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Playtime Engineering Blipblox After Dark Test

Fazit

Die Blipblox After Dark von Playtime Engineering macht es mir nicht leicht, ein angemessenes Fazit zu ziehen. Auf der Habenseite sehe ich zunächst einmal das absolut ungewöhnliche Konzept in Verbindung mit dem günstigen Preis und der ebenso einladenden wie unkonventionellen Spielzeug-Hardware. Das muss man sich auch erst mal trauen. Hinzu kommt, dass die Wavetable-basierte Klangerzeugung zu erstaunlich vielfältigen Sounds in der Lage ist, die in Verbindung mit dem nahezu unendlich wirkenden Vorrat an Sequenzen und den zugänglichen Modulationsmöglichkeiten bewirkt, dass der kleine Spielzeugsynthesizer so knatschbunt klingt, wie er blinkt. Soundtechnisch bewegt man sich dabei allerdings immer in einem ziemlich körnig-mittenlastigen Bereich. Das ist natürlich nichts für eine moderne Hochglanz-Produktion, wer aber auf der Suche nach genau solchen „kruscheligen“ Sounds ist (Stichwort: LoFi-House), der findet mit der Blipblox eine Hardware, die preislich schon fast so günstig ist, wie eine entsprechend Software.
Auf der Negativseite sehe ich die im Detail stellenweise dann doch ziemlich umständliche Bedienung in Verbindung mit den – am Ende – dann doch nicht ganz zu Ende gedachten Synthese-Möglichkeiten, wie beispielsweise dem Umstand, dass die LFOs ohne jeden Bezug zum Tempo vor sich hin wabern oder die Filterresonanz nur über die Doppelbelegung zu erreichen ist. Auch das starke Grundrauschen der Drums, zusammen mit den sehr deutlichen Aliasing-Artefakten sind nur dann zu akzeptieren, wenn man es wirklich will. Schaut man mit diesem Blickwinkel auf das Preisschild der Blipblox, kommt man nicht umhin, den Sympathiebonus auszublenden und nüchtern fest zu stellen, dass sich im näheren preislichen Umfeld eine ganze Reihe hochinteressanter Synthesizer tummeln, die in Bezug auf Synthese, Spielbarkeit und Klang den kleinen Spielzeug-Synth mit Leichtigkeit hinter sich lassen.
Denn für rund sechzig Euro mehr erhält man bei Arturia beispielsweise den „MicroFreak“, bei Korg den „Monologue“ – beides „echte“ Synthesizer mit Presets, vollständiger MIDI-Implementierung und zielorientierter Bedienstruktur.  Mittlerweile schon weit unter zweihundert Euro ist der „UNO Synth“ von IK Multimedia als kraftvoller Mono-Synth in guter Gesellschaft mit der Volca-Serievon Korg. Die Daseinsberechtigung der Blipblox After Dark sehe ich persönlich eher darin, als optisches Distinktionsmerkmal für eine künstlerische und klangliche LoFi-Haltung zu dienen. Wer in dieser stilistischen Nische unterwegs ist, für den dürfte der Spielzeug Synth – besonders, wenn man ihn via MIDI in den DAW-Verbund integriert – durchaus eine interessante Klang- und Inspirationsquelle sein.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Innovatives Konzept
  • MIDI-Steuerung
  • Günstiger Preis
  • Sympathischer „Trash-Faktor“
  • Je nach Musikstil sehr inspirierend
  • Offiziell als sicheres Spielzeug für Kinder ab 3 Jahren zertifiziert
Contra
  • Viele unbeschriftete Doppelbelegungen
  • Etwas rauer Klang
  • Keine Presets
  • Stellenweise komplizierte Bedienung
  • Drums wirken oft etwas willkürlich
  • Falsche Hinweise im Manual
  • Keine Gummifüße, entsprechend rutschiger Stand
Artikelbild
Playtime Engineering Blipblox After Dark Test
Für 209,00€ bei
Die Playtime Engineering Blipblox After Dark ist ein unkonventioneller Synthesizer im Spielzeug-Design mit innovativem Konzept. (Foto: Numonos)
Die Playtime Engineering Blipblox After Dark ist ein unkonventioneller Synthesizer im Spielzeug-Design mit innovativem Konzept. (Foto: Numonos)
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Die Playtime Engineering Blipblox After Dark ist ein unkonventioneller Synthesizer im Spielzeug-Design mit innovativem Konzept. (Foto: Numonos)

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von Numinos

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