Play-Alike Nirvana / „Nevermind“

Die besten Basslinien vom Nirvana-Album “Nevermind”: Am 24.09.2021 feierte “Nevermind” der Kultband Nirvana seinen 30. Geburtstag. Es gibt wohl wenige Scheiben, die einen derart gewaltigen Eindruck hinterließen und die Musikwelt wie auch andere Lebensbereiche gleichermaßen nachhaltig beeinflussten. “Nevermind” katapultierte die in der amerikanischen Stadt Seattle entstandene Grunge-Bewegung ins Bewusstsein der ganzen Welt und wurde mit über 30 Millionen verkauften Alben zu einem der erfolgreichsten in der Geschichte der Rockmusik. Die Band Nirvana bestand aus dem Frontmann und Gitarristen Kurt Cobain, Dave Grohl (dr) sowie Krist Novoselic am Bass. Das Trio verlieh zusammen mit Acts wie Soundgarden, Pearl Jam etc. der damals nach Identität suchenden Rockmusik neue Energie, Authentizität und Größe. Daher widmen wir diesem unbestrittenen Meisterwerk einen eigenen Play-Alike-Bassworkshop.

Bild: Shutterstock / Stefano Chiacchiarini
Bild: Shutterstock / Stefano Chiacchiarini
Inhalte
  1. Nirvana | Grunge – Kurzbiografie
  2. Nirvana | “Nevermind” – Stilmerkmale
  3. Nirvana | “Nevermind” – Basssound
  4. Nirvana | “Nevermind” – Songs
  5. “Smells Like Teen Spirit”
  6. “In Bloom”
  7. “Come As You Are”
  8. “Breed”
  9. “Lithium”
  10. “Polly”
  11. “Lounge Act”
  12. “Stay Away”

Nirvana | Grunge – Kurzbiografie

Nirvanas Geschichte ist unweigerlich mit der Grunge-Bewegung verbunden. Mitte bis Ende der 80er-Jahre war generell gesprochen “die Luft raus” aus der Rockmusik. Die Szene wurde dominiert vom so genannten “Hair Metal”: Die ursprünglich ungestüme und rebellische Energie dieses Genres war aufgrund des immensen kommerziellen Erfolges in diesem Jahrzehnt in Glamour und Oberflächlichkeit abgedriftet. Gerade die Kids der Unter- und Mittelschicht Amerikas, die häufig mit Problemen wie zerrütteten Familien, Arbeits- und Perspektivlosigkeit etc. zu kämpfen hatten, fanden sich in dieser Musikwelt nicht mehr wieder.

Aus dieser Stimmungslage formte sich in der Stadt Seattle im Nordwesten Amerikas allmählich eine alternative Bewegung, die deutlich rauer, dreckiger, energetischer und authentischer war als die damals populären Acts. In der noch auf Seattle begrenzten Bewegung kam bald der Begriff “Grunge” auf, der im übertragenen Sinne nichts anderes als “Schmutz” oder “Dreck” bedeutet.

Unweit von Seattle liegt die Kleinstadt Aberdeen, in welcher sich zu dieser Zeit ein Trio um Kurt Cobain, Krist Novoselic und Drummer Chad Channing bildete. Cobain blickte eine schwierige Kindheit zurück, die von Drogen und Gewalt geprägt war. Sein Ventil dafür war die Musik. Dank unterschiedlichster Einflüsse, wie den Beatles und einem guten Schuss Punkrock, entstand etwas Neues und Einzigartiges.

1989 erschien Nirvanas Debütalbum “Bleach”. Durch den aufkommenden Erfolg der Grunge-Bewegung wurden auch Radios und Plattenfirmen aufmerksam. Einige der entsprechenden Bands, wie Pearl Jam, Soundgarden, oder eben auch Nirvana, erhielten Plattenverträge. 1991 erschien beim Label “Geffen Records” das legendäre Album “Nevermind”. Kurz vor den Aufnahmen wurde Drummer Chad Channing durch Dave Grohl ersetzt, was Nirvanas Sound abermals zu mehr Energie verhalf.

Unerwarteterweise schoss “Nevermind” kommerziell komplett durch die Decke und verkaufte sich bis heute ganze 30 Millionen Mal – natürlich nicht zuletzt dank des Mega-Hits “Smells Like Teen Spirit”. Grunge war nunmehr offiziell auf der musikalischen Landkarte verortet und wurde zu einem weltweiten Phänomen.

