Praxis
Die erste Anbindung per USB an meinem iMac und das darauffolgende Update auf die neueste Firmware funktioniert absolut problemlos. Dasselbe gilt für die Bluetooth-Steuerung über mein iPad. Sehr schön!
Zunächst will ich aber erst einmal einen Eindruck von der Klangqualität der Werkspresets bekommen und gehe dafür im Schnelldurchlauf durch alle neun Presets.
Was ich hier geboten bekomme, klingt sehr gut. Auch gibt sich das Pedal äußerst nebengeräuscharm, was auch am sehr effektiv arbeitenden Noisegate des Pedals liegt.
Bevor ich mich im Detail mit der Bias-Software vertraut mache, verweile ich noch ein wenig bei den Werkspresets und editiere diese mithilfe der Regelmöglichkeiten am Pedal. Wie sich zeigt, kann der angewählte Effekt hier trotz etwas eingeschränkter Regelmöglichkeiten gut abgestimmt werden, zumal man am Modulation-Twin immer noch mehr Parameter editieren kann, als bei so manch anderem Modulations-Effektpedal. Auf den Luxus, verschiedene Presets per Fußbefehl schnell abzurufen, muss der Anwender allerdings verzichten. Die neun Presets sollten meiner Erfahrung nach aber wohl für die meisten Konzertabende ausreichen.
Bei den Funktionen der Tweak-Potis muss man beim Einstellen ohne Software natürlich zunächst ein wenig die Ohren aufmachen, um deren jeweilige Funktion zu orten.
Ist man übrigens mit der Bias-Software verbunden, sind die Tweak-Potis mit zwei Funktionen dem jeweils angewählten Effektblock zugeordnet. Betreibt man das Pedal jedoch ohne, beziehen sich die Potifunktionen jeweils auf den ersten Effektblock in der Effektkette.
So könnten zwei Werkspresets klingen, nachdem man am Pedal einige Einstellungen vorgenommen hat.
Nun möchte ich mithilfe der Software aber auch tiefer in die Materie einsteigen und mir ein eigenes Preset erstellen. Ziel soll ein weicher Flanger-Effekt mit einem deutlichen Flanger-Tremolo sein. Nachdem ich im ersten Effektblock einen Flangereffekt angewählt habe, erwarten mich einige Konfigurationsoptionen, die den Flanger-Sound tatsächlich in ganz unterschiedliche Richtungen bringen können. Sehr brauchbar finde ich dabei auch die zusätzliche EQ-Option, mit der sich der Sound am Ende noch etwas “finetunen” lässt.
Dank der anschaulich designten GUI der Software macht es aber auch einfach Spaß, zu tüfteln und verschiede Optionen auszuloten. Dabei gibt der Hersteller dem Anwender sogar die Möglichkeit, das Erscheinungsbild seines selbstkreierten Pedals in der Software am Ende noch etwas zu designen.
Beim Speichern des Presets kann ganz einfach einer der neun Speicherplätze des Pedals angewählt werden und mit dem neuen Preset überschrieben werden. Arbeitet man regelmäßig mit einer Auswahl an Modulationseffekten, macht es meines Erachtens dennoch Sinn, den jeweiligen Effekt auch dem gleichnamig beschrifteten Speicherplatz oder den ersten beiden nummerierten Speicherplätzen am Pedal zuzuordnen, um ihn später schnell wiederzufinden.
Im Video könnt ihr euch übrigens den Entstehungsprozess des folgenden Flanger-Presets im Detail anschauen.
Wirklich interessante Sounds sind auch machbar, wenn man beide Effektblöcke kombiniert. Im nächsten Beispiel habe ich dafür einen Vibrato-Effekt vor einen Auto-Swell-Effekt gelegt.
Für dich ausgesucht
Auch die Erkundung der weiteren Effekte und Effektkombination untermauert meinen Eindruck, das wir es hier mit einem wirklich toll klingenden und sehr variablen Modulations-Effektmodul zu tun haben, das sowohl klassische Brot-und-Butter-Sounds als auch schwebende und atmosphärische Texturen bis hin zu spezielleren Effektkreationen abdecken kann. Die erstellten Sounds lassen sich dabei auch in der hauseigenen Tonecloud-Community teilen, die über Software und App erreichbar ist.
Hören wir uns zum Abschluss noch ein paar weitere Sounds mit unterschiedlichen Gitarren und Einstellungen am Amp an.