Play-Alike Francis Rocco Prestia – Bass Workshop

Es war so um 1990 herum, als ich den Namen Francis Rocco Prestia zum ersten Mal hörte. In einem Fachmagazin las ich ein Interview mit Sessionlegende Will Lee, der darin eine Liste mit zehn Basslines erstellen sollte, die ihm am besten gefallen. Auf dieser Liste befand sich zweimal der Name Rocco Prestia, einmal mit einem Song namens “Credit” und einmal mit “What Is Hip”. Rocco Prestia? Den Namen hatte bis dato ich noch nie gehört, aber zu meiner Verteidigung: Der Informationsfluss bezüglich des Musikbusiness war auf einem 500-Seelen-Dorf in Mittelfranken relativ dürftig. Das Internet ließ noch auf sich warten, und wenn man sich musikalisch weiterbilden wollte, war man auf analoge Quellen angewiesen, wie Fachmagazine, Konzertbesuche, Plattensammlungen von Freunden etc.

(Bild zur Verfügung gestellt von ESP Guitars)
(Bild zur Verfügung gestellt von ESP Guitars)
Inhalte
  1. Francis Rocco Prestia – History
  2. Francis Rocco Prestia – Spieltechnik
  3. Francis Rocco Prestia – Tonmaterial
  4. Francis Rocco Prestia – Rhythmik und Groove-Konzepte
  5. Francis Rocco Prestia – Sound & Equipment
  6. Die besten Basslines von Tower Of Power


Der Umstand, dass sich ein Name gleich zweimal auf Wills Liste befand, machte mich neugierig – ich begann sofort, alles über Rocco und seine Band Tower Of Power (kurz: T.O.P.) in Erfahrung zu bringen. Ich kaufte sämtliche CDs, an die ich irgendwie meine Hände bekam. Und was ich da hörte, stellte meine kleine Basswelt komplett auf den Kopf!
Roccos einzigartiger Stil beeinflusste zweifellos das ganze moderne Bassspiel, denn er war nicht zuletzt ein großes Vorbild keines Geringeren als Jaco Pastorius und prägte dessen Spiel nicht unerheblich. Aber auch viele andere Bassgrößen, darunter John Patittucci, Marcus Miller, Will Lee, Victor Wooten und so weiter, zählen Rocco zu einem ihrer großen Idole. Seine bassistische DNA befindet sich somit heute quasi überall – egal, ob man den echten Rocco Prestia kennt oder nicht!
2009 erhielt Rocco vollkommen zurecht vom amerikanischen “Bass Player Magazin” den “Lifetime Achievement Award”. Als er am 30. September 2020 starb, war die Anteilnahme nicht nur in der internationalen Musikszene, sondern in Musikerkreisen ganz allgemein beträchtlich.

Unglaublich - die Bandgeschichte von Tower Of Power reicht zurück bis in das Jahr 1968! (Bild: Anna Webber, zur Verfügung gestellt von Mack Avenue Music Group)
Unglaublich – die Bandgeschichte von Tower Of Power reicht zurück bis in das Jahr 1968! (Bild: Anna Webber, zur Verfügung gestellt von Mack Avenue Music Group)