1993 erschien mit “In Utero” Nirvanas drittes Album, doch die dunklen Wolken am Himmel waren bereits lange Zeit erkennbar. Unverarbeitete Traumata gepaart mit Ruhm, Erwartungshaltungen und viel Geld forderten leider ungewöhnlich viele Drogenopfer in der Grunge-Gemeinde. Auch Kurt Cobain konsumierte exzessiv Drogen wie Heroin. Mehrere Versuche, von den Drogen loszukommen, scheiterten kläglich.

Die persönliche Misere des Frontmanns endete am 05.04.1994 im tragischen Selbstmord Kurt Cobains im Alter von gerade einmal 27 Jahren. Dies bedeutete natürlich auch das Ende von Nirvana und für nicht wenige Fans sogar das Ende der Grunge-Bewegung.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein junger Krist Novoselic im Jahr 1990. (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=__8UDylv7WU)

Nirvana | “Nevermind” – Stilmerkmale

Nirvanas Songs sind in der Regel rhythmisch und harmonisch relativ simpel aufgebaut, was durchaus positiv zu verstehen ist, denn meist lässt sich auf diese Weise am besten eine derart geballte Energie transportieren. Viele Ideen entstanden aus Jam-Sessions, welche die drei Musiker vor jeder Probe machten.

Hier sind ein paar stilistische Merkmale, die sich auf dem Album immer wieder finden lassen und daher zu Nirvanas Sound beitragen:

  • Bassline orientiert sich im Chorus stark an den Gitarren-Riffs, um Druck zu erzeugen
  • Im Vers häufig Drums und Bass dominant, Gitarre zurückhaltend
  • Relativ simple Rhythmen, wenig Synkopen
  • Hoher Dynamik-Spielraum: Wechsel zwischen laut-energetischen und ruhigen Passagen
  • Entweder reduziertes Tonmaterial, mit Fokus auf Grundton, Quinte oder Leittöne …
  • … oder im Gegensatz dazu sehr melodische Basslinien, welche die Songs prägt
  • Auffallend oft zweitaktige Patterns mit halbtaktigen Akkordwechseln

Nirvana | “Nevermind” – Basssound

Aufgenommen wurde “Nevermind” im berühmten “Sound City Studio”, dem Dave Grohl vor einigen Jahren eine sehenswerte Dokumentation widmete. Herzstück dieses Studios waren der quadratische Aufnahmeraum und die legendäre Neve 8028-Konsole.

Welches Equipment genau bei welchem Song zum Einsatz kam, vermag ich nicht zu sagen – sicher war noch manch anderes im Spiel! Hier ist aber eine Liste, die ich aus diversen Interviews mit Sound Engineers oder Produzenten zusammengetragen habe:

Bässe:

Amps/Preamps:

Effekte:

  • Proco RAT Distortion
  • DBX Subharmonic Synthesizer
  • Verzerrung durch Übersteuerten Neve 8028 Recording-Konsole

Noch zu erwähnen ist, dass Krist Novoselic seine Basssaiten in erster Linie mit dem Plektrum anschlägt, um einen aggressiven Sound mit viel Attack zu erzeugen.

Nirvana live beim "Live And Loud"-Festival im Jahr 1993 (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=Z05qiPnLpMM)
Nirvana live beim “Live And Loud”-Festival im Jahr 1993 (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=Z05qiPnLpMM)

Nirvana | “Nevermind” – Songs

Hier findet ihr acht Songs in der Reihenfolge, wie sie auf dem Album “Nevermind” vorkommen. Die oben erwähnten stilistischen Merkmale finden sich in nahezu jedem Track, daher habe ich dieses Mal auf die ansonsten in dieser Workshop-Serie üblichen Erläuterungen zu den einzelnen Titeln verzichtet.

“Smells Like Teen Spirit”

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“Smells Like Teen Spirit” – Bassline Intro, Vers – WAV

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“In Bloom”

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“In Bloom” – Bassline Vers – WAV

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“Come As You Are”

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“Come As You Are” – Bassline – WAV

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“Breed”

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“Breed” – Bassline – WAV

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“Lithium”

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“Lithium” – Bassline – WAV

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“Polly”

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“Polly” – Bassline – WAV

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“Lounge Act”

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“Lounge Act” – Bassline Riff 1 – WAV

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“Stay Away”

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“Stay Away” – Bassline – WAV

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Viel Spaß mit den tollen Basslinien von Krist Novoselic auf “Nevermind” und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

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Bild: Shutterstock / Stefano Chiacchiarini

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Sascha sagt:

#1 - 30.12.2022 um 01:23 Uhr

0

das ist bei jedem Song immer dasselbe Bass Riff. Meine auch, keines hat mit Nirvana's Nevermind Platte zu tun.

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