchaus Sinn. Tatsächlich lässt sich jeder Ton des G-Dur Arpeggios, auch im Bezug auf den Csus Akkord problemlos erklären.
Im Detail übernimmt die reine Quinte aus dem G-Dur Arp (D) im Csus2 die Rolle der »sus2«, das G (Grundton G-Dur) arbeitet als Quinte und das B (gr. 3/G-Dur) verleiht dem Csus2 als maj7 einen noch farbigeren Sound. Du siehst: Ein G-Dur Arp über C, dass lässt sich auch theoretisch richtig gut erklären. Und amtlich klingen tut das Ganze sowieso!
Aber auch der 6.Takt hat es in sich. Nach einem kurzen Abstecher ins lineare Skalenspiel, geht es erneut mit diatonischen Terzen zur Sache. Diesmal allerdings ohne Slidings. Die Phrase startet auf der »3« und endet mit den Tönen »B« und »G« (B/4. Bd. G-Saite, G/5. Bd D-Saite) auf der »4« und der »4e«. Achte beim Üben unbedingt auf den im Notentext angegebenen Fingersatz!
Im 7-Takt wird es dann wieder skalenorientierter. Der Abstecher endet mit einem coolen Sliding-Lick. Nach einer kurzen Atempause zu Beginn von Takt 8 startet das Grande Finale auf der »4«, mit einem Auftakt in der E Moll Pentatonik. Und auch Takt 9 arbeitet mit dem bewährten Soundspender – verziert durch eine Reihe rocktypischer Ganzton-Bendings. Mit dem »F#« (14. Bd./E-Saite) auf der »3« beenden wir die E-Moll Festspiele und kehren in den Schoß der guten, alten G-Dur Skala zurück. Gefeiert wird die glückliche Heimkehr mit einem Lauf den ich mit einer ganzen Reihe cooler »Bends« aufgemöbelt habe. Los geht’s, wie eben schon erwähnt, auf dem F#, gefolgt von einem Halbton-Bend hin zum »G« und einem Rebend zurück zum »F#«. Die Halbton-Bendings in Takt 10 werden beide mit dem Zeigefinger gespielt. Achte beim Üben wieder auf den im Notentext angegebenen Fingersatz! Das gleiche gilt übrigens auch für die Takte 11 und 12!
Takt 13 startet akkordbezogen mit einem D-Dur Arpeggio, gefolgt von einem C-Dur Arp und einem Ganzton-Bending von D auf E. Das Solo endet mit einem 2-taktigen Lauf in G-Dur (und der E-Moll Pentatonik), den ich erneut mit einem Bending und einigen coolen Slides »getuned« habe.
So, ihr Südstaaten-Rocker, das war’s für heute. Viel Spaß beim Üben und jede Menge Geduld wünscht dir
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Hansi Tietgen