Francis Rocco Prestia – History

Eigentlich ist die Geschichte von Rocco Prestia schnell erzählt: Er war seit 1968 bis zu seinem Tod im Jahr 2020 Bassist der Band Tower Of Power – Ende! Prestia ist keiner der üblichen Sidemen, die im Laufe ihrer Karriere mit allen möglichen Größen spielen. Nein, er war über 50 Jahre ‑ in Worten: FÜNFZIG – mit derselben Band unterwegs!
Francis Rocco Prestia wurde am 07. März 1951 in Sorona (Kalifornien) geboren. Als er fünf Jahre alt war, verstarb sein Vater, und etwas später zog seine Mutter mitsamt der drei Söhne in die Nähe von Oakland. Diese Stadt liegt in der bekannten San Francisco Bay Area an Amerikas Westküste. Rocco und seine Brüder wurden schon früh musikalisch in Form von Gitarrenunterricht gefördert. Aber dies wurde nie Roccos große Leidenschaft – er konnte sich nach eigenen Angaben kaum zum Üben aufraffen!
>>>Hier nehmen wir noch eine Basslegende aus dem Soul und Funk unter die Lupe: Bernard Edwards, seines Zeichens Bassist von Chic!
Dennoch blieb er zunächst bei der Gitarre und stieg im Alter von 14 Jahren bei der Band seines Schulfreunds Emilio Castillo (bis heute Tenorsaxofonist und Sänger von Tower Of Power) ein. Nachdem es nicht so richtig vorwärts ging, wurde ein Jazzgitarrist als Coach angeheuert. Dieser teilte ihnen als erste Amtshandlung mit, dass sie einen Bass bräuchten, sonst “klänge das Ganze nicht”. Bei der Suche nach einem Bassisten traf es wie so oft den schlechtesten Gitarristen ‑ und der war Rocco! Sein wahres musikalisches Talent sollte sich erst auf dem neuen Instrument manifestieren!
Die Band wurde besser und somit auch in der lokalen Szene populärer. Um Soul und R&B authentisch spielen zu können, wurden mehrere Bläser engagiert, darunter auch Baritonsaxofonist Steven (Doc) Kupka. Dieser kam mit der Idee eines neuen Namens für die Band: Tower Of Power. Außerdem begann man mit dem Schreiben eigener Songs. 1969 fügte sich noch das letzte Puzzleteil ins Bild, als Drummer David Garibaldi zur Band stieß.

Jeder für sich eine Funk&Soul-Legende: die Herren Garibaldi, Kupka, Castillo und Prestia (v.l.n.r.; Bild: Anna Webber, zur Verfügung gestellt von Mack Avenue Music Group)
Jeder für sich eine Funk&Soul-Legende: die Herren Garibaldi, Kupka, Castillo und Prestia (v.l.n.r.; Bild: Anna Webber, zur Verfügung gestellt von Mack Avenue Music Group)

Bei einem Gig im Jahre 1971 wurde Tower Of Power von einem Manager entdeckt, mit dem sie ihr erstes Album “East Bay Grease” veröffentlichten. Dieses kam sehr gut an und erzielte einen Achtungserfolg, was zu einem Deal mit Warner Bros. führte. Es folgten die legendären Alben “Bump City”, ” Tower Of Power”, “Back To Oakland” und “Urban Renewal”.
Natürlich waren Tower Of Power permanent unterwegs und spielten rund 150 bis 200 Gigs im Jahr. Das brachte jedoch auch Schattenseiten mit sich: Fast alle Bandmitglieder waren dem Alkohol oder anderen Substanzen nicht abgeneigt. Bei Rocco führte dieser Lebenswandel leider zu einer Alkoholsucht, wegen der er letztendlich im Jahr 1977 gebeten wurde, die Band zu verlassen. Diese niederschmetternde Erfahrung trieb ihn zunächst noch weiter in die Sucht und war auch verantwortlich für das Auseinanderbrechen seiner Ehe.
Dank seines erstklassigen musikalischen Rufs fand Rocco jedoch schnell neue Arbeit bei diversen Projekten. Ab 1983 hatte er ein festes Engagement bei einer Las Vegas Show und war augenscheinlich mit der Tatsache im Reinen, nicht mehr Bassist von Tower Of Power zu sein. Ein Jahr später klingelte das Telefon und Emilio Castillo fragte ihn völlig überraschend, ob er sich vorstellen könnte, zur Gruppe zurückzukehren. Nach einiger Bedenkzeit schloss sich Rocco seinen Schulfreunden wieder an.

Bis 2020 folgten viele weitere Alben (Highlights sind z.B. “Rhythm & Business” oder “Oakland Zone”), und vor allem die 90er-Jahre waren sehr erfolgreich für Tower Of Power – und auch für Rocco persönlich. 1993 erschien sein hochgelobtes Lehrvideo “Fingerstyle Funk” und 1999 seine erste Soloscheibe namens “Everybody On The Bus”.
Leider wurde Rocco zu Beginn der 2000er-Jahre jäh von seinem früheren Lebensstil eingeholt und kämpft seitdem immer wieder mit schweren gesundheitlichen Problemen inklusive zweier (!) Lebertransplantationen.
2009 wurde Prestia eine besondere Ehre zuteil: Das berühmte amerikanische “Bass Player Magazin” verlieh ihm den “Lifetime Achievement Award”. Ein mehr als verdienter Preis für jemanden, der mit seinem einzigartigen Spiel derart viele Bassisten beeinflusst und inspiriert hat. 2018 feierten Tower Of Power ihr 50-jähriges Jubiläum; an der Tour konnte Rocco jedoch aus gesundheitlichen Gründen leider teilnehmen. Rocco Prestia starb am 30. September 2020 in einem Hospiz in Las Vegas. Die weltweite Anteilnahme in den sozialen Netzwerken war enorm!

