Messergebnisse verschiedener preiswerte aktive Nahfeldmonitore im Test
12 Aktivspeaker, die als Paar unter 1000 Euro kosten, haben wir durchgemessen. Dabei sind wir wie folgt vorgegangen: Zur Bestimmung des Übertragungsverlaufs wurde im schalltoten Raum frontal auf die akustische Achse mikrofoniert (rot) sowie einmal horizontal, seitlich versetzt um 45°, um die Richtwirkung zu untersuchen (blau). Der Abstand betrug dabei immer einen Meter. Der hierbei erreichbare Pegel interessierte uns noch nicht, deswegen liegen manche Messungen höher oder niedriger. Das hat also nichts mit der maximal erreichbaren Arbeitslautstärke zu tun.
Bei der Messung der Klirrfaktoren habe wir hingegen zusätzlich darauf geachtet, dass ein Mindestschalldruckpegel von Pa = 90 dB/1m (SPL) bei den Terzmessungen erreicht wurden. Ideal wären dabei Messwerte unter 0,5% ab 100 Hz gewesen (blau und grün), aber auch Werte unter einem Prozent sind vollkommen okay.
Oben links in den Diagrammen findet ihr immer den entsprechenden Modellnamen, damit wisst ihr, welche Messung zu welchem Speaker gehört. Bei der schieren Menge kommt man doch schnell mal durcheinander.
Schmale und hohe Ausreißer bei der Klirrfaktorenmessung deuten meist auf Gehäuseresonanzen hin, gröbere, breite Ausreißer hingegen auf totale Verzerrung als Folge z.B. des Aktivierens der Schutzschaltungen. Das bedeutet also, das Testobjekt schafft die von uns anvisierte Referenzlautstärke Pa = 90 dB/1m (SPL) nicht. Das ist bei Heimstudioboxen sicherlich nicht allzu tragisch, da unterhalb dieses Wertes durchaus mit weniger Verzerrungen zu rechnen ist und man bei höheren Lautstärkepegeln ohnehin nur Probleme mit dem Nachbarn bekommt. Dennoch, unter “voll-professionellen” Gesichtspunkten sollte dieser Wert für einen “amtlichen” Studiomonitor ohne deutliche Verzerrungen zu schaffen sein.
Insgesamt ist also festzustellen, dass kaum ein Speaker die beworbenen Kennzahlen zu schaffen scheint – und, dass man sich generell viel Mühe gibt, diese Werte auch zukünftig wenig vergleichbar zu halten. Nicht, dass ich den Firmen jetzt Täuschung unterstellen möchte, dennoch ist die Auslegung einiger Messergebnisse mehr als fragwürdig und Messdiagramme, auf denen zweistellige Glättungskoeffizienten Verwendung fanden, mehr als überflüssig.
Fairerweise ist hinzuzufügen, dass es keinen einzigen schlechten Lautsprecher im gesamten Vergleich gibt, wenn man den entsprechenden Paarpreis nicht aus den Augen verliert. Viele der günstigsten Speaker sind auf Masse kalkuliert, und die gibt es eben nur in China – Qualitätsstreuung mit einbegriffen. Jedoch haben auch die Chinesen gelernt, und so gibt es hier mittlerweile recht viel Lautsprecher für wenig Geld zu holen. Als hochwertiger und günstiger Hi-Fi-Ersatz zum direkten Anschluss an TV, Laptop, o.ä. taugen auch die günstigsten Boxen des Testmarathons allemal.