Positive Grid Spark 40 Bass-Test
Will man den Positive Grid Spark 40 mit dem Bass verwenden, so stellt man den Preset-Schalter einfach auf die Position „Bass“ und kommt in der Werkseinstellung des Combos im Handumdrehen in den Genuss eines Basssounds. Die übrigen sechs Positionen des Drehschalters sind ab Werk mit Gitarren-Sounds für verschiedene Genres bestückt, prinzipiell kann man aber alle sieben Positionen mit selbst erstellten Basssounds bestücken.
Dafür wird die kostenlos erhältliche Spark-App benötigt, die darüber hinaus Zugriff auf sämtliche Amp- und Effekt-Modelle bietet und somit als Dreh- und Angelpunkt des Positive Grid Spark 40 bezeichnet werden kann. Den kompletten Funktionsumfang und Aufbau der Software könnt ihr weiter vorne im Kapitel „Bedienung der Spark App“ meines Kollegen Thomas Dill nachlesen.
Die Bass-Amp-Models des Positive Grid Spark 40
Der Spark 40 bietet neben zahlreichen Gitarren-Amps vier Nachbildungen von bekannten Bass-Amps, die man anhand der Namensgebung recht schnell den Originalen zuordnen kann.
Zur Verfügung stehen folgende Amps:
1 RB 800 = Gallien Krüger 800RB
2 Sunny 3000 = Sunn 300T
3 W600 = Eden WTP600
4 Hammer 500 = Aguilar Tone Hammer 500
Diese Auswahl ist leider nicht besonders üppig und zeigt, dass der Positive Grid Spark 40 hauptsächlich für die Verwendung mit der Gitarre konzipiert wurde. Damit ihr einen Eindruck vom Sound der Models bekommt, habe ich jeden Amp mit der Audio-Interface-Funktion des Spark 40 und Logic Pro X aufgenommen. Dafür musste ich lediglich den Spark 40 via USB-Kabel mit meinen Rechner verbinden und konnte ihn dann in Logic Pro X als Eingangs- und Ausgangsquelle auswählen. Das Setup funktioniert völlig problemlos und die Klangqualität des Interface ist absolut in Ordnung. Latenzen konnte ich beim Einspielen ebenfalls nicht feststellen – so muss das sein!
Die Amp-Models gehen klanglich absolut in Ordnung, auch wenn sie nicht mit den Nachbildungen der Modeling-Platzhirsche Neural DSP, Line 6 oder IK Multimedia mithalten können. Für Demoaufnahmen reicht die Qualität aber wirklich allemal, und im Kopfhörer beim stillen Üben klingen die Amps durchaus angenehm.
Zum Anpassen der Sounds gibt es am Positive Grid Spark 40 drei EQ-Regler, mit denen der Dreiband-Equalizer des jeweiligen Amp-Models bedient wird. Die Spark App stellt ebenfalls keine weiteren Amp-Einstellungen zur Verfügung, für einen Übecombo ist das meiner Meinung nach aber völlig in Ordnung – simpel und effektiv!
Bass-Presets und Effekte des Positive Grid Spark 40
Navigiert man in der Spark-App zum Tab für die Bass-Presets, stößt man tatsächlich nur auf zwei ab Werk vorbereitete Sounds. Das ist zugegebenermaßen etwas mager – Abhilfe schafft hier allerdings die Positive Grid ToneCloud, auf die man nach Einrichtung eines Accounts Zugriff hat. Hier findet man ein paar weitere Presets von Positive Grid und jede Menge Sounds, die von anderen Usern erstellt und hochgeladen wurden. Die Presets beinhalten meist einen oder mehrere Effekte aus der reichhaltigen Auswahl an virtuellen Effekten, die der Übecombo bietet (insgesamt 41).
Bei den speziellen Bass-Effekten sieht es allerdings auch wieder ziemlich mau aus. Gefunden habe ich lediglich einen Bass-Kompressor, einen Bass-EQ und den Bass-Muff, offensichtlich eine Nachbildung des Verzerrers von Electro Harmonix. Ein Beinruch ist das nicht, denn sämtliche Verzerrer, Modulationseffekte, Delays und Reverbs sind natürlich auch problemlos mit dem Bass zu verwenden und sorgen für durchaus ordentliche Ergebnisse. Am Combo selbst gibt es Regler für Modulation, Delay und Reverbs, mit denen die jeweilige Effektstärke eingestellt werden kann.
Nachfolgend hört ihr einige Presets von Positive Grid und zum Schluss zwei Sounds, die ich selber erstellt habe – alles wieder mit der Audiointerface-Funktion des Spark 40 aufgenommen.
So klingt der Positive Grid Spark 40 über die integrierten Lautsprecher
Wie der Spark 40 beziehungsweise die Amp- und Effektmodelle aufgenommen klingen, haben wir gehört – aber wie klingen die Sounds über die kleinen Lautsprecher des Übecombos? Nun ja – die Physik setzt hier natürlich unweigerlich ihre Grenzen, sodass der Spark 40 verständlicherweise keine echten Tiefbässe für einen satten, runden Basston liefern kann.
Tiefere Mitten dominieren also eher das Bild und einige Sounds klingen deswegen schon etwas nöhlig oder „boxy“, wie der Angelsachse sagt. Wenn man jetzt noch per Bluetooth-Audio oder Aux-In ein Playback mit einspielt, kann der Sound schon ziemlich dicht werden. Alles in allem macht das Üben mit dem Positive Grid Spark 40 aber durchaus auch über längere Zeitdistanzen Spaß, auch wenn man auf raumfüllende Bassfrequenzen logischerweise verzichten muss.
Damit ihr einen Eindruck vom Lautsprecher-Sounds bekommt, habe ich zum Abschluss einfach ein Apogee-Mikrofon etwa 15 cm vor dem Combo platziert und drei verschiedene Sounds aufgenommen:
Fazit
An der Ausstattung des Positive Grid Spark 40 kann man bereits sehen, dass er in erster Linie für die Gitarre konzipiert wurde, nichtsdestotrotz macht der Übecombo aber auch mit dem Bass keine schlechte Figur. Die Amp-Modelle klingen gut und mit den zahlreichen Effekten lässt sich eine Vielzahl von verschiedenen Sounds umsetzen – alles in wirklich ordentlicher Klangqualität! In der Spark App gibt es zusätzlich jede Menge Backing-Tracks, die für kurzweilige Jam-Sessions in den eigenen vier Wänden sorgen. Beim Klang muss man aufgrund der kompakten Bauweise und der kleinen Lautsprecher natürlich Abstriche machen, der schicke Combo liefert aber einen unaufdringlichen und transparenten Basssound, mit dem das Üben durchaus Spaß macht.
- kompakte Größe für einen Übungsamp
- Spark App mit Backing-Tracks
- amtliches Angebot an Amps & Effekten
- gut geeignet auch für Musikwiedergabe
- Gitarrensound über die Speaker bei höherem Gain etwas matschig