Ein Name, der unweigerlich in den Top 10 vieler Bassisten auftaucht, sobald man den Begriff “Classic Rock” erwähnt, ist Neil Murray. Murray zählt definitiv zu den einflussreichsten Rockbassisten der 70er- und 80er-Jahre – und dort insbesondere durch sein langjähriges Mitwirken in der Band Whitesnake. Ihn alleine darauf zu reduzieren, würde seinem Wirken freilich nicht gerecht werden, denn Murray spielte auch mit Acts wie Black Sabbath, Gary Moore, Peter Green, Brian May, Michael Schenker, Robert Palmer, Ian Gillan, Allan Holdsworth und vielen anderen.
Dennoch möchte ich diesen Workshop heute auf Neils Schaffensperiode bei Whitesnake begrenzen, denn selten kann man behaupten, dass ein Bassist den Sound einer Band derart massiv und offensichtlich beeinflusst hat wie Neil Murray während seiner Zeit in der Band des ehemaligen Deep-Purple-Frontmanns David Coverdale.
- Neil Murray – History eines Weltklasse-Bassisten
- Diskographie Neil Murray (nur Whitesnake)
- Neil Murray – Bässe & Equipment
- Neil Murray – Stil & Spieltechnik
- Bass-Workshop Neil Murray – Songauswahl
- “Lonely Days, Lonely Nights”
- „Ain’t Gonna Cry No More Today“
- „Child Of Babylon“
- „Come And Get It“
- „Fool For Your Lovin’“
- “Girl”
- „Hot Stuff“
- „Love Hunter“
- „Still Of The Night“
Hört man sich die ersten sieben Alben von Whitesnake an, so wird einem kaum entgehen, wie überaus markant der Bass trotz des extrem dichten Klanggefüges (stets mit zwei Gitarren und Hammond-Orgel) klar hervorsticht. Nichtsdestotrotz kann man jeden Ton ohne Probleme identifizieren.
Und Töne gibt es in der Tat jede Menge zu hören, denn Neils Spiel zeugt von einer erfrischenden Melodik und Lebendigkeit jenseits banaler Grundtonachtel. Seine Basslinien zeugen stets von hoher Kreativität und immenser Spielfreude. Und eben diese Spielfreude springt unmittelbar auf den Hörer über, sobald man sich einmal näher mit den Basslinien des gebürtigen Schotten beschäftigt!
Neil Murray – History eines Weltklasse-Bassisten
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Neil begann Mitte der 1960er-Jahre im Zuge des britischen Blues-Booms, Bass zu spielen. Zwar hatte er als Kind Klavier und Posaune gelernt und spielte auch Schlagzeug – mit dem Bass begann er jedoch erst, als er von seinem Geburtsort Edinburgh/Schottland nach London übersiedelte, um Grafikdesign zu studieren. In den frühen 70ern spielte er dann mit Drummer Cozy Powell zusammen in der Band Hammer, wo auch Keyboarder Don Airey und Gitarrist Bernie Marsden mitwirkten. Ihnen sollte Neil später noch des Öfteren begegnen!
1975 kam Neil in die Jazzrock Formation Colosseum II, in der er Gary Moore kennenlernte, mit dem er viele Jahre später erneut zusammenspielen sollte. Nach diversen anderen musikalischen Projekten der vitalen Musikszene Londons zu einer Zeit, in der nahezu Jeder Jeden kannte, kam Neil 1977 zu Whitesnake, der neuen Band um den ehemaligen Deep-Purple-Sänger David Coverdale. Neils Zeit bei Whitesnake sollte neun Alben und (mit Unterbrechungen) zehn Jahre umfassen. Sie gipfelte in dem erfolgreichsten Album, “1987” sowie der Erfolgs-Single “Still Of The Night”.
Neben seinen zahlreichen Projekten in der Zeit nach Whitesnake spielte Murray nach dem Millenium für zwölf Jahre in der erfolgreichen Megaproduktion des Queen-Musicals “We Will Rock You” in London und lancierte parallel hierzu sein aktuelles Projekt Snakecharmer, mit dem er bislang zwei Alben aufnahm und auch sporadisch tourt.