(Bild zur Verfügung gestellt von ESP Guitars)
(Bild zur Verfügung gestellt von ESP Guitars)

Francis Rocco Prestia – Spieltechnik

Roccos kraftvoller Wechselschlag und sein dichtes Spiel brachten ihm den Spitznamen “Hardest Working Right Hand In Showbusiness” ein. Es ist wirklich erstaunlich zu erleben, mit welcher Energie, Konstanz und Kondition er zu Werke ging. Sein Sound besaß viel Attack, was für entsprechende Definition sorgte ‑ in einer großen Besetzung wie Tower Of Power ist dies ein wichtiger Punkt!
Neben dem Wechselschlag in der rechten Hand nutzte er auch viele Rakings, also das Durchziehen eines Fingers von den höheren zu den tieferen Saiten. Dies dient in erster Linie dazu, einen perkussiven Effekt zu erzielen, da es meist in Verbindung mit Dead Notes geschieht. Zum anderen lassen sich mit dieser Technik aber auch größere Intervallsprünge bewerkstelligen.

Der entscheidende Faktor für Roccos ganz eigenen Ton lag aber vor allem in seiner Greifhand. Den größten Teil seiner Basslines griff er nämlich fast ausschließlich mit dem Zeige- oder Mittelfinger. Die anderen Finger lagen auf der Saite auf und dämpfen diese. Der daraus resultierende Sound ist ein kurzes perkussives “Plop”.
Addiert man den kraftvollen Anschlag mit dem vielen Attack, erhält man einen definierten, kurzen (staccato) und perkussiven Ton. Oft lassen sich dadurch gespielte Noten kaum von Dead Notes unterscheiden, welche Rocco ebenfalls in Hülle und Fülle verwendete. Spielt man mit dieser Technik viele Töne schnell hintereinander, erhält man den typischen Staccato-Fingerstyle-Funk.
>>>Auch Jaco Pastorius war bekannt für seine perlenden Staccato-Grooves! Hier findest du einen Workshop über diesen legendären Bassisten!

(Bild: Anna Webber, zur Verfügung gestellt von Mack Avenue Music Group)
(Bild: Anna Webber, zur Verfügung gestellt von Mack Avenue Music Group)

Francis Rocco Prestia – Tonmaterial

Tower Of Power ist sicherlich ist keine banale Funkband, sondern ein in allen Aspekten komplexes Gebilde. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Rocco auch mehr als die übliche und oft klischeehafte Moll-Pentatonik im Gepäck hatte. Sein Stil hat sich über Jahrzehnte innerhalb der Band entwickelt und trug erheblich zu deren Sound bei. Generell spielte Rocco sehr melodisch und verweilte für gewöhnlich niemals allzu lange auf einem Ton. Zudem improvisierte er über weite Strecken – seine Basslines waren also bis auf entscheidende Grundpfeiler bei jedem Gig anders. Auf seine favorisierten harmonischen Mittel werfen wir jetzt einen genaueren Blick.
Fangen wir beim einfachsten und offensichtlichsten an. In Roccos Bassline hört man häufig Oktaven, Septimen und Sexten. Diese sind in Funk und Soul generell sehr beliebt, da sie relativ universell einsetzbar sind – sie passen also über verschiedene Akkorde. Die beliebtesten im Großraum Funk sind sicherlich der Dominant-Septakkord und der Moll-Septakkord. Zu beiden lassen sich die genannten Intervalle bestens verwenden (siehe PDF).
>>>Wer nachschlagen möchte, was ein Dominant-Septakkord oder ein Moll-Septakkord sind, wird in dem hier verlinkten Workshop fündig!
Da die beiden erwähnten Akkorde durch ihre Häufigkeit eindeutig dominieren, tun das natürlich auch die dazugehörigen Arpeggios (Akkordtöne nacheinander gespielt) und Skalen. Das ist zum einen die myxolydische Tonleiter (entspricht einer Dur-Tonleiter mit kleiner Septime) für den Dominant-Septakkord, und zum anderen die dorische Tonleiter (entspricht einer Moll-Tonleiter mit großer Sechste) für den Moll-Septakkord. Beide findest du im dazugehörigen PDF.
Der letzte Aspekt ist aber der eigentlich entscheidende: Rocco verwendete sehr viel Chromatik; näherte sich also in Halbtonschritten dem jeweiligen Zielton! Diese Zieltöne sind in der Regel Akkordtöne, also der Grundton, die Terz, die Quinte und die Oktave eines Akkords. Rhythmisch verpackte er die Chromatik meist in eine Kette an Sechzehnteln und Achteln, mit oder ohne Synkopen. Einige Grundübungen dazu findet ihr im PDF, die Songs weiter unten zeigen dies aber auch sehr deutlich. Diese Paarung aus Sechzehntel-Rhythmik und Chromatik schuf im Grunde die Blaupause für die Funkgrooves von Jaco Pastorius.

