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Positive Grid Bias Mini Bass Test

Praxis

Im folgenden Video könnt ihr eine Auswahl aus den 16 Presets, mit denen der Bias Mini Bass ab Werk bestückt ist, hören und sehen. Ich habe die Sounds ohne jegliche Anpassungen aufgenommen und weil der Amp durch den XLR-Ausgang aufgenommen wurde, hört ihr auch die jeweils zum Preset gehörende Boxensimulation. Über den Boxenanschluss wird die Cab-Simulation logischerweise nicht übertragen.

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Unter den Werks-Presets befinden sich hauptsächlich Modelle bekannter Amps, die schon durch ihre Namensgebung leicht erkennbar sind. Von virtuellen Versionen beliebter Gallien-Krüger-Topteile bis zu legendären Röhren-Amps aus dem Hause Ampeg, Orange oder Fender ist hier alles dabei. Ich finde die Sounds zum größten Teil wirklich gelungen! Nicht jedes Modell klingt super authentisch, die Presets eignen sich aber auf jeden Fall hervorragend als Ausgangspunkt für eigene Sounds.
Wer von den Werk-Presets noch nicht genug hat, kann sich nach Erstellung eines Accounts in die Positive Grid Tonecloud einloggen und stößt dort auf eine riesige Auswahl von weiteren Sound-Preset. Jeder User kann seine Kreationen auf die Tonecloud hochladen – dementsprechend findet man hier jede Menge absolut unbrauchbaren Unsinns. Doch mit etwas Geduld kann man durchaus auch einige Perlen entdecken!
Wichtig sind bei einem Modeling Amp allerdings nicht nur der Sound, sondern auch das Spielgefühl und das dynamische Verhalten. Diesbezüglich hat mich der Bias Mini Bass auf Anhieb überzeugt: Die auf ein Minimum reduzierten Latenzen sind für mein Empfinden wirklich nicht spürbar, und sämtliche Röhren-Sounds reagieren sehr dynamisch auf die Anschlagstärke des Spielers – hier hat Positive Grid definitiv tolle Arbeit geleistet!
Für die folgenden Audiobeispiele habe ich jeweils eines der Werks-Presets verwendet und mit nur wenigen Handgriffen am Equalizer an den Sound meines passiven Jazz-Basses angepasst. Den Anfang machen cleane Fingerstyle-Sounds, die mit den Presets MiniMark II und SVT300T aufgenommen wurden. Für die Boxensimulationen habe ich allerdings eigene Impulse Responses (Hartke 4×10 und Aguilar DB115) aus meiner Sammlung verwendet. Die eigenen Files lassen sich mit nur wenigen Klicks in die Amp 2 Software importieren und stehen dann für alle Sounds zur Verfügung.
Das Ergebnis ist überzeugend, wie ich finde: Der Charakter des jeweiligen Amps ist deutlich zu hören, und die Sounds sind durch die eher dezenten Boxensimulationen absolut praxistauglich fürs Recording oder die direkte Abnahme in die PA beim Live-Gig.

Audio Samples
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Finger, clean, Mini Mark II, Hartke 4×10 IR Finger, clean, SVT 400 T, Aguilar DB 115 IR
Die Amp-Modelle überzeugen mit ihrem charakterstarken und teilweise wirklich authentischen Klang.
Die Amp-Modelle überzeugen mit ihrem charakterstarken und teilweise wirklich authentischen Klang.

Für Slapsounds funkionierte mit meinem Jazz Bass das Backline-Modell (ein virtueller Gallien-Krüger-Amp) auf Anhieb am besten. Im ersten Clip kommt als Cab-Simulation das Model Neo 2×12 und im zweiten Clip eine 2x10er mit der Bezeichnung “Bass Pro” zum Einsatz.

Audio Samples
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Slap, Backline Bass, Neo 2×12 Slap, Backline Bass, Pro 2×10

Die authentische Abbildung von Röhren-Amps stellt bei Modeling-Amps zweifellos eine echte Königsdisziplin dar. Für die letzten Audiobeispiele habe ich deshalb drei Nachbildungen legendärer Röhrenboliden jeweils so eingestellt, dass sie leicht in die Zerre gehen und dezent angechrunchte Sounds liefern. Alle Amp-Modelle produzieren organisch-warme Verzerrungen und die unterschiedlichen Charaktere kommen auch hier deutlich zur Geltung. Beim Spielen spürt man allerdings schon, dass der Sound digital erzeugt wird: Besonders in den höheren Lagen liefert der Bias einfach nicht die seidige Wärme und die Tragfähigkeit eines echten Röhren-Amps. Ich jammere hier allerdings auf sehr hohem Niveau, denn die Umsetzung ist meines Erachtens wirklich sehr gut gelungen – der Bias Mini Bass spielt auch beim Thema Röhren definitiv in der ersten Modeling-Liga!

Audio Samples
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Drive, Blue Line Drive, HiWatt DR 201, ampmatched Drive, Bassman 1962

Gerade auf der Bühne mit echten Boxen klingen einige Amp-Models wirklich amtlich, sodass im Bandkontext kaum einer signifikante Unterschiede zu den Originalen heraushören wird. Bei manchen Gigs mit dem Bias Mini Bass hätte ich allerdings durchaus gerne etwas mehr Leistung unter der Haube gehabt. Je nach Soundeinstellung geht der 300 Watt starken Class-D-Endstufe leider schnell die Puste aus – vor allem, wenn man in größeren Bands gegen laute Gitarristen und deftige Drummer anspielen muss. Wer hauptsächlich Clubgigs in kleinen Besetzungen spielt oder auf die Unterstützung durch eine PA zählen kann, wird mit der Leistung aber in den meisten Fällen klarkommen!

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PAT sagt:

#1 - 27.09.2022 um 14:20 Uhr

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Kleiner Tipp für die wenigen, die sich son Teil noch holen wollen aber mehr Endstufenleistung wollen: Die FX-Send Buchse ist in der Bias- Bausteinkette hinter dem Transformer geschaltet. Also kann dieser direkt in eine Endstufe gestöpselt werden. So hat man die volle Ampsimulation mit dem Speakerout nach dem Transformator - wie es auch bei nem echten Amp wäre, nur dass dort eben eine (im Idealfall möglichst klangneutrale) Endstufe den Kram noch verstärkt. So ist das kleine Topteil ein richtig guter Preamp. :)

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