Diskographie Neil Murray (nur Whitesnake)
Das sind alle Whitesnake-Alben mit Neil Murray
- “Snakebite”, 1978
- “Trouble”, 1978
- “Lovehunter”, 1979
- “Ready An’ Willing”, 1980
- “Live… In The Heart Of The City”, 1980
- “Come An’ Get It”, 1981
- “Saints & Sinners”, 1982
- “Slide It In” (nur auf US-Version), 1984
- “1987”, 1987
Neil Murray – Bässe & Equipment
Neils erster Bass war eigentlich eine umgebaute Gitarre. Später bastelte er sich daraus eine mäßig funktionierende Kopie eines Gibson EB-3, bevor er seinen ersten richtigen Bass in Form eines Fender Mustang kaufte, den er umgehend mit anderen Tonabnehmern zu modifizieren begann. Bis zum heutigen Tag ist Neil äußerst gewandt mit dem Lötkolben – kaum ein Bass in seiner Laufbahn blieb lange unmodifiziert!
Im Laufe seiner Karriere verwendete Neil Murray folgende Bässe:
- Fender Precision, modifiziert (auf dem Album “Trouble”)
- Kramer 350B, modifiziert (auf dem Album “Live In The Heart Of The City”)
- Aria Pro II SB1000
- Aria Pro II SB900 (auf den Alben “Ready An’ Willing” und “Come An’ Get It”)
- Roger Giffin custom ‘Stratocaster Bass’ (Unikat)
- Roland GR-33B Bass Synth
- Fender Musicmaster, modifiziert
- Ibanez RS 900 Roadster, modifiziert als Fretless
- Alembic (eine Leihgabe; auf dem “Lovehunter”- sowie teilweise auf dem “1987”-Album)
- Kubicki Ex-Factor (auf dem Album “1987”)
Auf allen Alben verwendeten die Produzenten in der Regel das DI-Basssignal, mit Ausnahme des Albums “Trouble”, wo ein Peavey-Stack mikrofoniert wurde.
Auf “Whitesnake live” verwendete er zur Verstärkung:
- Peavey- Amps und -Boxen (vor allem bei Übersee-Tourneen angemietet)
- Sunn Coliseum Amp mit Acoustic 408-Box
- Marshall Bass-Stacks
Gelegentlich benutzte Neil auch getrennte Ausgänge für Steg- und Halstonabnehmer und schickte die Signale in unterschiedliche Verstärkersysteme.
Neil Murray – Stil & Spieltechnik
Neil ist ein reiner “Fingerstyle Player”, was bedeutet, er spielt mit der Anschlaghand ausschließlich mit Zeige- und Mittelfinger im klassischen Wechselschlag. Sein Anschlag ist ziemlich hart, was wiederum eine etwas höhere Saitenlage erfordert. Dadurch erreicht Neil einen sehr durchschlagkräftigen Sound, der besonders in den tiefen Mitten seinen typischen Punch erhält.
Neil Murrays Stil könnte man als “stark melodieorientiert / weniger rifforientiert” bezeichnen. Dabei folgt er der historischen Tradition von Bassisten wie Paul McCartney, Jack Bruce oder John Entwistle und transferiert dieses Stilelement in den Blues- bis Hardrock – sofern die Musik seine melodiefreudige Spielweise gestattet. In den frühen bluesorientierten Songs von Whitesnake gab es hierfür einen idealen Nährboden, weshalb Neil mit seiner Spielweise zu einer entscheidenden Zutat des klassischen Whitesnake-Sounds avancieren konnte. Er prägte damit ein Stilelement, welches keiner seiner Nachfolger so richtig zu imitieren vermochte.
Bass-Workshop Neil Murray – Songauswahl
“Lonely Days, Lonely Nights”
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Mehr InformationenDieser Song vom Album “Come An’ Get It” ist ein grandioses Beispiel für Neil Murrays Stil. Die Strophe wird begleitet von einem hypnotisch wirkenden Basslauf mit vielen chromatischen Durchgangstönen und sehr bluesigem Charakter.
Sehr clever baut Neil dann den Chorus auf (Takt 21-28). Bleiben die Harmonien zwar in beiden Chorushälften identisch, so ändern sich im Basslauf die rhythmischen Betonungen.