Francis Rocco Prestia – Rhythmik und Groove-Konzepte

Roccos Stil wird gerne mit “Staccato Fingerstyle Funk” beschrieben – das trifft sicher den Nagel auf den Kopf, ist aber noch lange nicht alles. In Verbindung mit dem Drummer David Garibaldi bildete er nämlich eine der bekanntesten und einflussreichsten Rhythmusgruppen in der Geschichte des Funk und Soul. Ihr Ansatz war absolut einzigartig – und in vielerlei Hinsicht auch die Quadratur des Kreises. Beide Musiker spielen nämlich ziemlich viel – und das noch in einer großen Besetzung, was in der Theorie eigentlich zum Scheitern verurteilt sein müsste. Aber Rocco und David belehrten uns eines Besseren!
Die Groove-Arrangements sind komplex und synkopiert, d.h. es werden häufig Akzente auf eigentlich unbetonte Zählzeiten platziert (z.B. die “e” und “te”, also die zweite und vierte Sechzehntel einer Viertel). Zudem sind die Grooves sehr dicht, neudeutsch würde man wohl “busy” sagen. Man höre sich nur einmal “Oakland Stroke” oder “Soul Vaccination” (siehe unten) an – neben vielen anderen Songs sind dies Meisterwerke von elaborierten Zusammenspiel zwischen Bass und Drums. Bei gemeinsamen Akzenten waren Rocco und David dabei fest miteinander verschweißt, leißen sie sich gegenseitig Platz und griffen wie zwei Zahnräder perfekt in die Lücken des jeweils anderen.
Um diese Tightness zu unterstützen, verwendeten sowohl Rocco als auch David viele perkussive Dead Notes (bzw. Ghost Notes bei den Drums), die sie zwischen den eigentlichen Akzenten spielten. So generierten sie zusammen einen konstanten Puls an Sechzehnteln (häufigste Unterteilung in den Songs von Tower Of Power), ohne vordergründig zu wirken.

(Bild: Thomas Meinlschmidt)
(Bild: Thomas Meinlschmidt)

