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Presonus PD-70 Test

Praxis

Stabil, obwohl nur ein Bügel

Die Bügelkonstruktion des Presonus PD-70 ist praktisch. Dass anders als beim Shure SM7B oder dem AEA KU5A der Bügel nur einseitig ist, mindert die Stabilität kaum. Zudem ist die Stelle, an der er mit dem Korpus verbunden ist, so gewählt, dass dich Gewichtsverteilung optimal ist und der Knebel zur Fixierung nicht stark angezogen werden muss.

Die Balance wird gut gehalten, sodass man diesen Knebel nicht zu sehr anknallen muss.
Die Balance wird gut gehalten, sodass man diesen Knebel nicht zu sehr anknallen muss.

Klar und verständlich

Mit der Sprache getestet, präsentiert sich das Mikro sehr präsent und transparent. Es ist schon beim Hören der ersten Signale unverkennbar, dass Presonus hier eine starke Optimierung auf die Stimme im Sinn hatte. Auffällig sind die stark herausgearbeiteten Konsonantenanteile von Hochmitten bis Höhen, die auch bei Umgebungsgeräuschen oder eingebettet in andere Signale noch für eine hohe Durchsetzungsfähigkeit und Sprachverständlichkeit sorgen. Gleichzeitig kippt der Klang nicht in Richtung bissigem und schneidendem Klang. Im Vergleich klingt das Shure SM7B dennoch etwas weicher und edler.

Kein Mulm, aber auch wenig “Fleisch”

Ein klares Grundklangbild erreicht das Presonus PD-70 auch durch die deutlich zurückgenommenen Tiefen. Um zarten, schwächlichen Stimmen etwas mehr Fundament zu verleihen, ist das PD-70 sicher nicht die richtige Mikrofonwahl, allen anderen Stimmen können aber von der Abwesenheit von Mulm und Dröhnen profitieren. Dicker und kräftiger Radiosound entsteht bei richtenden Mikrofonen durch den Nahbesprechungseffekt. Mit dem Presonus ist dieser erst bei geringeren Abständen spürbar, was eine gute Trennung von Signal zu Spill ermöglicht, also etwa übliche Umgebungsgeräusche im Home-Office. Der oftmals geliebte, massige Effekt der „Bierwerbungsstimme“ ist mit dem PD-70 etwas schwerer zu erreichen. Hier zeigt sich wieder, dass die Unidyne-III-Kapsel des SM7B dem Signal mehr „Fleisch“ und „Kernigkeit“ verleiht.

Audio Samples
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Presonus PD-70, 30 cm Presonus PD-70, 5 cm Presonus PD-70, 30 cm, 45 Grad Presonus PD-70, 30 cm, 90 Grad Presonus PD-70, 50 cm Shure SM7B, 30 cm Shure SM7B, 5 cm Shure SM7B, 30 cm, 45 Grad Shure SM7B, 30 cm, 90 Grad Electro-Voice RE-20, 30 cm Electro-Voice RE-20, 5 cm

Eignung für Einsteiger

Als „ordentlich“ ist die Detailzeichnung des dynamischen Mikrofons zu bezeichnen, die deutlich über jener von Tauchspulenmikrofonen mit nur zweistelligem Preisschild liegt. Schön ist, dass auch Signale, die abseits der Hauptrichtung auf das Mikrofon treffen, noch vollständig klingen. Löcher im Frequenzgang entstehen kaum, auch gibt es bis zu 90 und 270 Grad Einfallswinkel keine auffälligen Sprünge. Zusammen mit dem verhaltenen Bass bedeutet das, dass das Presonus PD-70 auch eine schlechte Mikrofondisziplin nicht sofort bestraft – und somit für Einsteiger und Ungeübte gut geeignet erscheint.

Ordentlicher Preamp von Vorteil

Die Empfindlichkeit gegenüber Plopps ist in Ordnung, das gilt auch für die Übertragung von Körperschall vom Stativ oder Mikrofonarm. Im Test zeigte sich, dass das PD-70 den Anschluss an einen nicht allzu schlechten Preamp zu schätzen wusste. Doch schon an Einsteiger-Audio-Interfaces der Focusrite-Saffire-Klasse konnte das Mikro seine Fähigkeiten im besten Licht zur Schau stellen.

Wie eigentlich immer bei Presonus gibt es auch beim PD-70 vernünftige Qualität zum fairen Preis.
Wie eigentlich immer bei Presonus gibt es auch beim PD-70 vernünftige Qualität zum fairen Preis.

Hauptsächlich Stimme – aber nicht nur

Auch für andere Schallquellen eignet sich das PD-70: Wer sehr nah mikrofonieren will oder muss, ohne dabei zu starke Bässe einzufangen, wird sich über das Presonus freuen. Amps und Toms kommen als erstes in den Sinn, aber auch an Blechbläsern und Saxophonen gibt das Mikrofon ein gutes Bild ab.

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