Wenn in Takt 29 das Gitarrensolo beginnt, geht richtig die Post ab: Hier wechselt der Bass in einen improvisatorisch angelegten Ablauf diatonischer (leitereigener) Läufe, die sich ständig verändern und die harmonische Struktur gekonnt verweben. Selbst in meinem Backing mit seiner der isolierten Fassung ohne Harmonieinstrumente kann man der Basslinie alleine wunderbar die Harmoniestruktur entnehmen.
„Ain’t Gonna Cry No More Today“
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Mehr InformationenWas für ein absout genialer Song vom legendären “Ready An’ Willing”-Album aus dem Jahr 1980! Der Track beginnt mit einem ausgedehnten Gitarren- und Gesangsintro, geht alsdann ein Keyboardsolo über, bevor zuletzt schließlich auch die Rhythmusgruppe mit einsteigt.
Neil spielt hier einen wirklich ausgefuchsten Bassgroove, welcher locker in einen Motown-Song wie “I Heard It Through The Grapevine” passen würde – wäre da nicht die leicht aggressive rockige Attitüde des gesamten Werkes, welche den Motown-Nummern natürlich fremd ist.
Auch bei dieser Nummer ist eseinmal mehr super spannend zu erleben, auf welch gekonnte Art und Weise der E-Bass geradezu verspielt mit den Chorus-Harmonien umgeht und um eigenständige Melodien ergänzt. So geht Bassspiel auf Weltklasse-Niveau!
„Child Of Babylon“
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Mehr InformationenVom Album “Come An Get It” stammend, ist dieser Song ein toller Vertreter des Slow-Tempo Stomprock-Grooves wie er zu Zeiten des Blues- und Classic Rock recht beliebt war: ein langsamer, sehr Downbeat-betonter Groove (hier insbesondere die Beats 1, 2 und 4). Die Kunst besteht darin, den Groove statisch zu halten und nicht zu verändern, um dann den Refrain gekonnt “aufgehen” zu lassen und bewusst von der Statik abzuweichen.
„Come And Get It“
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Mehr Informationen“Come And Get It” ist ein riffbasierter Titel, und so spielt der Bass für einen Großteil des Songs das Gitarrenriff in den Grundtönen mit. Im Refrain dagegen kommt mehr Bewegung in die Basslinie. Sieht man sich das Notenbild an, kann man wunderbar bereits anhand der Grafik erkennen, welche schönen Wellenbewegungen in der Basslinie stecken. Hörbar äußern sich diese Wellenbewegungen in auf- und absteigenden diatonischen Melodien.
„Fool For Your Lovin’“
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Mehr InformationenDies ist die 1980 aufgenommene Version vom Album “Ready An’ Willing”. Es existiert auch eine neuere Re-Recorded-Version dieses Songs auf dem 1989 aufgenommen Album “Slip Of The Tongue”. Zu dieser Zeit war Neil Murray jedoch schon nicht mehr in der Band.
Dieser Mid-Tempo Song gehört zu den bekannteren Whitesnake-Songs mit einem typischen Midtempo Achtel-Pump-Groove. Neil widmet sich in Strophe und Refrain (mit Ausnahme gelegentlicher Fills) dem treibenden Pumpen des Grooves. Den Refrain bringt dann sprichwörtlich “in Wallung”, und zwar mit melodisch ständig auf- und abführenden Tonleiterbögen, die in sich selbst eigenständige „Mini-Refrains“ sind.
Eine Basslinie, wie geschaffen für das Rock’n’Roll-Lehrbuch! Achtet bei dem Song auch auf die Phrasierungen, vor allem darauf, welche Noten lang und welche Noten kurz gespielt werden!
“Girl”
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Mehr InformationenEin eher ungewöhnlicher Whitesnake-Song ist “Girl”, wiederum vom 1981er-Album “Come An Get It”. Der Track ist ein stoischer Mid-Tempo-Funkgroove, den ich dermaßen gelungen finde, dass ich ihn euch nicht vorenthalten möchte. Es ist einer dieser simplen, aber dennoch faszinierenden Grooves, die man endlos in einer Schleife spielen kann, ohne dass es je langweilig wird.