Francis Rocco Prestia: Sound & Equipment

Für einen so hart schuftenden Bassisten passte natürlich ein klassischer Arbeiterklassen-Bass perfekt. Kein Wunder also, dass über viele Jahrzehnte ein Fender Precision Roccos Favorit war. Auf den ersten Alben kann man noch deutlich hören, dass Rocco Flatwound-Saiten spielte, ab Anfang/Mitte der 70er bevorzugte er dann ungeschliffene Saiten. Eine zeitlang gab es sogar “Rocco Prestia Signature-Saiten” der Marke Dean Markley, heute nutzt er MJC Iron Works.
>>>Interessierst du dich für Flatwound-Saiten? Dann wirst du dich erst recht über unseren großen Vergleichstest dieser Bass-Strings freuen!
In den späten 80er- und 90er-Jahren sah man Rocco mit Instrumenten der Firma Fernandes, und der klassische Preci wich einem Bass mit P/J-Konfiguration. In seinen letzten Jahren war er mit der Company ESP verbunden und designte mit der japanischen Company einen Bass nach seinen Vorstellungen: den ESP RB 1004SM.
In den Anfangstagen von Tower Of Power war die Auswahl an Bassverstärkung nicht allzu groß, kein Wunder also, dass Rocco auf die üblichen Verdächtigen Ampeg oder Acoustic zurückgriff. Später hatte Rocco Liaisons mit den Firmen Gallien Krueger, Eden und SWR. Mit den letzteren beiden entstand jeweils eine eigene Rocco Prestia Signature-Anlage. Diese bestanden jeweils aus 8x10er-Boxen sowie leistungsstarken Amps.
Sowohl Eden als auch SWR gerieten leider im Laufe der Zeit in unruhiges Fahrwasser, die traditionsreiche Firma SWR musste gar ganz aufgeben. So tat sich Rocco mit der umtriebigen dänischen Company TC Electronic zusammen und entwarf seinen Signature Amp mit dem Namen Staccato 51 (Hintergrund: “Staccato” beschreibt vortrefflich Roccos Stil, und 1951 ist sein Geburtsjahr!). Aber auch die Verbindung mit TC endete und während seiner letzten Auftritte sah man ihn wieder häufiger mit Eden-Amps.

(Bild zur Verfügung gestellt von ESP Guitars)
(Bild zur Verfügung gestellt von ESP Guitars)

Die besten Basslines von Tower Of Power

Hier ist eine kleine Auswahl an Songs, die Reihenfolge richtet sich grob nach dem Schwierigkeitsgrad und ist nicht chronologisch. Das erleichtert vielleicht den Einstieg etwas. Aber ich möchte hier keinem etwas vormachen: Jede Bassline von Rocco ist eine Herausforderung! Aber an denen wächst man ja auch bekanntlich. Man muss auch nicht alles im originalen Tempo spielen können, vielmehr geht es darum, die stilistischen Merkmale zu studieren und sukzessive in das eigene Spiel zu integrieren.

“Diggin On James Brown”

Dieser Song vom Album “Souled Out” von 1995 ist seit dem Erscheinen ein fester Bestandteil des Liveprogramms der Band. Roccos Bassline ist erstaunlich luftig, aber an manchen Stellen lässt er es sich nicht nehmen, mit seinen typischen Staccato-Sechzehnteln und Chromatiken dem Ganzen seinen eigenen Stempel aufzudrücken.

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Diggin On James Brown Diggin On James Brown – Bridge

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“Come On With It”

Ein Gute-Laune-Song in einem entspannten Tempo, der perfekt geeignet ist, um sich ins Thema einzuarbeiten. Hier kann man sehr schön Roccos Ansatz von konstanten Sechzehnteln und von der angesprochenen Chromatik sehen. Hören kann man den Song auf der Scheibe “T.O.P.” von 1993.

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Come On With It

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“Down To The Nightclub”

Aus dem zweiten Album “Bump City” von 1972 stammt dieser T.O.P.-Klassiker. Im Vers lässt Rocco noch viel Luft für David Garibaldi. Im Chorus und der Bridge wird es dann dichter und Roccos typische Merkmale sind gut zu hören.

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Down To The Nightclub – Verse Down To The Nightclub – Chorus Down To The Nightclub – Bridge

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“You Got To Funkifize”

Oktaven, Septimen und Chromatik bestimmen diese Bassline, die eine perfekte Wechselschlagübung in Sachen Konstanz, Kondition und String Skipping ist. Der Song befindet sich ebenfalls auf dem Album “Bump City”.

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You Got To Funkifize

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“Soul Vaccination”

Ein komplexes Groove-Meisterwerk der Herren Prestia und Garibaldi, das sich auf T.O.P.s dritten Album aus dem Jahr 1973 befindet. Leider ist die isolierte Bassline nur die halbe Wahrheit, denn die Interaktion mit den Drums ist das eigentlich Interessante. Teilweise spielen beide super tighte gemeinsame Akzente, teilweise gehen sie sich aber auch aus dem Weg und lassen das Ganze atmen. Hier lohnt es sich, ganz tief reinzuhören!

