Auf der Liste der erfolgreichsten und einflussreichsten Bands der Musikgeschichte wären Pink Floyd sicherlich Kandidaten für die vordersten Plätze. Ikonische Alben, unvergessliche Songs, über 300 Millionen verkaufte Tonträger, innovative multimediale Bühnenshows und vieles mehr machten Pink Floyd zu dem, was sie bis heute sind: Eine Legende! Und wie bei vielen Bands dieses Kalibers ist es erstaunlich, dass die mittlerweile bis zu 50 Jahre alten Songs immer noch neue Generationen erreichen. Pink Floyd wurden zweifellos am meisten durch die beiden Protagonisten David Gilmour und Roger Waters geprägt. Letzterer war nicht nur Songwriter und Sänger, sondern auch Bassist von Pink Floyd. Daher möchten wir uns heute den Basslines einiger weltbekannter Songs von Pink Floyd wimen.
- Pink Floyd – History
- ▶ Die Anfänge
- ▶ Erste kommerzielle Erfolge
- ▶ Pink Floyd schreiben Musikgeschichte!
- ▶ Das Ende der klassischen Pink-Floyd-Besetzung
- Pink Floyd / Roger Waters – Stilmerkmale
- Pink Floyd / Roger Waters – Basssound
- Pink Floyd – Songs
- „One Of These Days“
- „Time“
- „Money“
- „Shine On Your Crazy Diamond (Pt. 1)“
- „Have A Cigar“
- „Wish You Were Here“
- „Another Brick In The Wall (Pt. 2)“
Pink Floyd – History
▶ Die Anfänge
Nahezu alle Mitglieder von Pink Floyd kannten sich bereits aus der Schulzeit. Später im Studium gründete Drummer Nick Mason, Keyboarder Richard Wright und Gitarrist Roger Waters zusammen mit dem Bassisten Clive Metcalf eine Coverband. Nachdem Clive die Band verließ, stieß zunächst der Gitarrist Syd Barrett dazu – Roger Waters wechselte daraufhin zum Bass. Die Urbesetzung Pink Floyds war geboren!
Die Band trat in Londoner Clubs auf, wo sie von der Plattenfirma EMI entdeckt wurden. Ein Plattenvertrag führte zu ersten Singles und dem Debütalbum „Piper At The Gates Of Dawn“. Pink Floyds Stil war derzeit noch sehr psychodelisch geprägt, und unter anderem experimentierte die Band viel mit der neuen Synthesizer-Technik.
Zu dieser Zeit waren in der britischen Hauptstadt Drogen sehr weit unter Jugendlichen verbreitet – leider geriet Syd Barrett immer mehr in die Abhängigkeit, was starke Einflüsse auf seine psychische Verfassung hatte. Als Unterstützung für Live-Konzerte wurde daher der Studienkollege David Gilmour angeheuert. Doch schon nach einiger Zeit ersetze dieser Syd Barrett komplett, da dessen Zustand sich weiter verschlechterte.
▶ Erste kommerzielle Erfolge
Langsam wich der psychodelisch angehauchte Stil mit seinen teils drogengeschwängerten Soundcollagen einem eher zielgerichteten Songwriting. Dies führte auch zu mehr kommerziellem Erfolg: Pink Floyds viertes Album „Atom Heart Mother“ landete auf Platz 1 der britischen Charts. Der Nachfolger „Meddle“ schaffte es auf Platz 3.
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▶ Pink Floyd schreiben Musikgeschichte!
1972 erschien mit „The Dark Side Of The Moon“ eines der legendärsten Rockalben überhaupt. Mit bis heute über 50 Millionen verkauften Einheiten, der mit Abstand längsten Zeit in den internationalen Charts sowie mit einer für die damalige Zeit Referenz in Sachen Produktion und Sound ist dieses Meisterwerk ein Meilenstein der modernen Musikgeschichte! Zudem brachte das Album den endgültigen internationalen Durchbruch und markierte den Beginn von Pink Floyds „klassischer“ Phase.
Es folgten das ebenfalls sehr erfolgreiche „Wish You Were Here“, welches sich vor allem mit der Trennung von Syd Barrett beschäftigte, und „Animals“. Schließlich erschufen Pink Floyd mit dem opulenten und ehrgeizigen Doppelalbum „The Wall“ ein weiteres Meisterwerk für die Ewigkeit.
▶ Das Ende der klassischen Pink-Floyd-Besetzung
Zwischen den beiden Alpha-Männchen Waters und Gilmour kam es jedoch leider immer mehr zu Spannungen, was dazu führte, dass Waters das nächste Album „The Final Cut“ im Alleingang schrieb und Pink Floyds Musiker mehr oder weniger als Studiomusiker agierten. Danach folgte der endgültige Bruch und das Ende der klassischen Pink-Floyd-Besetzung, um dessen Werk es heute gehen soll.
Pink Floyd / Roger Waters – Stilmerkmale
Dies sind einige stilistische Merkmale von Roger Waters Basslines:
- im positiven Sinne „unspektakulär“
- dienen stets der Dramaturgie des Songs
- häufig steht der „Soundgedanke“ im Vordergrund
- meist sehr reduziertes Tonmaterial (Grundton, Oktave, Quinte, Septime)
- gelegentlich Tonleitern, aber wenig im Rock übliche Moll-Pentatonik
- wenig melodische Motive, keine Ablenkung von Gesang und Text
- keine ausgeprägten Unisono-Riffs mit Gitarre
- klare Grooves, die meist die Bassdrum doppeln
- Schwerpunkte der Basslines häufig auf Downbeats (Zählzeit 2 und 3) oder Puls
- absolut solide und transparente Basis für komplexe Arrangements und Soundteppiche
Pink Floyd / Roger Waters – Basssound
Der Basssound Pink Floyds ist untrennbar mit Roger Waters schwarzem Fender Precision Bass mit Ahorngriffbrett verbunden. Natürlich griff er auch gelegentlich zu anderen Bässen, wie einen Rickenbacker etc., aber sein absoluter Favorit ist der genannte Precision.
