Praxis
Kommen wir nun zur Praxis. Hierzu verwende ich das Bias Pedal im Einschleifweg eines Röhrenamps und gehe zunächst ein paar Werks-Settings durch. Benutzt man lediglich das Pedal ohne Anbindung, kann es sofort losgehen. Bei Aktivierung der App muss man sich ca. 30 Sekunden (iPad 4) gedulden, bis die Verbindung steht und die Initialisierung vollständig ist.
Die Qualität aller Delays ist bereits in den Werkspresets erstaunlich gut und die Palette an Sounds wird sehr weiträumig abgedeckt. Auch Freunde von Vintage-Delays werden mit den Bandechos und Analogdelays voll auf ihre Kosten kommen. Gerade die Kombination aus Modulationseffekten und Reverb erlaubt abgefahrene Soundkreationen und ermöglicht einen extrem vielseitigen Einsatz. Die Fußtaster, inklusive der Tapfunktion, fühlen sich übrigens sehr verlässlich an, auch wenn ich mir beim Umschalten der Presets eine Spillover-Funktion gewünscht hätte.
Nun mache ich mich ans Editieren meines eigenen Delaymodells. Dazu wähle ich das “DM Analog”-Template als Basisdelay.
In der Delay-Stage lassen sich nun weitere Eingriffe vornehmen. Durch Erhöhen des Analogreglers und Aufdrehen der Bässe wird der Delaysound dumpfer und eben “analoger”, der Drive-Regler gibt mir eine dezente Verzerrung.
Nun gehe ich in den Modulationsblock. Der “normal/wet only”-Kippschalter bestimmt, ob der Modulationseffekt nur auf dem Delaysignal oder auch auf dem Direktsignal anliegt. In diesem Fall lege ich den Effekt nur auf das Wet-Signal. Der Reverb lässt sich ebenfalls hier editieren und ich baue ihn sofort in mein Preset ein:
Im Power Module kann ich nun die Kompression festlegen, die ich in diesem Fall relativ hart einstelle. Je niedriger die Voltzahl des virtuellen Batterieblocks, desto stärker kommt übrigens die Kompression zur Geltung, da diese im Prinzip dem Parameter “Threshold” entspricht.
Für dich ausgesucht
Und so klingt das Ergebnis, das ich nun auf jeden Preset-Slot kopieren oder in der Tonecloud mit anderen Usern teilen kann:
Da ich in der “Mod Stage” den “normal/wet only”-Button zur Verfügung habe, lässt sich das Bias Delay auch sehr gut als simpler, reiner Reverb oder Modulationseffekt benutzen, der natürlich nicht ganz so aufwändig ist wie beim Bias Modulation, aber dennoch sehr gut einsetzbar.
Dazu muss ich im Delayblock den Mix auf 0 drehen, in der Mod Stage “Normal” wählen und dort den Mix-Regler aufdrehen. Verringere ich hingegen den Mix der Modulation und erhöhe den Reverb-Mix, habe ich ein reines Hallpedal.
Hier ein paar Beispiele dazu:
roseblood11 sagt:
#1 - 10.08.2020 um 16:53 Uhr
Lässt sich per Software der Schalter für die Teiler am Gerät neu belegen, so dass man dort zB statt Vierteln Achtel anwählen kann?