In 2016 überraschte die polnische Hardwareschmiede Polyend mit Perc Pro Drumming Machine die Musikerwelt. Über MIDI konnten echte Schlagzeugsets angesteuert und wie von Geisterhand mit einer innovativen Hardware gespielt werden. Und das sogar zu erschwinglichen Preisen und einfacher Bedienung. Zur NAMM-Show 2017 präsentierte die Firma ihr zweites Produkt: Den sehr edlen 32-Step Hardware Sequenzer SEQ mit acht eigenständigen Spuren. Er kann neben einzelnen Noten auch polyphone Eingaben an die Empfänger über die integrierten MIDI-Ausgänge schicken. Und diesen MIDI-Controller wollen wir jetzt im folgenden Test ausgiebig ausprobieren.
Details
Hardware Sequenzer stellen für viele Musiker ein weiteres Instrument dar, um kreativ in Abfolgen von Noten und Bewegungen des Sounds durch Automationen einzugreifen. Natürlich funktioniert das mit jeder x-beliebigen DAW, aber wir wissen: gute Haptik, blinkende Lichter und die Möglichkeit Live in jeden nur so erdenklichen Parameter eingreifen zu können, bringt Leben ins Spiel! Aus diesem Grunde sind diese Controller-Kisten sehr gefragt und werden von Hardware-Herstellern weiterhin verbessert und in einer neuen Form veröffentlicht. So zeigte uns im Frühling 2017 die Firma Polyend ihre Variante eines Sequenzers mit dem Namen SEQ.
Im Lieferumfang der Hardware befindet sich neben einer Garantiebeschreibung, ein USB-Kabel (USB2), ein Netzteil und eine Abnahmebestätigung der einzelnen Fertigungsschritte.
Gehäuse und Oberfläche
Der Formfaktor spielt bei solchen Controllern eine große Rolle. Denn im Studio müssen sie meist auf dem Studiotisch oder vor den zu kontrollierenden Klangerzeugern Platz finden, aber auch auf der Bühne den Workflow und den Transport zum Live Gig angenehm gestalten. Ansonsten stehen die nicht so ganz günstigen Geräte eher in der Ecke und verstauben. Polyend will mit SEQ frischen Wind in eure musikalische Gestaltung bringen.
Der mit acht Spuren ausgestattete 32-Step Sequenzer überzeugt zu aller erst mit seinem Aussehen und der qualitativ hochwertigen Verarbeitung. Das sollte bei diesem Preis auch gegeben sein. Das eigentliche Gehäuse ist aus Eichenholz mit einer schwarzen Aluminiumplatte, die als Bedienoberfläche fungiert, eine weitere befindet sich am Boden, die mit vier Gummifüßen für einen rutschfesten Stand ausgestattet ist. Mit 2,1 Kilogramm ist der MIDI-Controller kein Leichtgewicht, aber passt trotzdem durch die recht schmale Bauweise auf jeden Tisch. Die Breite der Hardware ist den 32 Schritten pro Spur geschuldet. Aber das ist nun mal das Wichtigste an SEQ. Die insgesamt 264 in weiß hintergrundbeleuchteten Silikon Tasten sind sehr gut bei noch so schlechtem Umgebungslicht zu sehen und reagieren ohne Probleme sofort.
Zur weiteren Bedienung der Funktionen dienen, neben den acht Funktionstasten, sechs klickbare Encoder. Auf dem sehr kontrastreichen s/w-Display werden die einzustellenden Parameterwerte angezeigt. Durch einen Klick auf einen bestimmten Encoder springt der Cursor einen Schritt weiter nach unten zur nächsten Funktion.
Niels Dettenbach sagt:
#1 - 30.09.2017 um 17:24 Uhr
Erstaunlich, wie der Eindruck "Hochwertigkeit" von Technik mittels eines Gehäuses erzielt werden kann, welches keinen Einfluß auf Klang oder Spielbarkeit hat.Mir persönlich wäre hochwertigere Technik statt Optik - gerade bei dem Preis - lieber gewesen. Ordentliche (Sequencer-)Pads mit ordenticher Artikulation und durchdachtere Poti-Ausstattung / -Belegung bekommt man ja eh selten genug, weil derlei Hardware tatsächlich teurer ist. Die Technik ist ja kaum mehr als ein Mikrocontroller samt Display mit Treiber und augenscheinlich teils "adaptierter" Software.Das Produkt zielt wohl eh eher auf die Jünger des aktuellen "Modular-Hype" ab, wo hohe Preise als "Qualitätsmerkmal" gehandelt werden und den "willichhaben" Faktor steigern. Mir scjekbt, ein echter "Modular-Fan" fängt dort an, wo mindestens ein Drittel des Einkommens in die "gesunde Sucht" fließt ß)