Plugin Alliance Shadow Hills Mastering Compressor Test

Praxis

Bedienung

Dank des PA-Installation-Managers gehen Download, Installation und Registrierung des Shadow Hills Mastering Compressor Plugins unkompliziert vonstatten. Die Bedienung ist dank der großen GUI generell unkompliziert.
Optische Eins-zu-eins-Kopien finde ich jedoch grundsätzlich etwas schwierig, weil man Hardware nun mal anders bedient als ein Plugin: So finde ich es schade, dass die Regler der rechten Seite sich im Stereo-Mode nicht mit-drehen und umgedreht, sich der Stereo-Mode nicht rechts einstellen lässt – selbst wenn es so „realistischer“ ist. Aber das sind Kleinigkeiten, wie es klingt, ist schließlich viel wichtiger.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Klang

Von einem High-End-Gerät der Neuzeit erwartet man eher nicht so viel Mojo und auch der Shadow Hills MC macht trotz seiner brachialen Optik dabei keine Ausnahme. Cleane und dezente Verdichtungen von Gruppen und Summen sind seine Spezialität, nicht etwa das brutale Wegdrücken. Die Subtilität wird besonders an den unterschiedlichen Trafos im Ausgang deutlich: Hier muss man die Ohren schon spitzen, um die Feinheiten herauszuhören. Aber auch das Ausgangsmaterial ist wichtig. Nickel und Stahl sind die beiden „Extreme“, wenn man so will. Stahl ist dabei am dicksten untenrum, Nickel eher nüchtern und sortiert. Eisen liegt irgendwo dazwischen. Ich entsinne mich, als ich die richtige Hardware in den Händen hatte, deutlichere Unterschiede wahrgenommen zu haben, insbesondere bei höheren Gain-Settings. Drastisch waren aber auch diese nicht.

Audio Samples
0:00
PA_ShadowHillsMC_Drummachine_Dry.wav PA_ShadowHillsMC_Drummachine_Iron.wav PA_ShadowHillsMC_Drummachine_Nickel.wav PA_ShadowHillsMC_Drummachine_Steel.wav PA_ShadowHillsMC_Song_Dry.wav PA_ShadowHillsMC_Song_Iron.wav PA_ShadowHillsMC_Song_Nickel.wav PA_ShadowHillsMC_Song_Steel.wav

Flexibilität

Der Shadow Hills Mastering Compressor ist als Hardware-Gerät eine echte Instanz und bietet mit den beiden Kompressorstufen viel Spielraum. Es ist ja kein Geheimnis, dass viele Engineers auf mehrere Verdichtungsstufen setzten, die alle für sich genommen nur relativ dezent arbeiten. Nichts anderes macht beispielsweise auch der SSL-Bus-Compressor, auch wenn man da auf die beiden Stufen keinen individuellen Zugriff hat.
Auf Plugin-Ebene relativiert sich dieser Umstand meiner Meinung nach allerdings ein wenig, da man hier ja nach Belieben Kompressoren nach- und nebeneinander verschalten kann. Demzufolge kann man auch jeden anderen Opto-Compressor vor einen diskreten Compressor schalten. Letzten Endes ist ja die Kombination aus LA-2A und 1176 eine DER traditionellen Ketten, besonders bei Vocals. Insofern verpufft der Wow-Effekt hier für mich ein wenig. Den SPL IRON empfand ich beispielsweise als das viel interessantere Gerät für mich, und zwar als Hardware wie als Plugin, zumal Brainworx den Funktionsumfang der virtuellen IRON-Variante deutlicher aufgebohrt hat als hier bei Shadow Hills. Und dabei fällt mir auch auf: Das bereits bekannte TMT-Feature fehlt dem Shadow Hills auch, insofern bleibt ein etwas fader Geschmack eines “nur aufgewärmten” alten UAD-Plugins, das nun auch nativ ist. Schade.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.