Trotz der klanglichen Experimentierfreudigkeit der gesamten Band – beim Bass findet man wenig davon, denn hier geht es sehr traditionell zu! Kleine Ausnahmen bilden zum Beispiel das Binson Echorec in „One Of These Days“ oder ab und zu ein leichter Chorus an wenigen exponierten Stellenin einzelnen Tracks.
In den 70er-Jahren vertraute Waters Verstärkern und Boxen der britischen Firma Hiwatt. Später wechselte er zu Equipment von Ampeg. „Very british“ sind Rogers Swingbass-Saiten aus dem Hause Rotosound, welche er in der Regel mit dem Plektrum anschlägt.
Pink Floyd – Songs
„One Of These Days“
Da braucht es eigentliche keine Noten, denn das Geheimnis liegt eher im Delay – besser gesagt in den zwei Bassspuren und den zwei Delays. Da kaum jemand zu Hause zwei Bässe gleichzeitig spielen wird, habe ich hier zur nächstbesten Möglichkeit genommen: Einem Delay, welches auf Vierteltriolen eingestellt ist. Dies erweckt die Illusion des Shuffle-Grooves und fortlaufender Achteltriolen.
„Time“
Ein typischer Puls-orientierter Groove im moderaten Tempo, der eine Art Jam-Feeling verbreitet. Als Töne dienen nahezu ausschließlich Grundton, Quinte und Oktave.
„Money“
Der wohl bekannteste Groove in einem 7/4-Takt. Auch hier wieder Puls-orientiert bzw. Walking Bass. Hier gibt es einen ausführlicheren Bass-Workshop zu „Money“.
„Shine On Your Crazy Diamond (Pt. 1)“
Ein 6/8-Takt, bei dem die Schwerpunkte 1 und 4 angesteuert werden. Tonal bleibt es abermals bei Grundton, Quinte und Oktave.
„Have A Cigar“
Ähnlich wie in „Time“ herrscht hier ein Jam-Feeling mit sehr lockerem Timing vor. Und siehe da: Diesmal gibt es sogar mal ein bisschen E-Moll-Pentatonik. Die rhythmischen Schwerpunkte bilden die Zählzeiten 1 und 3.
„Wish You Were Here“
Meine Notation beinhaltet deutlich mehr, als im Song tatsächlich gespielt wird, denn ich habe das ikonische Gitarren-Riff mit in die Bassline integriert. Ob man dieses spielt oder nicht – beherrschen sollte man es auf jeden Fall! Das Riff entstammt der G-Dur-Pentatonik, für die „normale“ Bassline kommen allerdings nur die „alten Bekannten“ Grundton, Quinte und Oktave zum Einsatz.
„Another Brick In The Wall (Pt. 2)“
„Der“ Pink-Floyd-Hit schlechthin mit einer simplen, aber hoch effektiven Bassline, die einmal mehr die 1 und 3 als Schwerpunkte ansteuert. Eine bassistische Besonderheit ist das Drop-D-Tuning, das hier sehr geschickt als Soundeffekt eingesetzt wird.
Viel Spaß mit den kraftvollen Basslines von Pink Floyd!
Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt
Timbo sagt:
#1 - 23.02.2023 um 17:44 Uhr
Roger Waters? Euer Ernst? Ihr wusst schon, was der für krauses Zeug erzählt…
Lars Lehmann sagt:
#1.1 - 23.02.2023 um 19:09 Uhr
Hi Timbo! Ja, wissen wir ... Auch wir finden den Mensch Roger Waters eher schwierig. Deshalb haben wir auch eine Weile überlegt, ob wir dieses Play-Alike wirklich machen sollen. Letztlich soll es aber in diesem Artikel um die zeitlose Musik von Pink Floyd gehen soll - und nicht um Politik. Viele Grüße, Lars
Antwort auf #1 von Timbo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenOliver Krause sagt:
#1.1.1 - 27.02.2023 um 22:31 Uhr
"KrausesZeug?" Beschäftige dich mal bitte eingehend mit den Songtexten und Interviews von Waters, dann würdest du vielleicht merken, dass er nicht DER pauschale Israelhasser und Putinfreund ist, als der er grade mal in den Medien stilisiert wird.
Antwort auf #1.1 von Lars Lehmann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenKrassus sagt:
#1.2 - 05.03.2023 um 09:30 Uhr
Ich musste auch zweimal hinschauen. Waters ist ein überzeugter Antisemit. Schlimm.
Antwort auf #1 von Timbo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernendux sagt:
#2 - 26.02.2023 um 05:39 Uhr
Roger Waters hat Recht!! Es gibt eine mediale Wahrheit, die uns allen täglich aufgezwungen wird, und eine diametral unterschiedliche, die vom Herzen kommt. Auch wenn es Dir nicht gefällt, es gibt da draußen viele Meinungen, nicht nur die, die in Deinem Kopf residiert...