Praxis
Zusammenspiel mit Computer, iPad und Software
Im Verbund mit einem Mac oder PC gibt es zur Presonus AudioBox iTwo im Grunde nicht viel zu sagen. Das Interface funktioniert wie erwartet, läuft stabil und erzeugte auf dem Testsystem bei einer minimalen Buffersize von 64 Samples eine Gesamtlatenz von knapp neun Millisekunden (bei 44,1 kHz). Wer in Echtzeit über ein Master-Keyboard virtuelle Instrumente spielen möchte, der ist mit diesem Wert im grünen Bereich. Zum Vergleich: In einem durchschnittlich warmen Raum benötigt eine Schallwelle knapp drei Millisekunden, um eine Distanz von einem Meter zurückzulegen. Mit einer gesamten Verzögerung, die folglich etwa der Laufzeit von drei Metern entspricht, kann man sich wohl arrangieren.
Klang
Die Vorverstärker eines „kleinen“ und zur mobilen Aufnahme ausgelegten Interfaces sollen natürlich in möglichst vielen Aufnahme-Situationen eine möglichst gute Figur machen und folglich einen färbenden Einfluss auf das Signal vermeiden. Diese Aufgabe erledigen die Preamps der AudioBox iTwo prinzipiell erst einmal sehr gut. Im direkten Vergleich zum Referenzgerät (RME Fireface) wirkt unser Testkandidat in den tiefen Mitten und Bässen etwas zurückhaltend und in den Höhen nicht ganz so fein aufgelöst, wobei man hier nicht vergessen darf, dass die beiden Interfaces aus recht unterschiedlichen Preisklassen kommen. Die Kritik bewegt sich also auf hohem Niveau. Der Verstärkungsbereich von 52 dB Gain geht gerade noch in Ordnung. Allerdings fiel beim Test auf, dass die Regler für das Input Level in der Nähe des Rechtsanschlags etwas zickig reagieren, und bei der Verwendung von schwachbrüstigen Mikrofonen und leisen Schallquellen ist ein wenig Fingerspitzengefühl angesagt. Im Alltag wird dieser Punkt vermutlich zu verschmerzen sein.
Für dich ausgesucht
Bei der Verwendung der Inputs als Instrumenten-Eingänge traten leider gewichtigere Probleme auf. Der Klang eines direkt angeschlossenen Fender Rhodes wirkt durch die AudioBox iTwo einerseits recht dünn, vor allem rauscht unser Testkandidat bei dieser Anwendung aber so laut, dass es mir schwer fällt, hier von einer Klangqualität zu sprechen, die professionellen Ansprüchen genügt. Wer mit einer Gitarre durch eine Amp-Simulation spielen will, wird sich damit noch einigermaßen arrangieren können. Trotzdem ist ein solches Verhalten dieser Preisklasse aber einfach nicht angemessen, und durch ein wenig EQing und Kompression würde das Problem im Falle des Rhodes oder auch eines DI-Bass wohl noch weit deutlicher zu Tage treten. Schade, denn unter diesem Punkt leidet die Bewertung unseres Testkandidaten erheblich.