„Hot Stuff“
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Mehr InformationenNatürlich darf in unserer Sammlung dieser Uptempo-Song nicht fehlen – und hier heißt es, sich warm anzuziehen, denn technisch ist der Song aufgrund des Tempos schon etwas kniffelig. Zwar ist das Tempo im Grunde mit ca. 129 bpm nicht ultraschnell, aber dafür bewegen wir uns in 16teln. Vor allem bedeutet das, man muss über eine gewisse Ausdauer in der Greifhand verfügen, um den Song von Anfang bis Ende durchzuhalten.
Die Basslinie verwendet viele Pull-Offs in Verbindung mit Leersaiten. Kritisch sind vor allem die kurzen Sechzehntel-Läufe im Refrain und gelegentlich zwischendurch. Ungewöhnlich ist der chromatische Lauf mit Oktaven in den Takten 43 und 44, bevor das Orgelsolo einsetzt (mein Audiobeispiel endet an dieser Stelle).
„Love Hunter“
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Mehr InformationenDer vom gleichnamigen Album stammende Song “Love Hunter” zeigt sehr anschaulich, wie sich ein Rocksong im Verlauf seiner Struktur entwickeln bzw. verdichten kann.
Er beginnt mit langen Tönen, die in der Strophe über vier Takte gehalten werden. Dann geht es im Refrain in ein sehr markantes „Call & Response“-Schema, bei welchem der Gesang über liegende Töne läuft und dann von zweitaktigem Thema beantwortet wird.
In der zweiten Strophe spielt Neil statt langer Einzeltöne nun sogenannte Double-Stops, also Zweiklänge aus Oktaven und Dezimen, was für einen Rocksong eher ungewöhnlich ist. Nun erstreckt sich der Song in längere Solo-Passagen von Gitarre und Slide-Gitarre (Bottleneck), bevor es in einen Break-Part mit A-Capella-Refrain geht (Takt 94).
Harmonisch bewegt sich der Song nie weit weg von der Basis der Akkorde G, F, C und D, aber Neil Murray gestaltet die Basslinie stets um – je nachdem, welchen Abschnitt im Song er vom vorhergehenden unterscheiden möchte. So ist es auch spannend, wie der letzte Refrain vollkommen anders begleitet wird als die vorhergehenden, denn hier beginnt Neil eher zu “walken”, wie er es in dem Slidegitarren-Solo zuvor schon auf ähnliche Weise getan hat.
„Still Of The Night“
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Mehr Informationen“Still Of The Night” ist einer der bekanntesten Songs von Whitesnake. Seine Entstehung ist, wie die des kompletten Albums mit dem Titel “1987”, äußerst kontrovers – vor allem aus der Sicht von Neil Murray. Die Aufnahmen für das Album zogen sich über zwei Jahre hin, inmitten diverser Änderungen der Bandbesetzung, vor allem bedingt durch David Coverdales Umzug von England nach Kalifornien/USA. Neil Murray spielte zwar noch alle Bass-Tracks für das Album ein, um dann völlig überraschend bei der Veröffentlichung des Videos zu “Still Of The Night” festzustellen, wie ein anderer Bassist (Rudy Sarzo) zu seiner Bassline “mimt”.
Offiziell wurde Neil Murray nie ersetzt und spielte seitdem dennoch nie mehr bei Whitesnake. Jeder darf selbst urteilen, aber die Geschichtsbücher des Rock’n’Roll-Business sind voll von traurigen Geschichten wie dieser.
Nichtsdestotrotz ist auch der Basspart von “Still Of The Night” einen genauen Blick wert. Obwohl der Song schon die Heavy-Metal-Phase von Whitesnake ankündigte, so trägt er dennoch auch noch die Genetik des Bluesrock der frühen Tage in sich, wenngleich der Bass hier weniger selbstständig agiert, sondern eher im Unisono-Verhältnis zu den Gitarren bleibt.
Ich wünsche euch viel Spaß mit den tollen Basslines von Neil Murray!
Alles Gute, Oliver Poschmann
Andyl sagt:
#1 - 21.01.2023 um 17:21 Uhr
"love to keep you warm" darf aber in gar keinem Fall fehlen.