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Soul Vaccination

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“You’re Still A Young Man”

Neben “What Is Hip” ist diese Ballade ein großer Hit von T.O.P., der auf dem Album “Bump City” zu hören ist. Rocco unterteilt häufig die Achtel des 6/8-Takts abermals in Sechzehnteltriolen. Diese nutzt er für perkussive Effekte mit Raking oder kleine melodische Fills. Auf dem Blatt sieht das nach viel zu viel Noten für eine Ballade aus, aber im Kontext funktioniert es bestens!

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You’re Still A Young Man

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“Funk The Dumb Stuff”

Ein Rocco Prestia Signature-Song, an dessen Komposition er auch maßgeblich beteiligt ist. Definitiv ein bassistisches Highlight und ein Höllenspaß zu spielen. Im Gegensatz zu früheren Basslines basiert die Linie mehr oder weniger lediglich auf zwei sich wiederholenden Riffs. An der Platte “Monster On A Leash” war David Garibaldi nicht beteiligt und T.O.P. versuchten, den Zeitgeist mit etwas moderneren Sounds und Grooves gerecht zu werden. Auch die folgenden Alben (allen voran “Rhythm & Business” und “Souled Out”) folgten diesem Trend.

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Funk The Dumb Stuff – Verse Funk The Dumb Stuff – Chorus Funk The Dumb Stuff – Bridge

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“Credit”

Die Platte “Power” (1987) war Roccos Comeback bei T.O.P. und er lieferte mit der Bassline zu dem Song “Credit” gleich einen richtigen Kracher ab. Dieser Ansatz zu einem Halftime Shuffle kann wirklich nur ihm einfallen und es ist leicht nachzuvollziehen, warum sie zu Will Lees Favoriten gehört.

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Credit – Verse Credit – Bridge

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“Soul With A Capital S”

Der Opener des Albums T.O.P. aus dem Jahre 1993, der viele Merkmale Roccos in sehr kompakter Form enthält. Auch hier improvisiert er weniger und hält sich größtenteils an ein eintaktiges Pattern. Das sportliche Tempo macht die Sache zu einer schönen Herausforderung.

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Soul With A Capital S

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“Oakland Stroke”

“Back To Oakland” (1974) ist der Titel des Albums, auf dem sich dieses Juwel befindet. Ähnlich wie “Soul Vaccination” ist das ein tolles Beispiel für die komplexen Groove-Arrangements von David und Rocco. Beide führen eine Art Frage-Antwort-Spiel und jeder bekommt einen Takt, um seinen Standpunkt klarzumachen.

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Oakland Stroke

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“What Is Hip”

Die wohl bekannteste Nummer von T.O.P. und ihr erster großer Hit. Mit diesem Song beginnen sie ihr selbstbetiteltes und bis dato erfolgreichstes Album aus dem Jahr 1973. Die Bassline zu “What Is Hip” ist wohl auch Roccos bekanntestes Werk. Der Vers beruht dabei ungewöhnlicherweise fast nur auf einem Ton, was eigentlich völlig untypisch für ihn ist. Mit ein paar Sexten, Septimen, Oktaven und etwas Chromatik lockert er es aber wieder auf. Der Vers alleine ist schon eine tolle Wechselschlagübung mit allen Faktoren, wie Gleichmäßigkeit, Tempo, String Skipping etc. Im Chorus gibt es dann Rocco in Reinform mit einer improvisierten Line (bis auf die Kicks am Ende) inklusive vieler Synkopen, Dead Notes etc.

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What Is Hip

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“Only So Much Oil In The Ground”

Müsste man eine Bassline wählen, um Roccos Stil zu beschreiben, so wäre diese wohl die ideale Wahl. Sein melodisches Spiel mit viel Improvisation, konstante Staccato-Sechzehntel, Tonmaterial mit Chromatik, Dead Notes etc. Alles findet sich hier in Reinform und dazu noch bei einem ordentlichen Tempo. “Only So Much Oil” ist der erste Track des 1974er-Albums “Urban Renewal”.

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Only So Much Oil In The Ground – Verse Only So Much Oil In The Ground – Bridge

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Ich wünsche euch viel Spaß beim Einstudieren der unglaublichen Basslines von Rocco Prestia! Für mich wird er immer einer der wichtigsten und prägendsten Bassisten der Geschichte sein – und die sind nun mal unsterblich! 
Website: www.roccoprestia.com
Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

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